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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 730 mal aufgerufen
 Konkrete Utopien
FIST ( Gast )
Beiträge:

24.10.2007 22:09
Dystropia Zitat · Antworten

hi ihrsens

ich muss gestehen, ich bin ein Pessimist, und angefangen von 1984, mit schnellen Schritten hin zu WIR und Cattaca hin zu Equilibrium, Brazil, Blade Runner und Delicatessen waren mir Dystropien immer lieber als Utopien, bzw ist das, was sich auf der einen seite als Utopie Zeichnet, in wirklichkeit eine Dystropie

hier ein paar dystopische GEdanken von mir
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Eine komische Entwicklung scheint vor sich zu gehen...

Wir leben in einer Zeit der Hochtechnologie, der Technische und Wissenschaftliche Fortschritt der letzen 200 Jahre sucht in der Geschichte seines Gleichen - nie in einer Zeit vor uns hat die Wissenschaft sich so sehr in der Technologie bewiesen, wir haben Einblicke in die Welt von der ältere generationen nur geträumt haben, wir kennen die Grundbausteine des Lebens, wir wissen die Atome zu spalten, der Weltraum wird von uns immer mehr erforscht, kaum ein Flecken Erde der nicht genauestens mit jeder Art von Technik untersucht worden ist, wir kennen nicht nur den Genauen Aufbau des Lebens und die Entwicklungsgeschichte der Erde, wir sind nicht nur in die MAterie eingedrungen und wieder hinausgekommen und haben Up und Down-quarks gefunden, haben neue Modelle der Gravitation durch die raumkrümmung durch MAsseteilchen feststellen können, sondern auch im Geiste des Menschen haben wir Tiefer gebohrt als jemas zuvor, fanden grundlagen der Symbole, Libidonöse Antriebe, Verdränungsmechanismen und sogar die Schaltstellen zwischen Psyche und Physe... Wir haben es Geschaft mithilfe der Komplexen Mathematik nachzuweisen dass in der Erde selber Kreativität und im Leben selber Selbstorganisation wohnt, haben Systemische Gesellschaftstheorien aufgeworfen und verworfen, kurz wir haben in Fast jedem Bereich des Lebens tonnen an Fakten, Invormationen, Hochrechnungen und Thesen, Modelle und Handfeste Beweise - Man könnte sagen, die Wissenschaft und ihre Grundbedingungen, Experiment, Fakten, Empirie und Falsifiziebarkeit können als Bewiesen gelten und als sicherstes Rüstzeugs um das Leben zu erforschen...

Auf der anderen Seite aber tut sich, vorallem in Esoterischen und Religiösen Kreisen eine Wissenschaftsfeindlichkeit auf, die einem Mittelalter 2 alle Türen und Toren öffnen. Durch die Esoterik, spezieller die Magie ist der Dämonenglaube wieder erstarkt, überall sieht man Götte/Dämonen am Werk, sieht sich Mächten ausgeliefert die einem auch Angst machen können. Es wird schutzzauber gesprochen und man zittert vor den Möglichkeiten Schwarzer Magie... In Christlichen Kreisen glaubt man überall den teufel am werk zu sehen, einen Teufel den es Auszurotten gilt, wen möglich mit Gewalt.

Und eine kuriose Pseudowissenschaftlichkeit macht sich breit. In der Esoterik in Form von Weltaufstiegstheorien die irgend etwas von Lichtkörperprozess, Mutation der Gene, Transformation der Gehirne usw träumt. Kaum ein Bericht, der nicht mit einem oder zwei schönen Ausdrücken die Wissenschaftlich klingen garniert wird.. Da spricht man von einem Magnetgitternetz um die Erde (obwohl sich die Begriffe Magnetfeld und Gitternetz ansich wiedersprechen), da spricht man von Frequenzenen die Erhöht werden sollten (Frequenzen von was?) und von Schwingungsebenen (Es gibt nur Schwingungsgeschwindigkeiten, Frequenz gennant, in Hertz angegeben). Und obwohl sich solche Theorien einen Wissenschaftlichen Anstrich geben wollen basieren sie nicht auf Empirie, ja sind nicht einmal Wissenschaftliche Behelfsmodelle - ihre einzige Autorität soll es sein, dass sie Gechannelt worden sind von sogenannten höheren Wesen. Kritik ist da nicht erwüscnht und entsprechend Pseudowissenschaftlicher Verschwörungstheorie ist jeder Kritiker eine Dunkelmacht (ihr wisst schon, FIST, der bezahlte Desinformator ). Hier werden, ohne dass man die Wissenschaft genauer verstehen könnte, Wissenschaftliche Ansichten verworfen zugunsten wager Erlösungstheorien, die nur geglaubt werden können, gegaubt werden müssen, da es keine Fundierte Tatsachen gibt, die dies belegen können. Glaube währe ja an sich nichts schlimmes, aber hier werden Glaube und Wissenschafltichkeit auf eine gefährliche Weise Vermischt um der Wissenschaft den Boden zu entziehen.

Ähnliches Geschieht auf Christlich/Fundamentalistischer Ebene... Auch hier wird radikale Antiwissenschaftlichkeit gepredigt und gibt sich den Anschein von Wissenschaft (z.b. in einem überaus lächerlichen You-Tube Video in dem ein sogenannter "Chemiker" in einem Weissen Kittel darüber faselt, dass die Erde nur 6000 Jahre alt sein kann - und berührt dabei das Thema Chemie nicht ein einziges mals). Allerdings wird da nicht Wissenschaftlich argumentiert, sondern mithilfe von Rethorik und Propaganda... man geht nicht mit Wissenschaftlichen Fakten an eine Fachöffentlichkeit, sondern man geht über das Gemüth der Menschen zu einem Laienpublikum.. Da wird Charles Darvin zum Bösen an sich gestempfelt, weil er scheinbar die Grundlage zum Holocaust geliefert hat (dass die Rassentheorien der Nazis aber mit der Wurzelrassentheorie des Kreatonismus näher verwannt ist als mit dem Darvinismus wird gerne verschwiegen) - es wird nicht sachlich Argumentiert, sondern mit gut durchdachten Propagandistischen Mittel (z.b. einem sehr einprägsamen Liedchen mit dem Refrain : I Don't belive in evolution, cause I know kreation is thru)..

Auf einer anderen Eben spitzt sich ein völlig anderer gegensatz zu - Nämlich der zwischen Christlichem Fundamentalismus und der Esoterik und was alles dazugehört (natürlicherweise von der Fundametlistisch-Christlichen seite enorm vereinfacht) - und hier kommen wir zum wirklichen Problem der ganzen Geschichte. Beide Seiten lehnen die Wissenschaft ab, sind in ihrem Kern Wissenschaftsfeindlich (überspritzt gesagt) und definieren sich oft durch ein Weltbild reinen Glaubens.. und dabei geben sich beide Richtungen, so verschieden sie sind die Klinke in die Hand und arbeiten beide daran, ein Mittelalterliches Weltbild zu erzeugen, dass geprägt ist von Blindem Bibelglauben auf der anderen Seite und Blindem Magieglauben auf der anderen. Die Konsequenzen sind klar, es bleibt der einen wie der anderen Seite nichts anderes übrig als die Gegenseite als Böse und Teuflisch hinzustellen, etwas, dass es auszurotten gilt - auf Esoterischer Seite werden die Fundamental Evangelischen Kreatonisten zu den Dunkelmächten gezählt, böses Zeugs, dass es, um einen Erdaufstieg "in die 5. Dimension" zu schaffen auszurotten gilt, auf der anderen Seite sind natürlich die Esoteriker Teufelsanebter, Wahrsager, Hexen und zauberer die man nicht am Leben lassen.

Dies alles währe aus dem Wissenschaflichen Blickwinkel kein problem... Der Kreatonismus lässt sich mit etwas Wissenschaftlicher Kenntnis leicht ad absurdum führen und Esoterische Theorien ebenso, bzw liesse sich die Magie und die Wahrsagerei ohne weiteres auf Wissenschaftliche Ansihten Stützen - da allerings auf beiden Seiten eine starkt Wissenschaftsfeindliche Einstellung vorhanden ist, arbeiten beide Seiten einmütig daran, das richtmass der Vernunft ausser Kraft zu setzen, dieses Richtmass das als einizges in der lage währe, rational und nüchtern die Fronten zu entschärfen...

Wie entgegengesetzt sich auch immer Esoterische erlösungshoffnungen und Christlicher Fundamentalismus sind - sie arbeiten beide daran ein gefährliches Klima zu erzeugen, ein Klima, dass Inquisition und ähnlichem Tür und tor öffnet, denn sobald einmal Wissenschaftliche Erforschung der Wahrheit ausgeschaltet ist, kann man auch nicht mehr erwarten, dass es eine Nüchterne Rechtsprechung mehr geben wird, und Anklagen, wilden Spekulationen und komischen Rechtsansichten wird tür und Tor geöffnet

Hoffen wir, dass es nicht so kommt

Liebe Grüsse

FIST

Sam Adhi Offline




Beiträge: 126

24.10.2007 23:51
#2 RE: Dystropia Zitat · Antworten

Guter Beitrag, Fist!

Ich habe Glaube immer schon als eines der größten Übel gesehen. Denn es gibt nichts anderes, das Wissen, Forschung und Erkenntnis unmöglicher macht als dieser.
Es ist auch relativ schnuppe ob einer an den Christen-Gott, an Reinkarnation, an Chakras oder an die Kraft der Steine glaubt.
Glaube bedeutet und benötigt Nichtwissen.
Aber wer bemüht sich schon wirklich zu wissen, wenn sein Glaube ihm das Gefühl gibt bereits zu wissen?

Doch es gibt auch krankhafte Wissenschaftsgläubigkeit, das darf nicht unerwähnt bleiben. Denn auch Darvins Theorie ist nicht bewiesen worden. Es ist die plausibelste aller Theorien, aber es ist nur eine Theorie und kein Wissen. Daher würde ich diese tunlichst aus der Wissenschaft raushalten wollen.

Ich habe in all den Jahren, in denen ich mich selbst mit Esoterik, mit Religionen etc. auseinandergesetzt habe, immer wieder festgestellt, dass die Mehrheit der Menschen gerne bei einem Glauben bleiben und sich dort ausruhen möchten.
Der Wunsch nach irgendeiner Antwort, nach Sicherheit, dem Gefühl schon gefunden zu haben scheint weit größer zu sein als der Wunsch nach wirklicher Erkenntnis. Erkenntnis ist aber ohne eingehende Forschung, Aufnahme und Akzeptanz der Gegebenheiten nicht möglich.

Vielleicht möchte der Mensch auch nicht wissen, weil Wissen immer Verantwortung mit sich zieht.
Der Glaube macht es einem leichter: Man braucht nicht suchen, man braucht sich nicht rechtfertigen.

Zumal erlebte Erfahrungen und Erkenntnisse das vorgefertigte Weltbild erschüttern können, und es damit schwer wird so weiter zu machen wie bisher. Das Risiko ist kaum einer bereit einzugehen, und so bleibt jegliche Wissenschaftlichkeit auf der Strecke.

...und wag es ja nicht einem Gläubigen zu widersprechen, so logisch, so intelligent, so plausibel deine Erklärung auch sein mag. Du bleibst der Frevler, der Satan in Menschengestalt. ;)

Jeder versucht hierbei nur den Arsch seines Egos zu retten, denn wer investiert schon gerne Jahrzehnte der Feigheit und Bequemlichkeit in eine fadenscheinige Weltsicht, um dann von jemandem daran erinnert zu werden, dass alles falsch sein mag und man letztlich überhaupt nichts weiß bzw. gelernt hat ??!!!

FIST ( Gast )
Beiträge:

25.10.2007 00:19
#3 RE: Dystropia Zitat · Antworten

Hi Sam Adhi

Ich sehe im Glauben an sich kein Übel (glaub ich doch selber an den Christen-Gott und noch ein paar ganz andere Dinge). Übel wird der Glaube erst (und da spielt es keine Rolle ob man an Gott oder ans Bankkonto glaubt), wenn der Glaube die Vernunft ausschaltet und anstelle von Einsicht, Verständniss und Kenntiss Vermutungen, Dogmen und Tabus tretten.
Ein richtiger Glaube wird auch nicht im Wiederspruch zur Vernunft stehen, sondern die Vernunft in sich integrieren können, ohne dass der Glaube schmäler wird (wenn man Glaubt, dass Erkenntniss dem Göttlichen SChadet, hat man sowieso ein zu beschränktes Bild des Göttlichen), im Gegenteil, eine Erkenntniss, z.b. in die Wunder der Naturabläufe kann einen Glauben ja noch festigen

lG

FIST

Sam Adhi Offline




Beiträge: 126

25.10.2007 05:48
#4 RE: Dystropia Zitat · Antworten

Ich gehe in punkto Glaube mit dir nur teilweise konform.
Dass Glaube dann ein Übel ist, wenn Dogmen, Tabus und Vermutungen Oberhand nehmen,... da schließe ich mich zweifelsohne an.

Doch ist Glaube nicht in sich schon Vermutung? Und ist dann nicht jeder davon gegensätzliche Ansatz irgendwo Tabu?

Gut, wenn man jetzt davon ausgehen mag, dass der Gläubige offen bleibt für neue Erkenntnisse, dann ist die Frage: Ist er völlig offen und bereit alles Neue anzunehmen, oder nur solches, das in sein Gottesbild integrierbar ist?

Denn wenn er tatsächlich bereit ist alles neuerworbene Wissen anzunehmen, also sich dafür vollkommen zu öffnen, dann ist er vermutlich gezwungen seinen Glauben zu hinterfragen.
Aber wofür ist ein Glaube dann noch gut? Anders gefragt: Wozu benötigt man einen Glauben, wenn Erkenntnisse und Wissen letztendlich sowieso maßgebend sind?
Warum spring ich dann nicht einfach direkt ins kalte Wasser, und lass mich überraschen was passiert?

Ist Glaube nicht auch eine Form der Absicherung, eine geborgte "Garantie" nun endlich wissen zu können bzw. dürfen, was man eigentlich doch nicht weiß?

Ich nehme mal ein praktischeres Beispiel um darzulegen was ich meine: Angenommen man glaubt an den Christen-Gott. Das bedeutet doch, dass man sich diesen Gott von Jesus etc. geborgt hat. Es mag ja sein, dass Jesu genau wusste wovon er sprach, und dass er wirklich in Kontakt zu einem real existierenden Gott stand. Und wenn ich das glaube, davon überzeugt bin, nenne ich mich Christ.
Also wird Jesu Gott zu meinem Gott. Aber Jesu hat ja nicht gesagt, dass er an diesen Gott glaubt, sondern dass er ihn wahrhaftig kennt.

Und da liegt das Problem. Mir bleibt als Christ (genauso als Buddhist, Hindu etc.) nichts weiter übrig als mich darauf zu verlassen, was ein anderer vermeintlich erkannt hat. Denn selbst wenn er es erkannt hat und wirklich weiß, so bleibt mir aber doch nur der Glaube.
Und Glaube beinhaltet Zweifel, beides existiert immer parallel, auch wenn sich das Eine gegenüber dem Anderen deutlich dominanter auswirken mag.

Glaube bedeutet Sicherheit und Ruhe. Zweifel hingegen Unsicherheit und Hin und Her gerissen sein.
Aber wer will sich schon zersplittert fühlen? Also kämpfe ich für meinen Glauben. Je mehr Angst ich davor habe meinen Glauben (meine Sicherheit) aufzugeben und ins nackte und ungewisse Sein springen zu müssen, umso mehr bin ich bereit dafür auch über Leichen zu gehen. Umso mehr verkrampfe und beschränke ich mich auch. Und je mehr ich mir selbst Grenzen setze desto weniger bin ich offen für neue Erkenntnisse.

sat naam ( Gast )
Beiträge:

02.11.2007 02:22
#5 RE: Dystropia Zitat · Antworten
@Sam Adhi

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