Es handelt sich dabei um ein Thema das in nächster Zukunft von tragender Bedeutung werden wird, da das alte wirtschaftliche Modell ausgedient hat. Automation hat einen großen Teil der menschlichen Arbeit ersetzt, und wird sie weiter ersetzen. Sie schafft aber weiterhin "Reichtum".
In Antwort auf:Ein Bedingungsloses Grundeinkommen ist ein sozialökonomisches Modell, in dem jeder Bürger vom Staat eine gesetzlich festgelegte und für jeden Bürger gleiche finanzielle Zuwendung (Transferleistung) erhält, deren Höhe zur Existenzsicherung ausreicht und für die keine Gegenleistung erbracht werden muss.
Zu den in Deutschland diskutierten Modellen eines bedingungslosen Grundeinkommens gehören z. B. das Solidarische Bürgergeld (Althaus-Modell), das Ulmer Modell oder das Grundeinkommensmodell nach Götz Werner.
Allgemeines Konzept
Das bedingungslose Grundeinkommen stellt ein steuerfinanziertes Einkommen für alle dar, das die Existenz und gesellschaftliche Teilhabe sichern soll, ohne dass eine sozialadministrative Bedürftigkeitsprüfung erfolgt und ohne dass eine Bereitschaft zur Arbeit gefordert wird.
Das bedingungslose Grundeinkommen ist somit eine Form des Bürgergelds (Grundeinkommens). Eine andere Form ist die Negative Einkommensteuer, die in der Regel die Bereitschaft zur Annahme einer angebotenen Arbeit voraussetzt. Es unterscheidet sich von einer staatlich organisierten Grundsicherung, die nur gezahlt wird, wenn kein anderes ausreichendes Einkommen zu Verfügung steht, und die mit einer Bedürftigkeitsprüfung verbunden ist.
Je nach Modell wird eine Zahlung in Höhe des Sozialhilfesatzes bzw. des Arbeitslosengeldes II bis hin zu einer Zahlung von 1.500 Euro pro Monat vorgeschlagen.[1] Wer über mehr Geld verfügen möchte, könnte sich dies immer noch z. B. durch Erwerbsarbeit verdienen – es bestünde nur keine existenzielle Notwendigkeit mehr zur Erwerbsarbeit.
Zur Finanzierung ist in der Regel eine starke Vereinfachung und Neuordnung des Steuersystems vorgesehen sowie sehr viel weniger Aufwand und Bürokratie in der Sozialverwaltung, da bisherige Transferleistungen durch das bedingungslose Grundeinkommen ersetzt würden. Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Rente, Kindergeld und ähnliche Sozialleistungen würden schrittweise ersetzt und letztendlich wegfallen.
Modelle
Ulmer Modell
Das bedingungslose Grundeinkommen nach dem Ulmer Modell wird grundsätzlich allen Bürgern in Höhe des vom Gesetzgeber festzulegenden Existenzminimums ausgezahlt. Finanziert wird das Bürgergeld aufkommensneutral aus einer Bürgergeldabgabe. Diese Abgabe ist ein fester Prozentsatz des Bruttoeinkommens, welche dann in einem Umlageverfahren verteilt wird.
Solidarisches Bürgergeld nach Althaus
Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus fordert ein Solidarisches Bürgergeld genanntes bedingungsloses Grundeinkommen von 800 Euro brutto für jeden (abzgl. 200 € für eine Basis-Krankenversicherung). Alle staatlichen Transferleistungen sollen damit gebündelt werden. Verbunden ist das Konzept mit einer umfangreichen Umgestaltung („Systemwechsel“) in der Steuer- und Sozialpolitik.
Bedingungsloses Grundeinkommen nach Götz Werner
Die Initiative Unternimm die Zukunft um Götz Werner fordert die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Zeitgleich sollen alle Steuern auf Einkommen abgeschafft werden. Die Finanzierung soll dann durch eine erhebliche Erhöhung der Mehrwertsteuer erfolgen. Angestrebt wird eine Grundeinkommenshöhe von 1.500 Euro, die über mehrere Stufen schrittweise erreicht werden soll.[2]
Finanzierung
In Deutschland ergäben sich bei einem Grundeinkommen von 800 € monatlich für 80 Millionen Bürger Kosten von 768 Milliarden Euro pro Jahr. Zur Finanzierung dieser Kosten gibt es zwei wesentliche Modellansätze: Besteuerung des Konsums und Einkommensbesteuerung.
* Besteuerung des Konsums: Beim Werner’schen Modell wird Einkommen überhaupt nicht versteuert, weshalb jedes Bruttoeinkommen 1:1 als Nettoeinkommen ausbezahlt wird. Das Werner’sche Modell schlägt zur Finanzierung des Grundeinkommens die Besteuerung von Dienstleistungen und Waren vor. Hierbei müsste das Steuersystem stark geändert werden; es würden hohe Konsumsteuern anfallen. Das könnte dazu verleiten, in größerem Maßstab Steuern zu hinterziehen (Schwarzmarkt). Allerdings wird hier das Problem der Schwarzarbeit umgangen, da Einkommen durch Arbeit nicht besteuert wird.
* Einkommensbesteuerung (Transfergrenzenmodell, zum Beispiel das Ulmer Modell oder das Solidarische Bürgergeld): Sie könnten relativ einfach in das bestehende System eingeführt werden. Allerdings setzen sie voraus, dass genügend Personen über Einkommen verfügen, das an den einkommenslosen Bevölkerungsteil umverteilt wird. Schwarzarbeit kann dadurch gefördert werden.
Das Transfergrenzenmodell funktioniert ähnlich wie die negative Einkommenssteuer, wobei nach der Transfergrenze Einkommen anders (weniger) besteuert wird. Einkommen bleibt weiterhin „subventioniert“ und es wird der Anreiz gegeben, über die Transfergrenze zu kommen, um weniger Steuern zu zahlen. Die Finanzierung des Grundeinkommens basiert auf den Einnahmen jenseits der Transfergrenze. Das Grundeinkommen wird mit dem Einkommen verrechnet und Einkommen bleiben versteuert. Die Finanzierung basiert hier also hauptsächlich auf der Einkommensbesteuerung.
Nach dem Althaus-Modell entstünden dem Staat jährlich Kosten in Höhe von 583 Milliarden Euro. Das heutige System kostet den Staat dagegen 735 Milliarden Euro pro Jahr. Damit wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen nach Althaus günstiger als das heutige System.[3] Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) hat das Konzept von Althaus nachgeprüft und kommt zur Feststellung: „Das Konzept (von Althaus) ist finanzierbar“, so KAS-Vorstand Bernhard Vogel.
Zitat von CelineIch bin da gespalten, ich frag mich immer, wie das Geld dafür aufgebracht werden sol
Hallo Celine
Ich habe es so verstanden, dass die Steuer auf Konsumgüter auf über 50 % erhöht wird.
Gleichzeitig wird mit einem so einfachen System ja auch immens an Verwaltungskosten, also an absolut unproduktiver Arbeit eingespart.
Ich bin sicher,dass es funktionieren würde, wenn es die Chance gäbe es auszuprobieren.
Leider will das keiner von denen, die das Land verwalten.
Wer macht sich selbst schon gern überflüssig?
Liebe Grüße
Bonobo
_________________________________________________ DIE WAHRHEIT ÄNDERT SICH NICHT, NUR WEIL SIE VON DER MEHRHEIT GEGLAUBT, ODER AUCH NICHT GEGLAUBT WIRD !
Wer bläst dann die Bukole, das Hirtenlied der Arbeit, dort, wo sie schwer und unangenehm ist. Wer säubert die Clos, räumt den Müll weg und das Gekotzte der Gäste? Arbeit für Alle ist der bessere Weg, nicht Geld für Alle ohne Arbeit. Arbeit ist doch viel mehr als nur Geldverdienen.
es GIBT sie einfach nicht mehr, die Arbeit für alle. "Arbeit" im herkömmlichen marktwirtschaftlichen Sinne. Was früher halbversklavte Menschen verrichten mussten, erledigen heute Maschinen (Beispiel Strassenbau, Fabrik, Baugewerbe...).
Wer die Toiletten putzt?
Meinst du, heute würden die Menschen nur durch den Leidensdruck der drohenden Armut not-wendige Arbeiten verrichten? Wer hält deiner Meinung nach heute diese Waffe auf der Seite des Griffes?
es GIBT sie einfach nicht mehr, die Arbeit für alle. "Arbeit" im herkömmlichen marktwirtschaftlichen Sinne. Was früher halbversklavte Menschen verrichten mussten, erledigen heute Maschinen (Beispiel Strassenbau, Fabrik, Baugewerbe...).
Wer die Toiletten putzt?
Meinst du, heute würden die Menschen nur durch den Leidensdruck der drohenden Armut not-wendige Arbeiten verrichten? Wer hält deiner Meinung nach heute diese Waffe auf der Seite des Griffes?
Und: WAS ist "Arbeit" ?
Seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen, erzeugt Selbstvertrauen in die eigene Kraft, in die eigenen Fähigkeiten. Arbeit hat einen unverzichtbaren erzieherischen Wert. Zuverlässigkeit, Disziplin, Verantwortungsbereitschaft sind Eigenschaften, auf die ein soziales Sythem nicht verzichten kann. Einen maßvollen Druck auf gesunde Menschen, für ihre Bedürfnisse selbst zu sorgen, ist durchaus sinnvoll. Wenn der Markt nicht mehr genügend Arbeit für alle bereitstellen kann, dann heißt das doch nicht, daß es nicht genügend zu tun gäbe. Uns ist es aufgegeben, einen blühenden Garten aus diesen Planeten zu machen. Wenn der Markt das nicht kann, dann hat er sich überlebt und wird anderen Modellen Platz machen müssen.
Rein emotional hätte ich gegen ein Grundeinkommen nichts einzuwenden. Mental aber vermute ich, daß es nicht funktionieren wird.
Der Mensch, der läuft nicht gern alleine, es sei denn, es macht ihn einer Beine. (Willhelm Busch)
Ich bin für das bedinungslose Grundeinkommen, jedoch nicht als Einheitsbrei für alle, damit spreche ich jene verbogenen, weitergesponnenen Modelle an, die von Politikern schon öfters als "Vision" verkauft wurden, z.B. bedingungsloses Grundeinkommen ja, dafür keinerlei Sozialleistungen mehr auch keine Pensionen, die bekommen dann auch das Grundeinkommen. Ich glaube jedoch, dass durch das Grundeinkommen ein gewisser Druck auf die Arbeitgeber entstehen würde, wieder angemessen und vernünftig Arbeitsleistung zu bezahlen, ich kenne leider einige Leute in meinem Bekanntenkreis, die 40 h und mehr arbeiten und weniger als 1000 Euro netto dafür bekommen
Reisender, plötzlich hörst du dich an wie ein calvinistischer Moralapostel aus dem 19. Jahrhundert. Gerade mit dieser Idee hat man doch (vor allem) den deutschen Geist geimpft, und was hat sie hervorgebracht? Eine Menge Minderwertigkeitsgefühl.
"Selbstvertrauen in die eigene Kraft" hat vor allem derjenige, der die Möglichkeit hat das zu tun, was in seiner Natur liegt. Sprich kreativ zu sein, auch unternehmerisch. Und gerade das ist den meisten Menschen durch die Existenzangst und die Mittellosigkeit verwehrt. Zudem: sich den Lebensunterhalt "verdienen"... Verdienen sich Mütter einen Lebensunterhalt? Oder Menschen die einen Angehörigen pflegen?
Versuchen wir mal der Aussage "maßvoller Druck" eine greifbare Dimension zu geben: was wäre "maßvolle Druck"?
Immerhin braucht es maßvollen Druck um die Menschen daran zu hindern, sich an den -vom Prinzip her allen zustehenden- Naturressourcen gütlich zu tun.
Wie sollen wir ein Paradies auf Erden schaffen, wenn die Menschen Angst haben müssen, zu verhungern?
In Antwort auf:Wenn der Markt das nicht kann, dann hat er sich überlebt und wird anderen Modellen Platz machen müssen.
In Antwort auf:Ich bin für das bedinungslose Grundeinkommen, jedoch nicht als Einheitsbrei für alle, damit spreche ich jene verbogenen, weitergesponnenen Modelle an, die von Politikern schon öfters als "Vision" verkauft wurden, z.B. bedingungsloses Grundeinkommen ja, dafür keinerlei Sozialleistungen mehr auch keine Pensionen, die bekommen dann auch das Grundeinkommen.
ja darauf ist wirklich zu achten.
In Antwort auf:Ich glaube jedoch, dass durch das Grundeinkommen ein gewisser Druck auf die Arbeitgeber entstehen würde, wieder angemessen und vernünftig Arbeitsleistung zu bezahlen
Genau das ist was viele Wirtschaftsexperten auch meinen: die Löhne würden steigen, aus der Notwendigkeit der Arbeitgeber diesmal.