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Dieses Thema hat 13 Antworten
und wurde 1.466 mal aufgerufen
 Konkrete Utopien
Seiten 1 | 2
vassula Offline

Gast*


Beiträge: 19

04.11.2007 23:27
Entrepot Zitat · Antworten
Hallo zusammen (hey green),

diesen Thread eröffne ich nach Abschluss meines Schreibens im Strang "Beruf und Berufung". Den gewählten Bereich empfinde ich für mich deswegen als ziemlich optimal, weil der Titel Konkrete Utopien es ganz gut trifft und ich in mir abstraktes Wissen finde, das sich meiner Ansicht nach lohnt, konkret zu machen, damit es keine Einbildung bleibt, sondern unmittelbares Erleben und Begreifen.

Momentan beschäftige ich mich mit folgendem Inhalt:

Wo befindet sich die Wurzel der weltlichen Katastrophe? Mir genügt es hier nicht, nur die Angst anzuführen. Wo ist der Beginn. Wo kann ich den ersten Keim dessen erspüren und seinen Ursprung erfahren. Die Erkenntnis liegt im Keim der Katastrophe. Wieso Zeit zerfließen lassen, wenn ich auch schon vorher ansetzen kann. Es geht mir dabei nicht darum, den Schmerz oder das Leid ganz ausschalten zu wollen, obwohl ich weiß, dass da Tendenzen in mir vorhanden sind. Diese möchte ich vorerst nicht beachten, bin aber für jede Aufmerksamkeit empfänglich. Es geht mir darum, Ansätze (in welcher Form auch immer) zur Selbsterkenntnis im Ursprung spürbar zu machen, und zwar dort, wo sie entstehen.

Mich interessiert das Experiment, ob die Katastrophe zu ihrer Idee hin zurückverfolgt werden kann, und zwar bevor sie sich weltlich zeigt. Und mich interessiert, ob ich mich irre, wenn ich sage: Die Katastrophe ist nicht zwingend notwendig. Sie ist ein Ausläufer, der in seinem abgeschwächten Ausmaß in das unmittelbare Leben eines Menschen tritt. Abgeschwächt deswegen, weil nicht mehr in konzentrierter Form. Kann ich die konzentrierte Form der Katastrophe aufspüren und genau dort erkennen ohne Aufschub.

Diese Thematik bzw. mein Interesse soll im Laufe der Zeit noch deutlicher werden. Mir ist es selbst noch nicht klar. Ich weiß allerdings nicht, ob ich es schriftlich ständig aufzeichnen werde. Wenn irgendwas nach Aufklärung schreit, freue ich mich über Fragen und natürlich auch sonstige Begegnungen.

Jau. Jetzt sehe ich im anderen Thread noch zwei Beiträge. Ich kopiere die mal hier rüber und setze das Ganze hier fort.
vassula Offline

Gast*


Beiträge: 19

04.11.2007 23:34
#2 RE: Entrepot Zitat · Antworten
In Antwort auf:


Saraswati schrieb:

Und ich fände es gut, wenn du etwas konkreter erzählen würdest,
denn es scheint dich etwas sehr persönlich zu betreffen,
was du aber versuchst abstrakt auszudrücken.


Klar. Ich werde sehen, dass ich konkreter werde. Das Abstrakte ist mir sehr vertraut. So vertraut, dass ich manchmal schon meine, ich kann dem ganzen nicht mehr ganz trauen.

In Antwort auf:


Saraswati schrieb:

(Bin ich jetzt echt in dem langen Satz ohne Substantiv ausgekommen?
Ah ja, ich und du ist drin...)


Lange Sätze ohne Substantiv. Sehr selten, würd ich mal sagen. Poesie will Prosa verführen.
PsiSnake Offline



Beiträge: 32

04.11.2007 23:36
#3 RE: Entrepot Zitat · Antworten

Zitat:Wo befindet sich die Wurzel der weltlichen Katastrophe?

Konkretisiere mal, was du damit meinst.
Ich sehe nicht alles was passiert als Katastrophe an.
Ich sage immer:Der Mensch ist eine schwierige Spezies.
Lieber schwierig als Gut oder Böse.

"Ich" bin das was Aufmerksamkeit schenkt.

vassula Offline

Gast*


Beiträge: 19

04.11.2007 23:44
#4 RE: Entrepot Zitat · Antworten

Zitat von Simi

Der Geist missbraucht sich nicht wissentlich selbst- niemals.


Nein, der Geist missbraucht sich nicht wissentlich selbst. Wer sich aber wissentlich selbst missbraucht, ist der, der den Geist nicht achtet. Und dieser Missbräuchler ist die Entlarvung wert. Eine Zeitlang ist es auch der Missbräuchler, der meint, er müsse sich selbst entlarven, um eine Entlarvung vorzutäuschen. An dieser Stelle müsste ich eigentlich aufhören zu schreiben. Ich bin aber ziemlich freudiger Hoffnung, dass irgendwo noch die Pointe steckt.

Zitat von Simi

Ich schwör\'s dir, ich steh\' erst wie der Ochs vor\'m Berg und weiss gar nix. Bis ich es dann endlich einsehe. Ich will die Katastrophe nicht- wer will das schon? Die kommt ganz von allein- sie willentlich herbeiführen zu wollen, um den Erkenntnisprozess zu beschleunigen, geht nämlich auch nicht.


Tja, und dort steckt ja eine meiner Überlegungen. Ich sehe die Katastrophe kommen und lass es trotzdem zu. Ist ja auch okay soweit. Wenn ich die Katastrophe aber kommen sehe, dann muss es möglich sein, sie in ihrem ersten Atemzug zu erkennen. Genauer: Ist die Katastrophe bereits körperlich, geistig erlebbar, bevor sie ins unmittelbare Leben eintritt.


vassula Offline

Gast*


Beiträge: 19

04.11.2007 23:53
#5 RE: Entrepot Zitat · Antworten

Zitat von PsiSnake
Zitat:Wo befindet sich die Wurzel der weltlichen Katastrophe?

Konkretisiere mal, was du damit meinst.
Ich sehe nicht alles was passiert als Katastrophe an.
Ich sage immer:Der Mensch ist eine schwierige Spezies.
Lieber schwierig als Gut oder Böse.


Naja, ich möchte jetzt ungern meine Vorstellung von persönlicher Katastrophe anführen, um das Wort konkret machen zu wollen. Es wäre mir lieber, jeder wüsste um seine eigene Vorstellung, was für ihn eine Katastrophe darstellt.

Mit Katastrophen sind jetzt im Zusammenhang zu meinem Thema solche Ereignisse gemeint, die in existenzieller Form ins eigene Leben einfallen, weil sie aufmerksam auf unbewusste Vorgänge machen. Sie behindern, sie machen Angst, sie erzeugen Leid. Für den einen Krankheit, für den anderen ein schwerer Verlust eines nahestehenden Menschen etc. Letztlich greife ich das Wort aus dem letzten Thread "Beruf und Berufung" auf, weil die Katastrophe meist die letzte Instanz im Leben eines Menschen ist, um irgendwie zu bewegen.






vassula Offline

Gast*


Beiträge: 19

05.11.2007 00:01
#6 RE: Entrepot Zitat · Antworten

Zitat von Simi

Der Keim von Leid liegt in der Suche nach Freude. Freude und Leid sind ein Paar, sie gehören zusammen. Wer das eine sucht, findet zwangsläufig auch das andere.


Das Leid darf gerne Triebfeder sein, um die Freude finden zu wollen. Das sehe ich ähnlich.

Mir geht es jetzt hier darum zu wissen, ob das Unbewusste sich grundsätzlich im weltlichen (zuweilen extremen) Ereignis ausdrücken muss, um auf ebenjene unbewussten Dinge aufmerksam zu machen. Oder ob man dieser weltlichen Erscheinung bereits im Vorfeld vor ihrer Sichtbarmachung im Geist, Körperempfinden begegnen kann. Das würde natürlich bedeuten, dass man zum Beispiel eine Krankheit nicht erleben muss, weil man ihren Träger bereits erkennen konnte.




Saraswati Offline




Beiträge: 638

05.11.2007 00:10
#7 RE: Entrepot Zitat · Antworten
Zitat von vassula
Tja, und dort steckt ja eine meiner Überlegungen. Ich sehe die Katastrophe kommen und lass es trotzdem zu. Ist ja auch okay soweit. Wenn ich die Katastrophe aber kommen sehe, dann muss es möglich sein, sie in ihrem ersten Atemzug zu erkennen. Genauer: Ist die Katastrophe bereits körperlich, geistig erlebbar, bevor sie ins unmittelbare Leben eintritt.

Nun bin ich nicht sicher, wie weit sich meine Sichtweise verallgemeinern lässt, aber ich meine, dass sich Katastrophen ankündigen... auch wenn sie durch Ignoranz ausgeblendet werden mögen- oder aus Angst. Zu untersuchen wäre auch, ob persönliche Katastrophen nicht sogar Folge von Angst (auch ignorierter Angst) sind...
Es stellt sich außerdem die Frage, was für die einzelne Person eine Katastrophe ist. Denn das ist ja bis zu einem gewissen Grad vom persönlichen Empfinden abhängig.
Heikles Thema übrigens, da es bestimmt massenweise Menschen gibt, die aus heiterem Himmel von Schicksalschlägen heimgesucht werden. Und wie will ich nun entscheiden, was die Ursache bei andren war? Es gibt ja auch Geschehnisse, die könnten auf uralten karmischen Geschichten beruhen, die nun reif geworden sind... schwer zu durchblicken, von außen jedenfalls... Viel später im Nachhinein lässt sich leichter der Sinn finden, als unmittelbar.
Was mich betrifft, so haben die Kataströphchen immer eine Vorgeschichte gehabt oder eine identifizierbare Wurzel...

Die Katastrophen, welche man gleich anfangs riecht und abwendet, die erkennt man dann vielleicht gar nicht so leicht als potentielle Katastrophe, weil man es eben gar nicht zur Katastrophe kommen lässt?

Saraswati


Sphäre der Meditation

vassula Offline

Gast*


Beiträge: 19

05.11.2007 00:28
#8 RE: Entrepot Zitat · Antworten
Zitat von Saraswati

Nun bin ich nicht sicher, wie weit sich meine Sichtweise verallgemeinern lässt, aber ich meine, dass sich Katastrophen ankündigen...


Das Schicke ist ja, mich interessieren in diesem Zusammenhang gar keine Verallgemeinerungen. Deswegen könnte der Thread ein ganz einfacher werden. Niemand muss sich anstrengen, jeder berichtet von sich. Es geht mir wirklich nur darum, dass ich das zum einen für mich ganz konkret an meinem Leben herausfinde. Und wer das für sich auch als interessant und erforschenswert erachtet, der soll sich dazu äußern. Ich meine, dass ich es für mich herausfinden werde, ist ja klar. Warum ich hier schreibe, ist eher die Tatsache, dass es mich interessiert, wie zum Beispiel du darüber denkst, ob ein Unfall, der Querschnittslähmung hervorbringt, im Vorfeld erkannt werden kann, und zwar deswegen, weil man Unstimmigkeiten klärt. Das soll nicht heißen, dass ein Unfall in hellseherischer Weise verhindert werden soll. Mich interessiert, ob ich das konkrete Erlebnis eines Unfalls bereits in geistiger Form eines Unfalls erkennen kann. Ich glaube nicht, dass ein Unfall einfach so geschieht, ohne dass er sich zuvor in etlichen Formen ausprägt. Er gestaltet sich sozusagen und wird geschehen, wenn die Zeichen nicht erkannt werden.

Zitat von Saraswati

Heikles Thema übrigens, da es bestimmt massenweise Menschen gibt, die aus heiterem Himmel von Schicksalschlägen heimgesucht werden. Und wie will ich nun entscheiden, was die Ursache bei andren war?


Auch hier, Saraswati, es ist für mich weniger interessant, auf andere zu schauen, sondern bei mir unmittelbar. Ich möchte zunächst mal bei anderen nichts herausfinden. Ich bin mit mir nicht fertig. Wenn ich zum Beispiel finanziell die Grätsche mache, buchstäblich in der Tinte sitze, keine Kohle habe, dann bin ich ein Mensch, für den das eine Katastrophe ist. Nicht etwa nur, weil nun keine Kohle da ist, sondern weil - wenn ich weiter atmen will - ich irgendwas werde annehmen müssen. Da ist nicht das fehlende Geld die Katastrophe, sondern wie bereits erwähnt die hochkarätige Angst vor Abhängigkeit. Mir fällt das absolut nicht schwer herauszufinden, woraus das entstand. Jetzt aber auf weitere Entwicklungen im meinem Leben bezogen, wäre es doch interessant zu wissen, wie sich solche extremen Ereignisse in ihrem Aufbau bemerkbar machen.

Oder aber ganz anders und von diesen Ereignissen fort: Wie kann ich ungewusste Ängste ohne Bild erkennen. Meist ist es so, dass Ängste verdrängt sind. An anderer Stelle, meist im äußeren Erleben, tauchen sie auf. Es muss doch aber möglich sein, sie sofort an ihrem Entstehungsort zu enthüllen. Warum warten, bis es sich an anderer Stelle zeigt. Für mich irgendwie destruktiv.
Saraswati Offline




Beiträge: 638

05.11.2007 00:43
#9 RE: Entrepot Zitat · Antworten
Finde ich gut, dass am persönlichen Erleben abzuklären. Das macht mir die Sache wesentlich leichter.
Aus deinen "Abstraktionen" las ich eben den Wunsch nach allgemeinem Verstehen raus...
Ja, ich hab da schon Lebenserfahrung anzubieten. Weniger dienen kann ich mit endgültigen Katastrophen, die Tatsachen schaffen, die nicht wieder zu heilen sind- oder eben höchstens auf Seelenebene... (wie eben Querschnittslähmung oder Verlust nahestehender Personen)

Ich habe eine längere Phase unterhalb der Armutsgrenze (schon lange) hinter mir
und auch eine Krankheit überstanden, die gerne mal tödlich endet.
Beides Mal habe ich nicht GEGEN diese Schicksalsereignisse angekämpft, sondern bin innerlich mitgegangen, hab das so akzeptiert und Sinn draus gezogen...
(In sofern sind das dann nicht mal Katastrophen gewesen, sondern einfach existentiell tiefgreifende Lebensphasen)

Saraswati


Sphäre der Meditation

vassula Offline

Gast*


Beiträge: 19

05.11.2007 01:10
#10 RE: Entrepot Zitat · Antworten

Gut, jetzt haben wir also konkrete gelebte Ereignisse im eigenen Leben sichtbar gemacht. Sie sind vergangen und sie haben immer auf etwas verwiesen, das erkannt sein wollte. Sie waren in meinem Falle immer auch wertvoll. Ich will sie nicht missen, weil ich auch weiß, dass ich es nicht besser wusste, sie aber gleichzeitig immer auch zum springenden Punkt führten.

Mit diesem Wissen um letztlich immer eintretende Manifestationen könnte man nun doch aber sagen: Wieso muss ich das jeweils auf die Spitze treiben? Ist es möglich, den Grund für eine Manifestation, die sich in der Welt zeigt, die aber im Anfang ebenso ihre andersartige Manifestation (so im Geist) hat, zu erkennen. Ich habe wirklich Probleme, auf den Punkt zu kommen, weil ich an den Antworten sehe, dass ich meine Frage verfehle.

Ich räume ein, dass die gesamte Fragestellung möglicherweise darauf fußt, dass ich diesen angesprochenen Ereignissen aus dem Wege gehen möchte. Was ist aber gegen frühzeitiges Erkennen einzuwenden.

Es könnte ebenso auch sein, dass Ereignisse im Weltlichen unbedingt auch als diese erscheinen müssen, um überhaupt im Kern geistig sein zu können und diese erkennbar werden zu lassen. Es kann also sein, dass ich etwas in Betracht ziehe, was so gar nicht möglich ist. So dass das heißen würde, sobald etwas geistig existiert, existiert auch ident seine weltliche Auffassung. Das würde auch bedeuten, dass jede Angst (Idee) gleichzeitig eine weltliche Ausprägung (Ereignis) mitbringt und ausdrücken muss, bevor es aufgedeckt werden kann.

Vielleicht mal ein Beispiel: Ich nehme das Messer. Das Messer ist ganz im Anfang eine Idee. Eine geistige Vorstellung. Etwas, was ganz im Anfang keinen Namen trägt. Es ist lediglich eine Bewegung im Geist. Sie verdichtet sich, sie wird weltlich. Das Messer ist geboren. Nehme ich mir zum jetzigen Zeitpunkt ein Messer zur Hand, so kann ich es betrachten. Seine Form, seine Grenzen, seine Funktion. Und seinen Geist. Ich kann das Messer zurückverfolgen bis hin zu seinem Ursprung, der Idee, der Bewegung im Geist, als es noch keine Erscheinung war. Ich kann es sogar solange betrachten, bis ich vor seine Idee gehe, als die Idee noch bedeutungslos war.

Jetzt ist dieses Beispiel insofern faul, als dass das Messer konkret aus der Schublade zu ziehen ist. Alle kommenden Ereignisse in meinem Leben natürlich nicht. Ich kann also keine Ereignisse betrachten, um ihnen auf den Grund zu gehen. Ich kann aber die Grundform der Angst betrachten, die jeder weltlichen Mini- oder Großkatastrophe inneliegt und diese in ihrer Ganzheit erforschen, die Idee dahinter, ihre Bedeutung.

Gute Nacht zunächst mal.

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