In Antwort auf:Die Mimik und Gestik der Sänger ist darauf gerichtet: Stärke zu zeigen, aggressiv zu sein etc.
ick glob, du kennst dich mit dem R´n´R Gestus nicht wirklich aus wa?
Dieser ganze Gestus hat nichts mit Macht oder so zu tun, sondern blos mit Euphorie (das schöne an einem Konzert ist ja, das sich die Stimmung gegenseitig beeinflusst, ist die Band gut drauf, ist das Publiku gut drauf, und ist das Publikum gut drauf, dann powert sich auch die Band hoch, was das Publikum wiederum anpeitscht usw.), mit Spass, mit Animation der Fans (die wiederum nur dann funktioniert, wenn die Fans wiederum die Band animieren sie zu animieren). Mit Macht und Agression hat das gar nichts zu tun, überhaupt nichts.
Dieses ganze hin und her zwischen Fans und Band und den ganzen R´n´R Gestus kann man bei Queen am schönsten verfolgen, da Freddy dieses Spiel besser als jeder andere spielen konnte, und sein spiel mit der Gestik (die auch ohne weiteres Moralisch Zweideutig sein darf, wie sich im Vid von Radio Gaga zeigt) war genial. Und dass es bei Queen und Freddy Mercury nie um Agression oder gar Macht ging ergiebt sich schon aus den Texten und der Ironie, mit der sie sich selber inszenieren.
Auch die Ärzte haben das gegenseitige Aufpeitschen ganz gut drauf, wenn auch mehr mit dem Mundwerk und weniger mit Show (auf ein 3 Stündiges Ärztekonzert kommt sicher eine Stunde Gelaber ;)
Rock´n´Roll halt - mehr nicht, aber auch nicht weniger
Zur Aggression bei Massenauftritten fällt mir ein: FUSSBALL .
Der Mensch ist kein Massentier sondern auf kleine, übersehbare Gruppen ausgerichtet. Die Masse isoliert den Einzelnen und entfesselt vllt. seinen ureigenen Überlebensinstinkt?
Konzerte finde ich aber auch nicht "aggressionsfördernd", eher werden da psychische Energien freigesetzt. R&R z.B. ist inszenierter und ritualisierter Sexualtrieb - in der Tanzversion. Wie die meisten Tänze.
also die Effekte, wie Kommuniktaion zwischen dem Band und dem Publikum, haben mich schon immer fasziniert. Ich gehe auch davon aus, dass es es durch dieses "Anschließen" in das "Kommunikationsfeld" oder wie man das auch nennen kann, möglich macht. Ich nehme hier wieder holographisches Prinzip: je mehr kleine Teilchen, die das Ganze bilden, desto mehr Fazetten offenbart das ganze Bild und desto mehr Möglichkeiten kann man daraus schöpfen. Es erstaunte mich immer, wie manchmal dieses Spiel, was Du ansprichst, schon fast erschreckend synchron ablaufen kann. Publikum-Interpret und umgekehrt Interpret-Publikum. (ein Traum jedes Managers, der sein Team synchron coachen will)
Mich interessiert, wo in dieser Menge die "zentrale Intelligenz" sich befindet. Wer steuert das? Eigentlich kann ja das niemand Einzelner, weil es gar nicht möglich ist, denn die Menschen sind ja gleichwertig. Also was ist das dann für eine Art "Datenbank", die die Menge dazu bringt, sich synchron zu verhalten. Und, wie gesagt, interessiert mich auch der Schalter, der dafür sorgt, dass ich z. B. überhaupt auf die Idee komme, mich in diese Menge anzuschließen. Und es scheint mir so zu sein, dass ich beim Anschließen einen Teil meiner "Identität" (auch wenn für kurze Zeit) abgebe/verliere/vergesse.
Zitat von Et libera nos Der Mensch ist kein Massentier sondern auf kleine, übersehbare Gruppen ausgerichtet. Die Masse isoliert den Einzelnen und entfesselt vllt. seinen ureigenen Überlebensinstinkt?
Edit&Ergänzung: Die Masse isoliert und bedroht den Einzelnen und entfesselt vllt. seinen ureigenen Überlebensinstinkt? Sich der Masse anpassen (Gleichschaltung) sichert das Überleben eher als die Konfrontation damit.
In Antwort auf:Es erstaunte mich immer, wie manchmal dieses Spiel, was Du ansprichst, schon fast erschreckend synchron ablaufen kann
was soll daran erschreckend oder gar unverständlich sein
Ein Schlagzeug, ein Beat, ein Groove, ein Bass, ein Herzschlag.... ce la musique
In Antwort auf:ein Traum jedes Managers, der sein Team synchron coachen wil
... man muss dem Manager nur empfehlen mal nen Funky Beat zu spielen ;)
In Antwort auf:Und es scheint mir so zu sein, dass ich beim Anschließen einen Teil meiner "Identität" (auch wenn für kurze Zeit) abgebe/verliere/vergesse.
ist auch Sinn und zweck davon (bei der Musik)
war schon bei den Animistischen Völkern und dem Trommeln/Tanzen ums Feuer in der Nacht nichts anderes
wenn man In Europa überbleibsel des Schamanismus suchen will - dann muss man an ein Konzert gehen, in einen Technoschuppen, an ein Undergound Jazz konzert usw... Dort trommelt noch immer die Trommel durch die Nacht und man Tanzt um das Feuer eines Stoboskops ;)
Zitat von Et libera nos Der Mensch ist kein Massentier sondern auf kleine, übersehbare Gruppen ausgerichtet. Die Masse isoliert den Einzelnen und entfesselt vllt. seinen ureigenen Überlebensinstinkt?
Edit&Ergänzung: Die Masse isoliert und bedroht den Einzelnen und entfesselt vllt. seinen ureigenen Überlebensinstinkt? Sich der Masse anpassen (Gleichschaltung) sichert das Überleben eher als die Konfrontation damit.
Aha. Und wie viel Bewußtheit büsst der einzelne Mensch dabei ein? Wie viel "unbewußter" wird ein Mensch in der Masse? Oder wird er das gar nicht und ist genauso von dem Einfluss der Anderen (bzw. der Masse) distanziert, wie auch wenn er nicht in der Masse ist?
Zitat von RokseniaAha. Und wie viel Bewußtheit büsst der einzelne Mensch dabei ein? Wie viel "unbewußter" wird ein Mensch in der Masse? Oder wird er das gar nicht und ist genauso von dem Einfluss der Anderen (bzw. der Masse) distanziert, wie auch wenn er nicht in der Masse ist?
Er büßt dabei wie du sagtest einen großen Teil der Bewusstheit ein.
Zitat von Et libera nosEr büßt dabei wie du sagtest einen großen Teil der Bewusstheit ein.
Also das wäre für mich so eine Art Merkmal der Wirkung der Mass und in der Masse. Der Mensch wird beeinflussbarer durch die Gesamtheit. Interessant.
Die Yogis gehen z. B. oft weg von den Städten in die Natur zum Meditieren. Vermeiden sie dadurch also diesen "Kontakt", diesen "Anschluss", welcher sie von ihrer eigenen Identität-Erfahrung wegbringen (genauer gesagt ablenken) könnte?