sieben Stunden im Transitbereich des Flughafens Bahrain verbracht, um dann endlich knapp fünf Stunden nach Deutschland zu fliegen. Auf dem Hinflug war es kürzer.
Zu dem Transitbereich fällt mir immer wieder das Erdgeschoss vom Kaufhof in FFM-Zeil ein, ... glitzer, glimmer, funkel, teuer, strahl ...
Mimik- und Physiognomiestudien betrieben ... wie Menschen aussehen können. Eine unglaubliche Vielfalt. Aliens aus dem ganzen Universum in menschlicher Gestalt, sitzen oder wandern zu den verschiedenen Gates.
Auch wie man den menschlichen Körper kleiden kann. Eine unglaubliche Vielfalt, wie man mit Stoffen, mit Tüchern umgehen kann. Kopfbedeckungen gibt es, die hab ich mir noch nicht erträumt.
Männer können sowas von unmöglich aussehen, und dennoch voller Selbstbewußtsein sein. Überleg, ob es wohl eine Frau auf dieser Welt gibt, die mit so einem Sex macht. Ob für diese Männer Sex überhaupt wichtig ist? Manchmal gibt es Menschen bei deren Anblick ich die Ahnung habe, als hätten sie in ihrem Leben noch niemals Zärtlichkeit durch einen anderen Menschen erlebt, geschweige einen Orgasmus erfahren. Egal ob Mann oder Frau, ganz seltsam.
Dann immer wieder diese schwarz gekleideten islamischen Ehefrauen. Nur ein Sehschlitz im Tuch über dem Kopf, aber kilometerhohe Absätze dazu tragend. Oft siht man die Hosenbeine von Jeans unter dem schwarzen Mantel. Manchmal aber auch nur freie Waden. Seidenglänzendes Schwarz. Wunderschön.
Die Frauen die nicht verhüllt sind, sind oft sehr stark geschminkt. Das viel mir auf dem Hinflug schon auf. Enge Jeans, dunkle Augen, Lipliner, alle Männerblicke hochmütig übersehend, warscheinlich dennoch im Gesichtsfeld wahrnehmend. Eine riesen Show inszenierend - ich hab meinen Spaß daran, mag das irgendwie ...
Arabische Familien, Vater - Mutter - Kinder und das asiatische Kindermädchen. Asiatisch kann sein: Koreanisch, Indisch, Indonesich, Hongkongchinesisch ... Das Kindermädchen ist fast immer westlich gekleidet. Gehört aber klar in die Familie. Die Frau schwarz, der Mann in weiss mit schwarzen Kopftuchringen. Oder ein Rotweisskarriertes Kopftuch tragend. Die Männer fast immer einen Bauch stolz vor sich her schiebend. Handy in der Hand. Handy ... ein sehr wichtiges Requisit.
Dann die Mekkapilgerer aus den etwas ärmeren islamischen Ländern. Oft sehr schlank, kein Bauch wölbt sich unter dem Kaftan. Tücher sind gewickelt. Verschiedene Farben und Muster umschlingen die dürren Ärmchen und Beinchen. Glücklich blickend auf Wolke sieben. Sie waren da, an dem Ort an dem sie schon immer gewesen sein wollten. Die Frau läuft hinter dem Mann. Wenigstens einen halben Schritt. Schwierig ist es, wenn dem älteren Mann das Handgepäck zu schwer ist und er deshalb kaum gehen kann. Die Frau schimpft, bleibt dennoch hinter ihm ...
Plötzlich eine große Gruppe Nepalis mit Rucksäcken überfluten den Transitbereich. Gastarbeiter für die Saudis, Straßenbau und Ölanlagen sind ihr Einsatzgebiet. Als sie einchecken bilden sie sehr diszipliniert eine lange Menschenreihe und behindern dadurch niemanden. Sehr beeindruckend dies zu sehen.
Alleinreisende Frauen warten glaube ich im Gebetsraum auf ihren Anschluss. Ich sehe jedenfalls keine einzelne islamische Frau in den Wartesesseln.
Westliche Urlauberinnen mit zu offenherzigen Rücken, zu kurzen Röcken, etc. werden sehr abwertend betrachtet. Kann es gut verstehen. Es sieht in dieser Atmosphäre einfach nicht angenehm aus.
Der Cappucino ist einfach super gut. Das Personal hinter der Theke, sehr angenehm. Die vielen mir schon auf dem Hinflug auf. Zahle mit Amidollar. Wegen dem langen Aufenthalt gibt es ein kostenloses Essen im Restaurant. Warten.
Um kurz vor 2 ist mein Flug dran. Sitze am Steig und sehe auf einem Breitwandbildschirm eine Art "Ohnesorg Theater" mit "Bescheichten Schauspielern". Die Gestiken sind oft sehr witzig. Mit der Zeit haben sich immer mehr europäisch aussehende Passagiere am Gate 16 eingefunden. "Man spricht deutsch". Seltsam wenn man diese gesprochenen Worte erst als ungewöhnlich bekannt erlebt und plötzlich auch einfach verstehen kann. Will ich sie verstehen? Es werden immer mehr. Ausgesiebt aus der Alienvielfalt. Westliche Aliens ... manche sehen so aus, wie die von der Autobahnraststätte, wenn sie einem Kaffeefahrtbus entsteigen und auf das wasserlose Urinat gehen. Ich fühle mich eingeholt, unverschont heimisch, zum kotzen. Das wird noch im Flugzeug auf dem Heimflug noch härter. So gegen fünf Uhr am Morgen ... Hinter mir sitzen zwei Sachbearbeiterinnen, eindeutig Kolleginnen und sprechen über Büro und Kollegen, machen gedankliche bestandsaufnahme ... ich kann es kaum glauben, protestiere innerlich, die werden immer lauter, kein Ausweg, auch der Gang zum Klo ändert nicht die Qualität ihres Gespräches, ... ... ..., ich konzentriere mich auf den ollen Charli Chaplinfilm vor mir, es klappt, ... ... ..., ihre Stimmen verschwinden, Heiterkeit zum Chaplindrama stellt sich bei mir ein und ich nicke kurzdarauf ein.
Nein ich habe niemandem etwas mitgebracht. Keine Fotos gemacht. Ich habe nur erlebt. Mal sehen ob, und was ich davon ich in Buchstaben bringen kann. Bin müde und doch zu wach. Die Haut ist sehr dünn, empfindsam bis empfindlich, verletzlich. Bin wieder hier. Obwohl nur kurze Zeit, war ich sehr lange weg.
Zitat von Rembrand Die Frauen die nicht verhüllt sind, sind oft sehr stark geschminkt.
Danke Rembrand, für das Mitteilen deiner frischen Reiseeindrücke!
Zu dem Zitat fiel mir ein, dass ich mal gelesen habe, dass dieses starke Schminken und Schick-sein eine andre Art der Unnahbarkeit erzeugt... also ein (wohl kaum SO beabsichtigter) Verhüllungsersatz ist...
Zitat von RembrandDie Frauen die nicht verhüllt sind, sind oft sehr stark geschminkt.
Danke Rembrand, für das Mitteilen deiner frischen Reiseeindrücke!
Zu dem Zitat fiel mir ein, dass ich mal gelesen habe, dass dieses starke Schminken und Schick-sein eine andre Art der Unnahbarkeit erzeugt... also ein (wohl kaum SO beabsichtigter) Verhüllungsersatz ist...
Om shanthi Saraswati,
das ist ein interessanter Hinweis. Dem kann ich nur zustimmen, die Maske erzeugt Unnahbarkeit, aber provoziert zugleich. Es ist tatsächlich eine Form des verhüllens. Stimmt. Je nach Intention eingesetzt.
@Roksenia, wenn die Schilderungen gefallen, freut dies mich sehr.
Mumbai (/mumbəi/; marathi मुंबई, Mumbaī; bis 1995 Bombay बॉम्बे) ist die Hauptstadt des Bundesstaates Maharashtra in Indien und die wichtigste Hafenstadt des Subkontinents. Sie liegt auf der Insel Salsette, vor der Westküste Maharashtras.
Das Stadtzentrum befindet sich auf einem schmalen Landstreifen, der von der sumpfigen Küste ins Arabische Meer hineinragt. Die Stadt ist das wirtschaftliche Zentrum Indiens und beherbergt die größte Filmindustrie der Welt, Bollywood. Sie ist Verkehrsknoten und Kulturzentrum mit Universitäten, Theater, Museen und Galerien.
Mumbai ist die bevölkerungsreichste Stadt der Welt mit 13,1 Millionen Einwohnern (2007) in der eigentlichen Stadt (das heißt ohne Vorortgürtel) und die fünftgrößte Agglomeration der Welt mit 20,4 Millionen Einwohnern (2007) in der „Mumbai Metropolitan Region“ (MMR), die auch die nördlichen Gebiete mit der Stadt Thane einschließt. In Indien existiert allerdings keine Behörde zur Registrierung des Wohnsitzes von Personen; die angegebenen Einwohnerzahlen sind deshalb Hochrechnungen auf Basis von Volkszählungsergebnissen.
Die Göttin Lakshmi ist ist das Haupt dieser Stadt.
Bombay ist sehr lang, man kann ewig gerade aus fahren. Vom Airport bis zum Bahnhof, trotz Highway über zweieinhalb Stunden. Dabei ist man noch nichtmal an den äußeren Stadtgrenzen angekommen. Bombay ist Hart. Ist echt Hart ... jedenfalls für den Rembrand gewesen. Der Flughafen ist riesig, hat aber nichts zu bieten, sehr langweilig und wahrscheinlich auch nicht sehr funktional. Allerdings gibt es im Transitbereich gut gepolsterte Liegestühle ... schaut man genau ... so sind sie alle sehr strak verschmutzt. Über den Schmutz kam ich diesmal nur sehr schlecht hinweg. Eventuell war die Zeit zu kurz. Der Verkehr ist egal zu welcher Tageszeit ein reiner Verdsrängungswettbewerb. Wer auch nur ansatzweise meint defensiv fahren zu wollen, hat keine Chance auch nur 100m in der Stunde voranzukommen. Durchsetzen und permanent Chancen erkennen und sofort nutzen, dazwischenzwängen, unnachgiebig sein ... nur so kommt man voran.
Das Straßenbild - Überall Zerfall. Unglaublich ... selbst die modernen Hochhäuser ... auch hier dürfen sich Architekten hemmungslos austoben ... man kann sehen das in einigen Etagen Fenster fehlen, nicht nur keine Glasscheiben drinnen sind, die Rahmen sind nicht zu sehen. Bretter oder Schrankrückwände verstellen die Fensterlöcher. Die alten portugisischen und englischen Bauten zerfallen, der Putz fällt ab und überall ist eine dicke Schicht Rußstaub an dem Gemäuer zu erkennen. Von wegen Feinstaubmessungen Was ist denn das?
Bombay boomt
Schwarz/gelbe kleine Ambassadortaxis prägen die Straßen. Dicht gefolgt von den schwarzgelben TucTuc´s. Die TucTuc´s sind kleine Dreirad gefährte, billig Taxis, eigentlich nur für höchstens vier Personen ausgerichtet, mit nem 2 Takter Motor 350ccm. Die Dinger sind allerdings höchstens 200kg schwer und dadurch doch relativ schnell. Seltsamer Weise fahren nur die kleinen Ambassador Taxis in Bombay. Die Großen Ambassadors mit Klimaanlage, wie in Delhi oder Kalkutta bzw. Madras hab ich nicht gesehen. Einmal bin ich in ein solches gestiegen. Das sorgte für allgemeine Erheiterung. Es dauerte einen Moment bis ich auf dem Beifahrersitz zum sitzen kam. Während der Fahrt hatte ich mein Kinn auf der Brust, um mir nicht den Kopf zu stoßen, dennoch war zwischen meinem Kopf und dem Dach kein Platz mehr. Wohin mit den Beinen, mit meinen Armen ohne dem Fahrer im weg zu sein. Das Aussteigen führte dazu, das ich mir erst bewußt über die einzelnen Abläufe Gedanken machte, es muss unglaublich komisch ausgesehen haben ... Glücklicher Weise hatten wir dann Driver mit großen, klimatisierten Geländewagen das machte alles etwas einfacher.
Tauben und Rabenvögel unterschiedlichster Art beherrschen Bombay. Den ganzen Tag über ist das Gekrähe zu hören. Amm Himmel meint man Schwärme von Falken zu erkennen. Erst bei genauerem Hinsehen ist klar zu erkennen, das es keine wirklichen Schwärme sind. Am Himmel herrscht wie auf den Straßen Krieg. Die Raubvögel strecken ihre Krallen nch anderen Falken, um ihr Revier aufrecht zuerhalten, das ist müßig, denn es sind so viele Falken. Aber die Tiere sind so angelegt.
Streifenhörnchen ... jede Menge Ratten ... selbstverständlich Hunde ... na klar Katzen ... ohne Ende
Erst am Dritten Tag sah ich endlich eine Kuh in der Stadt. Beim Fressen einer großen, braunen Papiertüte. Es blieb bis zum Schluss die einzigste Kuh die ich in Bombay sah.
Zitat von RembrandErst am Dritten Tag sah ich endlich eine Kuh in der Stadt. Beim Fressen einer großen, braunen Papiertüte. Es blieb bis zum Schluss die einzigste Kuh die ich in Bombay sah.
Die Ernährungsweise könnte rein theoretisch erklären, warum es dort so wenige Kühe gibt...
Das fehlen der Kühe nehme ich als ein Zeichen. Der Westen hat den Materialismus zum Großteil satt ... Sinn und Werte, auch Spirit sind gefragt. Indien geht den Gegenteiligen Weg, unzwar mit ungeheurer Anstrengung. Die passenden Werte und Ziele für den Einzelnen produziert Bollywood. So ist das im Bi-Polaren Universum, irgendwann kippt es ...
... Amaturenbretter in den Taxis und TucTuc´s, sind kleine Altäre. Shiva, Ganesha, Parvatie ... kleine bunte Bildchen sind da montiert, oder auch kleine Statuen. Nicht selten konnte ich beobachten, das die Driver vor der Anfahrt, ihr Lenkrad segnen, ihre Hände zu einen kurzen Gebet zusammenführen und dann erst den Wagen starten.
Auch auf Sri Lanka habe ich die bei den Fahrern gesehen. Auf den Altären in den Taxis ist allerdings in erster linie Buddha zu erkennen. Buddha in jedem Fahrzeug. Die kleinen Tempel am Straßenrand, sind nicht den Hindu-Göttern geweiht, sondern es sind überall sitzende Buddhas zu sehen. Immer wieder tauchen dort im Straßenbild die orange gekleideten Monkeys auf.
Die Amaturenbretter in den Autos sind sehr oft mit filzigem Teppichboden belegt, in dem kleine Taschen genäht sind. Gute Idee, finde ich. Zum einen schützt der Teppich das Leder vor der heißen Sonne. Zum anderen, kann man auf dem Teppichboden tatsächlich mal was ablegen, was beim fahren dann nicht über das Amaturenbrett rutscht.
Sehr selten sind BMW oder Cermedes Fahrzeuge im Straßenbild zu sehen. Toyota, Datsun, Suzuki, prägen. Die Driver sind sich einig: "Hunday - GUT!" Anscheinend selten anfällig und reparierbar ... für diese Aussage bekomme ich kein Geld!
... ein kleiner Junge ... die Eltern gut bekannt ... sehr angenehme Menschen ... nicht viel Geld ... hier würden wir sagen "arm". Seit einem halbe Jahr ... geschwollene Lymphdrüsen ... Gewichtsverlust ... Kein Geld für den Arzt ... Unbezahlbar Okay ...
Krankenhaus Bombay
Es gibt ein Zentraloffice. Bevor man einen Arzt sieht, zahlt man erstmal die Erstuntersuchung. Quittung ... wie eine Eintrittskarte. Dann warten ... ne Weile ... dann hat ein Arzt Zeit ... die übliche Procedure ... Anamnese, Untersuchchung, ... alles notiert. Auf einem Extrablatt, die als sinnvoll erachteten Untersuchungen notiert, bzw. aufgelistet. Dann geht man wieder zu dem Zentraloffice hier werden die einzelnen Preise zusammengetragen und zusammen gerechnet. Dort bezahlt man die angegebenen Untersuchungsmethoden im voraus ... oder man geht. da kommt was zusammen ... Ist der Preis bezahlt und quittiert, gibt es die geeigneten Formulare und dann kann es losgehen ... Die Maschine läuft an ... Die Spannung steigt ...
Drei Tage später ... bezahltes Gespräch mit dem Arzt ... die befürchteten Ergebnisse sind es nicht ... Felsen fallen vom Herzen ... aber was es ist, bleibt unklar ... Weitere Untersuchungen folgen ... Noch immer ist es unbekannt ...
.. ... auf dieser Reise sind wir zu achzehnt. Holländer, belgier und deutsche. Wir sind alle zu verschiedenen Zeiten in Bombay eingetroffen.
Wieso stehen die Deutschen bei den Indern so hoch im Kurs? Das ist mir schon sehr oft aufgefallen. Vor Jahren war ich eine Zeitlang in Kalkutta. Der junge Mann, ein Medizinstudent, der damals so eine Art Haushälter für mich machte, wurde von seiner Mutter für den Umgang mit mir, mit den Worten Präpariert: "Die Deutschen sind sehr ordentlich, sehr sauber, und sehr genau, streng Dich an!" und er fürchtete sich sehr davor eine Fehler zu machen. Auch diesmal in Bombay, wurde dem Wort German,immer wieder anerkennend die Stirn hochgezogen. Fussball ... Weltmeisterschaft ... die haben wohl alle gesehen. Auch sind die Deutschen als große Dichter, Erfinder, und vor allem als große Krieger eingeordnet. Hitler ist sehr bekannt. Für mich sehr ungewohnt, mich zu diesem Namen zu verhalten.
Hotelfachschulen lehren die deutsche Sprache. Das Goetheinstitut hat sehr viel zu tun. Jede Menge Deutschkurse. Immer wieder treffe ich Inder die mir einige Brocken Deutsch entgegenbringen, und sehr stolz darauf sind, wenn ich ihnen auf Deutsch antworte.