töten Vegetarier Lebewesen? Nämlich Pflanzen? Einige buddhistische Gruppierungen, auch die Jains in Indien, (Gandhi war ein Jain) versuchen durch das handhaben eines Besens, dass unwissentliche töten von Tieren, z.B. Ameisen, etc. zu vermeiden.
Ein Großteil der pflanzlichen Nahrung bedarf nicht der "Tötung" der entsprechenden Pflanze. Früchte und Nüsse werden von Bäume und Sträuchern geerntet, ohne dass die Pflanzen daran sterben müssen. Getreideähren sind bereits tot und dürr wenn sie geerntet werden.
Bei der Ernte einiger Salat - und Wurzelgemüse könnte man von töten sprechen.
Lässt sich das töten von Tieren mit dem töten von Pflanzen wirklich gleichsetzen? Ich will das jetzt nicht unästhetisch dramatisieren mit Hinweisen auf makabere Bilder aus Schlachthöfen. Denn der Anblick ist zu stark für den Empfindsamen, er verschließt eher die Wahrnehmung und damit die Bereitschaft sich dem Thema zu stellen.
Ist es für ein Kind das selbe, eine Karotte aus dem Boden zu ziehen oder eine Kuh zu schlachten? Zwischen dem töten eines Tieres und dem pflücken einer Pflanze besteht ein fühlbarer Unterschied.
Wenn jemand, der Fleisch isst, das Argument "Vegetarier töten ebenfalls" anführt, dann ist das meistens nur eine Ausrede, um das eigene Fleischessen zu rechtfertigen, sich ein Recht anfertigen, basteln. Denn wenn ihm das leben der Pflanzen wirklich am Herzen liegen würde, dann müsste er das Fleischessen erst recht aufhören, denn für die vegetarische Ernährung werden viel weniger Pflanzen benötigt als wie für die "Produktion" von Fleisch.
Gibt es einen Unterschied zwischen dem notwendigen "Töten" gewisser Pflanzen in der vegetarischen Ernährung und den planvollen, überflüssigen und schöpfungswidrigen Schlachten von Tieren andererseits.
(Die alttestamentarischen Brandopfer, wurden sie wirklich von Gott gewünscht? Wer wünschte sie?)
Die Frage ist eher: Welche Ernährungsweise erzeugt am wenigsten Leid?
Es versteht sich von selbst, das auch Pflanzen nicht willkürlich getötet werden sollten. Es geschieht heute Weltweit - Monokulturen für Schlachttierfutter, Regenwaldabholzung. - Ist dies Vegetariern anzulasten?
Benötigt der Mensch für sein Überleben Fleisch? Wie viel Land braucht man, um die riesigen Rinderherden in den Staaten und in Südamerika zu weiden?
Leider finde ich den Originaltext nicht mehr. 1996 wurden allein in den USA sage und schreibe 4 000 000 000 Rinder geschlachtet, um den Fleisch bedarf zu decken. Der Export machte dabei einen relativ geringen Teil aus. Eine ungeheure Zahl. Oder?
In letzter Zeit häufen sich in Zeitungen die Meldungen, über Rinder die aus deutschen Schlachthöfen ausbrechen, ohne größere Chance, versteht sich. Schlachttiere wissen was ihnen blüht. Die Angst, der Stress ist in dem Fleisch enthalten (nicht nur als Adrenalinschub) welches wir zu essen bekommen. Es hat Wirkung auf uns, subtil, auch wenn wir nicht so sensibel sind, dies zuordnen zu können.
Was ist, wenn eine Gesellschaft ungerechte und gewalttätige Handlungen fördert? Gibt es so etwas wie eine kollektive Karma-Reaktionen?
"Alles was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen wieder zurück." Pythagoras
Es passieren viele Massaker auf dieser Welt, die Fischfangnetze der großen Trawler, die bis in 2000m Tiefe alles leerfischen, Schlachthöfe, Mastfabriken, Tierversuchslabore. Das Sonderangebot bei Aldi der Seelachs, fein in Scheiben geschnitten, eingetütet, auch für den schmalen Geldbeutel etwas Luxux, für sage und schreibe 0,99 Cent. So billig kommt das Essen direkt vom Meer in den Laden. Immer noch Angst vor einem Krieg? Diese Gewaltaktionen sind sicher sehr eng miteinander verbunden, doch kaum einer will dies erkennen.
Fleischverzehr in Deutschland, zwar rückläufig, aber immerhin durchschnittlich 60-80kg pro Person im Jahr. Weltweit ist er ansteigend.
Die neueste Statistik: der deutschsprachige Bürger verzehrt im laufe seines Lebens durchschnittlich 19 Rinder, 32 Schweine, 670 Hühner sowie Ziegen, Schafe, Rehe, Pferde, und unzählige See- und Meeresfische.
Insgesamt werden in Deutschland jährlich 450 Millionen Tiere geschlachtet, Fische nicht mit eingerechnet. Das heißt über 50 000 Tiere pro Stunde. Sehr effizient.
Die leidende Mutter Erde wankt nicht unter der zu großen Anzahl Menschen, sondern unter der großen Anzahl Menschen, die sich falsch verhalten. Vegetarismus ist nicht das Allheilmittel. Ein ethischer Lebensstiel des Einzelnen ist Bedarf. Jede Tätigkeit in Dankbarkeit, Liebe und Respekt ausführen. Dies ist in allen Lebensbereichen möglich, gerade in der Ernährung.
Dies sind Blickpunkte, keine Angriffe.
Die meisten Daten sind aus: Armin Risi / Ronald Zürer "Vegetarisch Leben"
Ich bin Vegetarier. Oft auch lange Zeit Veganer. Aber ob die Tier gequält werden oder geschlachtet werden ist mir gleichgültig. Obwohl ich mir schon bewusst bin das dieses Leiden der Tier nicht durch mich hervorgerufen wird.
Die Lebensweise gibt mir Energie und lässt mich frisch und kraftvoll nach dem Essen aufstehen, ohne so voll und niedergeschlagen zu sein wie von Fleisch. Das hat mich überzeugt.
Ich bin nun um die acht Jahre dabei und hatte vor zwei Jahren mal eine Zeit in der ich wieder Fleisch und Fisch gegessen haben. So einen Monat lang, in dem es mir auch nicht besser ging und ich habe aus dem Gefühl heraus wieder damit aufgehört.
Für alle die mit dem Gedanken spielen: Esst niemals etwas das euch nicht schmeckt! Probiert solang Rezepte bis ihr euren vegetarischen Geschmack genau trefft.
Ein Thema um das ich meistens einen großen Bogen mache. Ich war lange Zeit Vegetarierin. Wegen der Tiere, den Haltungs-, "Lebens"- und Sterbebedingungen. Aber ich hab nicht durchgehalten. Es war/ist mir zuviel Mühe (ich hasse meinen inneren Schweinehund) die vegetarische Ernährung für meine Tochter mit der 100%igen Sicherheit zu gestalten, dass sie alles nötige an Nährstoffen bekommt. Es ist nun ein Kompromiss geworden. Wir essen 2x die Woche Fisch und einmal Hähnchen oder Rind. Eier bekommt man sowieso überall in Bioqualität und Bio-Rind gibts bei uns sogar beim Plus in der Kühltheke. Ich habe auch generell kein Problem damit Tiere zu essen. Aber ich muss wissen, dass Leben und Tod "artgerecht" war, so es eben möglich und für mich akzeptierbar ist. Menschen, denen das völlig am Hut vorbei geht sind mir..... suspekt.
In Antwort auf:Zitat von Dienstag Aber ob die Tier gequält werden ... ist mir gleichgültig. Dienstag.
Dein Ernst?
Ja. Es ist mir wichtig zu betonen das mein Vegetarismus nicht aus Mitleid statt findet. Sondern aus dem Gefühl heraus einen besser funktionierenden Körper zu besitzen. In Worten klang das so hart, da habe ich noch das "Obwohl ich mir schon bewusst bin das dieses Leiden der Tier nicht durch mich hervorgerufen wird." angehangen.
Ich weiß das die Menschheit jeglisches Fleischessen zurückwirft. Dei Aggression wird gesteigert, die Inder das große friedliebende Volk führt seit Jahrhunderten keine Kriege. Die Propheten habe das gewusst und den Fleischkonsum in Judentum, Christentum und bei den Moslems eingeschränkt.
Wenn du das Gefühl hast sonst etwas falsches zu tun ist Fleisch essen wohl besser. Vielleicht. Ist deine Tochter den gern Fleisch? Hat sie dich darauf angesprochen? Will sie den Fleisch essen? Welche Nährstoffe sollen dir den fehlen? Eiweiß ist in Getreide vorhanden. Hast du Nebenwirkungen in der vegetarischen Zeit gespührt?
Wenn du suchst findest du auch Bücher die nicht von der Fleischlobby stammen.
Ich denk, wenn Vegetarier sich den Fleischessern moralisch überlegen fühlen, dann führt Vegetarismus nicht zu weniger, sondern zu mehr Leid, denn jegliches Überlegenheitsgefühl im Moralischen Bereich hat das Potential Leiderzeugende Wirkungen zu Zeitigen. Die vermeindliche Moralische Überlegenheit führt zu einer Trennung der Menschen in ein gut, bzw besser oder weiterentwickelt und in ein "Rückständig" - und ist damit Teil des Sozialdarvinistischen Weltbildes, dass erst dazu geführt hat, dass Tiere von einem Respektierten Lebewesen zu einem Industriell gehaltenem "Ding" herabgesunken ist
Zitat von Rembrand Die Frage ist eher: Welche Ernährungsweise erzeugt am wenigsten Leid?
Die, die beim Essen an Ernährung denkt- und nicht an Leid, Rembrand.
Schau'- du hast ein Schuldgefühl, wenn du Fleisch isst. Um dieses Schuldgefühl zu tilgen, verbietest du dir selbst den Fleischverzehr. Es bleibt aber ein schales Gefühl. Weil sich an der Massentierhaltung dadurch nichts ändert. Es müssten alle mitmachen- tun sie aber nicht.
Und schon hast du eine Zweiklassengesellschaft etabliert: Vegetarier und Tiermörder. Mit Gott hat das alles nichts zu tun. Er hat mir nämlich Eckzähne gegeben und mein Darm ist auch auf Fleischverzehr ausgelegt. Ich verstehe dich aber, ich stand auch mal vor der Frage und hab' mich damit gequält. Den zündenden Satz hat mir J. Krishnamurti geliefert, er sagte zum Thema Ernährung, man könne sich den Himmel nicht eressen. Das ist wahr. Denn Schuldgefühle jeglicher Art sind nicht im Aussen zu lösen, das geht nur innerlich.
In Antwort auf:Zitat von Dienstag Aber ob die Tier gequält werden ... ist mir gleichgültig. Dienstag.
Dein Ernst?
Ja. Es ist mir wichtig zu betonen das mein Vegetarismus nicht aus Mitleid statt findet. Sondern aus dem Gefühl heraus einen besser funktionierenden Körper zu besitzen.
*schmunzel* So isses ja auch richtig. Ich habe seinerzeit die Idee, Vegetarier zu werden, verworfen. Danach hab' ich nicht weiter auf meine Ernährung geachtet- ich habe einfach gegessen, was mir schmeckt.
Zitat von DienstagFür alle die mit dem Gedanken spielen: Esst niemals etwas das euch nicht schmeckt! Probiert solang Rezepte bis ihr euren vegetarischen Geschmack genau trefft.
Genau. Und so bin ich ganz von selbst bei viel Gemüse, Salat und Obst gelandet. Aber ich bin kein Vegetarier, ich lasse mich da ganz von meinem Körper leiten, der meldet mir schon durch seinen Appetit, was er braucht.
Zitat von DienstagIch weiß das die Menschheit jeglisches Fleischessen zurückwirft. Dei Aggression wird gesteigert, die Inder das große friedliebende Volk führt seit Jahrhunderten keine Kriege. Die Propheten habe das gewusst und den Fleischkonsum in Judentum, Christentum und bei den Moslems eingeschränkt.
Nein, das seh' ich nicht so. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich bewusstseinsmässig abschmiere, wenn ich mir jetzt kiloweise Fleisch reinhauen würde?
Zitat von SimiNein, das seh' ich nicht so. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich bewusstseinsmässig abschmiere, wenn ich mir jetzt kiloweise Fleisch reinhauen würde?
*schmunzel*
Ich war einige Jahre lang in buddhistischen Sommerlagern zu Gast. Die ersten Jahre waren essenstechnisch wirklich grauslich: Abscheulich schmeckendes vegetarisches Großküchenessen. Dann hat sich der Lama durchgesetzt, seine eigene Küche abgeschafft (für ihn war extra gekocht worden) und beschlossen, dass er mit seinen Schülern und Gästen gemeinsam essen möchte. Er engagierte eine hölländische Familie, die wirklich super gut kochte, abwechlungsreich, lecker, mit und ohne Fleisch, so das jeder wählen konnte. Die "Spinatwachteln" haben natürlich Zeter Mordio geschrien. Es gab also eine "Belehrung" über die Wichtigkeit guter Ernährung am nächsten Tag. Rinpoche hat jeden Tag Fleisch gegessen, vor aller Augen - und so konnte niemand mehr allzu laut meckern. Ich habe in all den Jahren nie erlebt, dass er bewusstseinsmäßig abgeschmiert wäre. Und zwischen den verbissenen Vegetarieren (nicht alle Vegetarier waren verbissen) und den Nichtvegetariern habe ich nur einen Unterschied erkennen können: Es war die Position der Mundwinkel.
Etwas strikt abzulehnen erzeugt genauso viel Anhaftung wie eine zu starke Bindung an etwas. Am besten ist wohl tatsächlich, sich vom Körper leiten zu lassen. Fleisch esse ich selten, aber ich verbiete es mir nicht. Und damit komme ich gut zurecht.
Zitat von SimiNein, das seh' ich nicht so. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich bewusstseinsmässig abschmiere, wenn ich mir jetzt kiloweise Fleisch reinhauen würde?