Zitat von Roksenia
Liebe? Hm. Sehr hartes Argument. Warum? Weil interessanter Weise bringen dann die Fleischverzehrer als Argument, dass die Pflanzen genauso getötet und verzehrt wie die Tiere werden.
Was eigentlich gar nicht so verkehrt ist.
Ich habe darüber lange nachdenken müssen: Die Pflazen und die Experimente damit, wenn die Pflanzen im Labor tatsächlich darauf reagieren, ob man sie liebevoll behandelt oder ob man sie "tötet".
Ich vergliche dann das Wesen eines Tieres und einer Pflanze. Und den Ausdruck des Geistes durch diese Lebensarten.
Das Einzige, was ich registrieren konnte, war Folgendes: die Pflanzen haben genauso Reaktionsvermögen. Allerdings ob sie auch die gleiche Art haben zu leiden?? Die menschlichen und tierischen Körper sind mit einem Nervensystem überzogen, welches uns die Schmerzen fühlen lässt.
Ich frage mich, ob die Pflanzen auch Schmerzen fühlen. Dass sie darauf reagieren, ist klar, aber ob sie dabei genauso leiden müssen, wie Tiere und Menschen? Dafür muss man Fähigkeit haben, sich in eine Pflanze zu versetzen, um das entdecken zu können. Denn beim Tier sehen wir Reaktion in seinem physischen Verhalten: Schreie, sogar Tränen ... Bei der Pflanze sehen wir das leider nicht und müssen das im Labor feststellen, wie die Reaktionen der Pflanzen aussieht. Mich interessiert hier Folgendes: Fühlen die Pflanzen genauso eine Qual und Schmerzen wie die Tiere und Menschen (und diese beiden Spezies kann ich im Schmerzenpfinden durchaus nebeneinander stellen).
Das ist eben der ausschlaggebende Punkt. Selbstverständlich lebe ich als Vegetarier auch vom Tod anderer Wesen. Allerdings weiß ich beim Fleischverzehr
garantiert dass das Wesen Schmerzen erleidet und Todesängste schwitzt. Bei der Pflanze ist es undurchsichtiger.
Es ist schon so, wie du auch richtig gesagt hast, dass Pflanzen mit ihrer Umwelt sozusagen "kommunizieren", sie "re-agieren"...einen Beweis oder zumindest eine Andeutung für Schmerz und Leid gibt es allerdings nicht.
Ich werd jetzt mal philosophieren und behaupten: "Wenn Pflanzen die gleiche Angst vor Tod und Schmerz hätten wie Tiere, dann hätten sie auch zu laufen gelernt."
Dies ist natürlich nur eine vage Hypothese meinerseits.
Ich denke aber auch, dass ein Mensch noch größere Angst vor dem Tod hat als ein Tier, weil er sich in ganz anderem Maße seiner Endlichkeit bewusst ist. Was den Schmerz betrifft, so wird es ähnlich oder genau gleich sein, da Tier und Mensch ziemlich identisch ausgestattet sind bezüglich Gehirn, Nervenstränge, Rezeptoren etc.
Im Grunde weiß natürlich keiner genau ob er als Vegetarier den Pflanzen auch Leid zufügt, aber selbst wenn es so wäre, so ist es dennoch das kleinere Übel, das man dabei für das eigene Überleben wählt. Aber als Fleischesser solche Argumente vorzubringen ist irgendwie zynisch und makaber.
Als Mensch muss man schließlich essen und trinken wenn man sich nicht selbst töten möchte, aber warum sollte ich dann gerade jenes wählen, bei dem ich das Leid eindeutig sehe und registrieren kann?
Ist doch auch so, dass 90% der Fleischesser während ihrer Nahrungsaufnahme nicht hören möchten wie das Tier geschlachtet wurde und gelitten hat. Aber ich glaube kaum das der beschriebene Vorgang des Möhrenschälens einem in selber Weise den Appetit verderben kann. Dafür muss es ja auch gute Gründe geben.
Der Großteil der Fleischesser sind vom Herzen her Vegetarier....sie konsumieren Fleisch eigentlich nur weil sie vergessen und verdrängen was sie da essen. Das ist zumindest meine Erfahrung.
Es ist aber auch nichts Verwerfliches daran, wenn man sich bei einer Tomate entschuldigt bzw. bedankt bevor man sie zerkleinert, denn schließlich hat sie einige Zeit gebraucht um so eine stattliche Form anzunehmen. Alles ne Frage des Respekts. :)
Zitat von green
ich habe einen "vegatarischen" Sohn, der genau das widerlich findet.(was ich letztlich auch für den logischeren Vegetarismus halte, eben einen, der den Geschmack des Blutes nicht mehr braucht)
Sehe ich auch so. Es gibt ja auch diese bescheuerten Produkte wie Tofu-WÜRSTCHEN, vegetarisches HACKFLEISCH usw. Da muss ich mich auch fragen wo da die Logik steckt. Da springt mir der Unterdrückungsmechanismus noch vorhandener Lüste dermaßen ins Auge. Das kann auch nicht das Wahre sein.
Zitat von green
Die Frage nach der Seele ist ja schon mehrfach in der Geschichte der Menschheit zur Begründung der unwürdigsten Aktionen verwendet worden,
da bin ich doch äußerst skeptisch, ob ich mich an einen solchen Maßstab halten mag.
Wer sagt mir überhaupt, dass die Seele Leben wertvoller macht?
Neee, auf der Schiene fahre ich nicht ...
Komplette Zustimmung! Ist so auf die Nummer: "Ach, schau an...ein Tier. Dann lass es uns mal quälen um nachzuweisen, dass es leidet. Wenn wir damit Recht behalten, können wir jeden davon überzeugen, dass man Tiere nicht zu quälen hat." Na prima!

Kurz zur Sache mit der Seele. Für mich ist absolut alles beseelt. Ich glaube nicht dass die Seele ein Ding ist, mit den und den Ausmaßen, das während des physischen Entstehungsprozesses eines neuen Wesens kurzerhand in den Körper gestopft wird.
Ein Beispiel wie ich es sehe: Wenn man ein paar Eimer hat und wirft diese ins Meer, so dass die Eimer auf den Meeresgrund herabsinken. Dann sind diese Eimer natürlich mit Wasser gefüllt - logisch! Aber ist das Wasser in Eimer 1 getrennt vom Wasser in Eimer 2? Wird das
eine Wasser (also das Meer) aufgrund verschiedener, voneinander getrennter Eimer zu verschiedenen, voneinander getrennten Wassern?.... oder bleibt dieses Meer nicht eigentlich immer noch ein einziges Meer?
Zitat von Roksenia
Der Begriff Seele ist für mich auch noch erklärungsbedürftig. Besonders nachdem ich persönlich zwischen Ego, dem Selbst und der neutralen Beobachter-Situation unterscheide, wobei es für mich nicht möglich ist, zu definieren: Wer ist im Stande mich zu beobachten? Ich selbst? Mein Ego?
Insofern wäre der Begriff Seele für mich heute eher in der Art "das, was die Organik belebt (sprich bewegt)".
Ob man dabei das "Leben" auch anorganisch betrachten kann? Ich weiss es nicht...
Indem ich sagen würde, dass alles um mich herum Illusion ist, wäre auch das letzte Quentchen Achtung vor dem Leben auch irgendwie... weg...
Das Selbst ist das "natürliche (Nicht-)Ich", die Quelle und der ultimative Bezugspunkt von Allem.
Das Ego ist das "gesellschaftliche Ich", das nur im Kontext zu anderen Ichs existiert. Es ist nicht das Selbst, sondern das SelbstBILD. Es ist das illusorische Selbst, das beim Eintauchen des Eimers ins Meer entsteht (siehe oben).
Es ist die Vorstellung des Wassers (innerhalb des Eimers) vom Wasser außerhalb dieses Eimers, und der Wasser innerhalb der anderen Eimer getrennt zu sein.
Das Ego ist der Ursprung aller Religionen...der Gefallene, der sich wieder aufzurichten sucht. Es ist jener der verantwortlich ist für die Vertreibung aus dem Paradies, der den Ich-Gedanken und das Duale Denken erschafft (=Maya). Schöpfer des manifesten Universums und der damit einhergehenden Verblendung, Schöpfer von Dunkelheit und Licht.
Paramatma wird aktiv in Form von Brahma, dem Erschaffer, und erschafft dabei zeitgleich Maya, welche untrennbar von Vishnu, dem Erhalter, ist.
Derjenige der Maya, den Verblender, überwindet ist der Avatar, welcher damit auch Shiva, der Zerstörer, ist, und sich selbst aber auch dann als Brahma und Vishnu erkennt.
Der Avatar ist das reine Selbst, also bewusst gewordenes Paramatma mittels des Durchlebens der Trimurti in Form der Maya. Er ist damit Paramatma, Brahma, Vishnu und Shiva zugleich.....also Gottvater (Paramatma), Gottsohn (Brahma, Vishnu, Shiva) und Heiliger Geist (überwundene Maya).
Anders gesagt: Das Selbst (=Gott = Weltseele) ist zunächst unbewusst, da es noch keine Körper und Universen gibt bzw. erlebt werden. Dann manifestiert es Universen und Körper (=Brahma) und erlebt dabei automatisch Maya (=Verblendung, Illusion), erhält diese dauerhaft aufrecht (=Vishnu), solange bis schließlich durch totale Selbsterkenntnis (=Avatar) deren Zerstörung (=Shiva) geschieht.
Nochmal anders gesagt: Die Seele erschafft die Welt um sich herum. Sieht sich dann aber nicht mehr selbst, sondern nur noch im Kontext, als Gegenpol zur Welt, dem Rest. Identifiziert sich dann mit diesem Bild, was das Ego ist, und erlebt diese Trennung als Leid. Sucht dann den Ausweg aus dem Leiden in der Welt, um schließlich zu erkennen, dass das Leid eben genau in diesem Ego seinen Ursprung hat.
Dann beobachtet das Selbst das Ego solange bis es erkennt, dass es dies nicht ist, sondern der Beobachter und Schöpfer des Egos (des Ich-Gedankens). Dann findet es endlich wieder in seine Quelle zurück und das Ego löst sich auf, weil es als Illusion entlarvt wurde.
Klingt alles schwer kompliziert, ist es aber nicht.
Wenn du z.B. in einen Spiegel schaust, dann siehst du dein Spiegelbild und sagst vielleicht: "Ach guck mal...das bin ich." Aber stimmt das? Das Spiegelbild ist doch nur ein Bild, das du siehst. Aber derjenige, der jenes Bild sieht ist wirklich echt.....das bist du!
Mach mal folgende Meditation: Stell dich vor einen Spiegel, schau hinein, und frag dich dabei wer du selbst bist! Das ist höchst interessant, und vielleicht erkennst du was dabei. :)
lg