Ist schon sehr eindrucksvoll. Allerdings werden da bewusst sehr starke Reize gesetzt.
Akkustisch ist es wohl die Fülle, die durch die Vielzahl der mitwirkenden Instrumentalisten und Sänger entsteht verbunden in dem konstant rasch und kräftig pochenden Rhythmus der Trommeln. Die mittelalterlichen Melodien werden in populäre Elemente andrer folkloristischer Kulturen eingebunden. (Der Anfangschor im Hintergrund wirkt afrikanisch auf mich, die Dudelsäcke dann wieder schottisch und auch irische Tanzmusik höre ich raus, wie sie durch diese eine gigantische Tanzgruppe Lord Of The Dance populär wurde...)
Die Carmina Burana Texte wurden sicher für einen intimeren Rahmen fantasiert- sie entstanden in einem Benediktinerkloster, sind aber durchaus weltlich und bisweilen derb. Aber das will ja nichts heißen, in der Kunst wird Material verwandelt. Auch Carl Orff hat ja ein mächtig wirkendes Werk aus diesen Texten geschaffen (http://www.youtube.com/watch?v=cjDYLl9d4BE&feature=related Hab das bisher bei drei Gelegenheiten im Orchester spielend miterlebt, ist immer eindrucksvoll)
Optisch ist besonders viel geboten. Die fantastisch gestilten Solisten, alles eigene "Typen"... der Mönchschor in geheimnisumwitterten Kutten, die (auf-)reizenden Burgfräuleins als Backgroundsängerinnen... das einfahrende Pferdegespann mit den prunkvollen Mensch-Figuren Der (verzeih meine Assoziation) André-Rieu-Vorgeiger, der seine Show abzieht. Das Bühnenverhalten der Solisten ist aus der Rockmusik abgeguckt: große, überzogene, emotional überschäumnede Gesten, die bis in die Weite des Zuschauerparks wirken- hervorragende Regie!
Dazu grelle farbenprächtige Beleuchtung und Nebeleffekte...
Es wurde an nichts gespart, um eine komplette Reizdurchflutung zu erreichen. Sehr massenwirksam, auf einen mitreißenden Beat synchronisiert zu sein. Ich würde sagen, da entsteht ein übergeordnetes gemeinsames Energiefeld, dem sich einzelne, auch wenn sie wollten, kaum entziehen können. Das ist wie ein Getragenwerden von einer Welle, sehr magisch letztlich.
Im wohlwollendsten Sinne eine Aufforderung zur Hingabe, zur Einswerdung, aber nicht durch individuelle Versenkung, sondern durch Mitgerissenwerden. Das Phänomen mag auch in Ashrams ähnlich wirken, dass Extase durch athmosphärisches Aufgesogenwerden provoziert wird. Für mich würde sich aber die Frage stellen: Was bleibt? Was verändert das erlebte in mir? War es nur ein Rausch aus dem ich dann belämmert rauskomme oder bin ich inspiriert, ist ein Funke in mir entfacht worden?
Interessant finde ich aber auch den Aspekt, durch mittelalterliche Attribute angesprochen zu werden. Viele von uns haben nicht nur kulturelle Wurzeln im Mittelalter, sondern lebendige, meist latent wirkende karmische Erinnerungen. Wenn man so auf mittelaterliches Ambiente abfährt, dürfte da auch ein heimatliches Gefühl angesprochen sein. Aber nur durch Attribute, nicht durch die Show an sich, denn die mittelalterliche Musik war natürlich soo nicht.
Diese Musik braucht ein Massenpublikum (sonst ließe sich der Zauber gar nicht finanzieren) umgekehrt wäre diese Schallorgie auf kleinerem Raum kaum zu ertragen...
Ich bin selbst keine Freundin alzu heftiger Reize, brauche kein Durchgeschütteltwerden um tief zu erleben. Wenn die Qualität stimmt, darf das aber auch mal sein.
Zitat von green...Saraswati für den Friedensnobelpreis
Moment, den verdiene ich mir erst jetzt :
Zitat von SaraswatiIch bin selbst keine Freundin allzu heftiger Reize, brauche kein Durchgeschütteltwerden um tief zu erleben.
Und das möchte ich dir, großes Tier, übrigens auch nicht unterstellen!
Es gibt immer wieder die Tendenz zum großen Spektakel: Musicals, Filme, wie Herr der Ringe oder diese Piratenstory, das scheint was Überwältigendes zu haben... wie die Achterbahn im Europapark...
Was im Menschen, wird da gestillt? Frag ich mal ganz offen...
Wenn ich die Musik vom Großen Tier höre, hat es immer eine Gemeinsamkeit:
Alles, was Du gerne hörst, Tier, ist erdeverbunden. Nein, nicht verbunden, es wächst aus dem Boden. Ich höre dabei das Wachstum sozusagen.
Die Art, wenn Du mit dieser Musik fliegst ist von der Art, dass ein Tier vom Boden sehr hoch in die Lüfte springt und dort deswegen sich hält, weil es durch Erdenenergie so stark ist. Kräftig. Die Musik dieser Art ist keine "leichte, unbeschwerte" Musik eines Schmetterlings, sondern der reine Ausdruck des materiellen Lebens und Kraft eines Tieres.
Interessante Energieverknüpfung, die ich dabei fühle: die Energie des Wachstums aus dem Boden. Sehr ungewöhnlich - vor allem weil ich selbst solche Musik nicht höre und daher ist es immer eine Überraschung. Diese Energie ist enorm stark - physisch stärker als ich (und ich kenne normalerweise keine Energie, die stärker ist, als mein Wesen). Diese Energie ist fähig, zu halten. Sozusagen am Boden zu halten. Um zu zeigen: hier ist mein Zuhause (zumindest jetzt in diesen Jahren).
Ja, das Trommeln wirkt auf mich einerseits sehr erdig, aber auch, zusammen mit den Ostinati (sich ständig wiederholenden Tonfolgen) als Mittel zur Trance, was ja wiederum in eine Art Abheben führt.
Vielleicht wird das Erdfeeling verursacht durch das Elementare, was in der Musik klingt. Die Trommel ist einfach das schamanische Instrument, egal in welcher ursprünglichen Kultur...
Zitat von SaraswatiJa, das Trommeln wirkt auf mich einerseits sehr erdig, aber auch, zusammen mit den Ostinati (sich ständig wiederholenden Tonfolgen) als Mittel zur Trance,...
ja stimmt, interessant, dass Du das mit "Trance" verbindest. Das würde ich auch so sehen.
In Antwort auf:was ja wiederum in eine Art Abheben führt.
Aber Abheben nicht im Sinne "schweben wie ein Vogel", sondern Abheben im Mitten des Hurricans, welcher vom Boden die schwersten Sachen mit Leichtigkeit hebt.
In Antwort auf:Vielleicht wird das Erdfeeling verursacht durch das Elementare, was in der Musik klingt. Die Trommel ist einfach das schamanische Instrument, egal in welcher ursprünglichen Kultur...
Das Elementare... Das ist Wert, darüber zu sinnieren...
Also mit so einer analytischen Reaktion von euch Beiden (Saraswati&Roksi) habe ich nicht gerechtnet!
Nun,nicht umsonst verlinkte ich zu Anfang das Bild der beiden Kohlraben (Corvus Corax) die zwar ein durch und durch schwarzes Gefieder haben (und in so mach einer religiösen Vorstellung Diener Satans sind) aber auf der anderen Seite in der Lage sind sich vom Boden,also der Materie abzuheben,und dadurch den Gegenaspekt der Materie zu leben,bzw. zu durchleben.
Zitat von Saraswati:
In Antwort auf:
In Antwort auf: Ich bin selbst keine Freundin allzu heftiger Reize, brauche kein Durchgeschütteltwerden um tief zu erleben.
Und das möchte ich dir, großes Tier, übrigens auch nicht unterstellen!
Das kannst du aber ruhig! Ich brauche schon die tiefen Reize,muss das Tiefe erleben, um die Höhe zu erfahren. Ich bin Ich,ich bin nicht Du,und kein Anderer, es ist mein Weg.
Roksi zeigt das sehr schön auf;
Zitat von Roksi:
In Antwort auf:Die Art, wenn Du mit dieser Musik fliegst ist von der Art, dass ein Tier vom Boden sehr hoch in die Lüfte springt und dort deswegen sich hält, weil es durch Erdenenergie so stark ist. Kräftig. Die Musik dieser Art ist keine "leichte, unbeschwerte" Musik eines Schmetterlings, sondern der reine Ausdruck des materiellen Lebens und Kraft eines Tieres.
Du weisst ich bin im chinesichen Sternzeichen ein Drache, und der Drache fliegt. ER (der Drache) fliegt aber nicht unbeschwert,deshalb hat die Musik die ich so sehr mag etwas von der materiellen Schwere. Dazu kommt mein "westliches" Sternbild Fische,welche das Wasser als Element hat und die Vorraussetzung alles Lebens ist.
Zitat von green:
In Antwort auf:...die Sehnsucht nach der Götterdämmerung, vermute ich mal ....
Die Götterdämmerung ist eines der wichtigsten Aspekte z.B. in der Tarot-Karte 18.Der Mond. Der alte Gott muss verschwinden,denn der neue steht schon bereit! Das war damals schon so als das Christentum das Heidentum abgelöst hat, und man findet es immer wieder in jedem Menschen und seiner Seele auf seinem Weg. Aber auch irgendwann verschwindet der "neue" Gott wieder,und muss Platz einem "anderen" noch "neuerem" machen.
Naja,jedenfalls habe ich mich sehr über das Feedback gefreut!
Grüsse vom Narren....äh..ach Quatsch,vom Grossen Tier
Zitat von Das Grosse Tier Ich brauche schon die tiefen Reize,muss das Tiefe erleben, um die Höhe zu erfahren. Ich bin Ich,ich bin nicht Du,und kein Anderer, es ist mein Weg.
Ja, die Tiefe brauche ich schon auch hab den Mond im Skorpion *g* nur manchmal ergreift sie mich mit einem Windhauch...