Notiz schließen 25.03.09, 19:09 | Artikel merkenMein FOCUS del.icio.us Google Bookmarks Mister Wong YiGG webnews facebookschließen Gaza-Konflikt Israelischen Streitkräften wird Kriegsverbrechen vorgeworfen Nach Angaben von Human Rights Watch hat die israelische Armee während des Gaza-Konflikts weißen Phosphor eingesetzt. Die Menschenrechtsorganisation erklärte, dass sich die Streitkräfte damit eines Kriegsverbrechen schuldig gemacht hätten. Israel hat während des Gaza-Kriegs nach Angaben von Human Rights Watch in dicht besiedelten Gebieten bewusst weißen Phosphor eingesetzt. Damit hätten sich die Streitkräfte Kriegsverbrechen schuldig gemacht, erklärte die Menschenrechtsgruppe in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Auf die schweren Verbrennungen, die weißer Phosphor zur Folge haben könne, hätten die Truppen in einem internen Dokument selbst hingewiesen.
„Sie wussten über die Gefahr, die weißer Phosphor für Zivilpersonen bedeutet, perfekt Bescheid“, sagte Fred Abrahams von Human Rights Watch. „Sie wussten, dass diese Gebiete dicht besiedelt waren. Dennoch haben sie nicht nur einmal oder zweimal, sondern mehrmals in dicht besiedelte Gebiete geschossen.“ Die Vereinten Nationen sollten deswegen Ermittlungen aufnehmen.
Human Rights Watch dokumentierte mehrere Fälle, in denen weißer Phosphor eingesetzt wurde, darunter beim Beschuss eines Krankenhauses in Gaza, einer Schule und eines Marktes. Bei sechs Angriffen seien zwölf Zivilpersonen getötet und Dutzende verletzt worden, sagte Abrahams. Die Geschosse brannten tagelang und glommen auch nach dem Abzug der israelischen Truppen am 18. Januar weiter.
Den internen Unterlagen der Streitkräfte zufolge, die dem Bericht beigefügt waren, hatten Truppenmediziner darauf hingewiesen, dass weißer Phosphor „möglicherweise extrem zerstörerisch für das Gewebe“ seien. Die Streitkräfte äußerten sich zu dem Bericht zunächst nicht. Nach ähnlichen Vorwürfen in der Vergangenheit hatten sie bereits eine Untersuchung angekündigt.
Bei der dreiwöchigen israelischen Offensive im Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 1.400 Palästinenser getötet, darunter mehr als 900 Zivilpersonen. Auf israelischer Seite gab es 13 Todesopfer. Wegen der Raketenangriffe auf Israel müsse auch gegen die radikalislamische Hamas wegen Kriegsverbrechen ermittelt werden, forderte Human Rights Watch. gxs/AP