Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
GreenBonoboland: das frischeste Gras GreenBonoboland Übersicht zum Seitenende ... GreenBonoboland: das frischeste Gras
Partnerforen:
Sphäre der Meditation
Mitglieder-Tipps:
Pyramide
Grenzenwissenschaften
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 895 mal aufgerufen
 Liberté
Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

08.11.2007 13:00
Das Denkmal der Aufklärung Zitat · Antworten


Om shanthi,

das Denkmal der Aufklärung
ist das Lexikon.
Die Enzyklopädie.


Wiki zufolge:
Eine Enzyklopädie (Griechisch εγκυκλιος παιδεία enkyklios paideia gebildet aus altgr. enkýklios kreisförmig und paideía Lehre, Bildung, womit im 5. Jh. v. Chr. universale Bildung gemeint war) ist ein Nachschlagewerk, das alle Gebiete menschlichen Wissens strukturiert und umfassend darstellt.

Universalenzyklopädien haben den Anspruch, allgemein das Wissen der Menschheit darzustellen, Fach- oder Spezialenzyklopädien (auch Realenzyklopädien) behandeln das Wissen eines eingeschränkten Themenbereichs.

Das Wesen der Enzyklopädie wird in der wissenschaftlichen Disziplin Enzyklopädik erforscht.

Et libera nos Offline




Beiträge: 655

09.11.2007 12:14
#2 RE: Das Denkmal der Aufklärung Zitat · Antworten


In Antwort auf:
Diderot, Denis und D"Alembert, Jean Le Rond: Encyclopedie ou Dictionnaire Raisonne des Sciences, des Artes et des Metiers par une societe des Gens de Lettres
Aus Den Jahren 1751-1780, Paris 1751
Gesamtausgabe in 35 Bänden, Format: Folio, Ganzledereinband der Zeit, Paris, 1751-1780

Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um ein Privatexemplar der sehr seltenen Pariser Erstausgabe von Joachim-Napoleon de Murat (1767-1815). Dieser war der Ehemann von Napoleons Schwester, Marschall von Frankreich, König von Neapel, Prinz und Großadmiral von Frankreich, Großherzog von Berg und Kleve, Freund und Vertrauter Napoleons. Sämtliche Bände tragen sein gestochenes Wappen-Exlibris sowie das Exlibris der Schlossbibliothek von Rocquencourt, dem Schloss der Herzöge Ney D"Elching. Auf dem Schloss lebte seinerzeit Michel Ney (1769-1815), Herzog von Elchingen, Marschall von Frankreich, Fürst von Moskau, der wohl beste Freund Napoleons.

Es ist anzunehmen, dass entweder Michel Ney oder aber Murat das vorliegende Exemplar von Napoleon geschenkt bekam. Bekannt ist, dass Napoleon oftmals besondere Bücher an seine Vertrauten und Freunde verschenkte, weiterhin weiß man von seiner Wertschätzung des "Diderot".
Bis zuletzt gehörte das Exemplar den Urenkeln der beiden Familien, d.h. Cecile Ney d"Elchingen, die Urenkelin von Michel Ney, heiratete den Urenkel von Murat, beide lebten danach gemeinsam auf dem Schloss Rocquencourt.

Der 1. Band enthält ein wunderschönes Frontispiz des Künstlers Charles Nicolas Cochin (1715-1790). Dieses ist eine weitere Besonderheit der Ausgabe, da es in den meisten anderen Ausgaben fehlt.

Die Bände enthalten insgesamt 3121 ganzseitige Kupfertafeln sowie je eine große Kupfervignette auf den Titelblättern.
Die Kupfertafeln zeigen unter anderem Abbildungen der Physik, Chemie, Mathematik und Astronomie.
Außerdem sind für diese Zeit übliche Berufe dargestellt.

An dem Werk wirkten die größten Denker des 18. Jahrhunderts mit, unter anderem Montesquieu, Rousseau, Voltaire, Leibnitz, Turgot und Condillac.
Panckoucke sagte über die Enzyklopädie, dass sie eine der "sieben Säulen unserer Kultur- und Bildungsgeschichte" bilde.

Seiner Zeit war das Werk in ganz Frankreich verboten und die Herausgeber mussten verschiedene Schwierigkeiten überwinden, um es drucken zu können. Da sie in Paris verfolgt wurden, brachten sie die Druckerpresse in großer Eile von Paris nach Neufchatel.
Daher ist die Pariser Erstausgabe ein heute äußerst seltenes Exemplar ist und fast ausschließlich in den Staats- und Königsbibliotheken zu finden ist.
Charles Nicolas Cochin war seiner Zeit ein berühmter Kupferstecher und Maler, der sich vor allem mit historischen Themen beschäftigte.
Die Wissenschaft über die "Encyclopedie": "[Die Encyclopedie] Das seinerzeit hochberühmte Werk ist heute mehr eine Quelle für die Geschichte der Aufklärung.
Alle führenden Köpfe der Zeit waren beteiligt [u.a. Montesquieu, Rosseau und Voltaire]. Auch in Deutschland viel benützt.
Die Anordnung ist alphabetisch, die Artikel sind sehr umfangreich." [Dr. Zischka]
"Als Höhepunkt der französischen und englischen Enzyklopädik des 17. und 18. Jahrhunderts kann man die Encyclopedie von Diderot und d"Alembert betrachten.
Die von den Philosophen d"Alembert und Diderot herausgegebene Encyclopedie bedeutete für das Frankreich Ludwigs XV. ein das Zeitalter prägendes literarisches, aber auch politisches Ereignis. Die Encyclopedie ist mit Abstand die am besten untersuchte Enzyklopädie..." [Dr. Fröhner]
"The book was dangerous. It did not merely provide information about everything from A to Z; it recorded knowledge according to philosophic principles expounded by d"Alembert in the Preliminary Discourse.
Although he formally acknowledges the authority of the church, d'Alembert made it clear that knowledge came from the senses and not from Rome or Revelation.
The great ordering agent was reason, which combined sense data, working with the sister faculties of memory and imagination. Thus everything man knew derived from the world around him and the operations of his own mind.
The Encyclopedie made the point graphically, with an engraving of a tree of knowledge showing how all the arts and sciences grew out of the three mental faculties.
Philosophy formed the trunk of the tree, while theology occupied a remote branch, next to black magic. Diderot and d"Alembert had dethroned the ancient queen of the sciences. They had rearranged the cognitive universe and reoriented man within it, while elbowing God outside." [Darnton]

Et libera nos Offline




Beiträge: 655

09.11.2007 12:17
#3 RE: Das Denkmal der Aufklärung Zitat · Antworten
In Antwort auf:
Die Umsetzung der Encyclopédie verfolgte das Ziel, ein verständliches Wissenskompendium für eine breite Öffentlichkeit zu erstellen. Dieses sollte das gesamte Wissen der zeitgenössischen Wissenschaft und Forschung beinhalten.

Seit Beginn im Jahr 1748 bis zur Aberkennung des königlichen Druckprivilegs 1759 wurde den Enzyklopädisten vorgeworfen, sie wollten Kirche und Staat durch subversive Texte untergraben. Dazu mussten die Leser jedoch zwischen den Zeilen lesen, denn offene Kritik an den zeitgenössischen Verhältnissen und Institutionen war selten zu finden.
(...)
Radikalster Gegner des Klerus war Voltaire, der vor allem der Institution Kirche den Anspruch absprach, mehr als eine moralische Autorität sein.
Diderot vermied es hingegen explizit im Artikel Kirche Kritik zu äußern, sondern beschäftigte sich beispielsweise mit dem Thema Aberglauben im Artikel über das Wurzelgewächs Agnus scythicus.

Dem gebildeten und interessierten Leser war klar, "welch ideologischen Sprengstoff er mit seinem Kauf erstand: Ob er in seinem Kopf zündete, war dann seine Sache - Diderot, d'Alembert und Co. hatten das Ihre getan.

(ganzer Artikel hier)

 Sprung  
*) Gäste mit Sternchen sind ehemalige Mitglieder, die sich abgemeldet haben oder aus anderen Gründen deaktiviert wurden
Xobor Erstelle ein eigenes Forum mit Xobor
Datenschutz