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Dieses Thema hat 28 Antworten
und wurde 3.692 mal aufgerufen
 der innere Weg
Seiten 1 | 2 | 3
Abraxas Offline




Beiträge: 1.087

03.04.2008 21:17
#11 RE: "an sich arbeiten" Zitat · Antworten

Zitat von Roksi
Zitat von Abraxas
.... aber ich finde hier meistens meine Sprache nicht.
Was meinst Du mit "hier"? Wo ist dieses "hier"?


JETZT


Roksi Offline




Beiträge: 2.852

03.04.2008 21:36
#12 RE: "an sich arbeiten" Zitat · Antworten

Ah.

Lieben Gruß
Roksi

DieWölfin Offline




Beiträge: 1.751

03.04.2008 22:22
#13 RE: "an sich arbeiten" Zitat · Antworten

Zitat von Abraxas
Huch, da hat wohl jemand noch immer nicht den April-Scherz verdaut.


Nööö...eigentlich nicht....das war lediglich meine Meinung zu deiner Antwort
an wild 1...nicht mehr und nicht weniger...

In Antwort auf:
Sorry, war schon wieder dünn und flapsig.

Nö, ernsthaft: Ich schließe mich deiner Meinung an, dass es manchmal angebracht ist, mal tiefer zu gehen .....

Es kommt auch für mich mal wieder eine Phase, wo ich tief genug gehe ...... aber ich finde hier meistens meine Sprache nicht. Aber ich gelobe Besserung. Versprochen.


Erzähl nich sowas...niemals...




Gruß, die Wölfin
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Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....

wild1 Offline



Beiträge: 208

04.04.2008 00:40
#14 RE: "an sich arbeiten" Zitat · Antworten
hi...und danke für eure beiträge!

bin leider grad erst aus dem flugzeug gestiegen --> zu k.o. zu tippseln (wo ist der "streck alle 4e von mir" smiley? würd jetzt glaub ich besser passen), melde mich morgen.

gute nacht
wild

Alle Angst ist nur ein Anbeginn;
aber ohne Ende ist die Erde,
und das Bangen ist nur die Gebärde,
und die Sehnsucht ist ihr Sinn (R.M.Rilke)

Sam Adhi Offline




Beiträge: 126

05.04.2008 01:48
#15 RE: "an sich arbeiten" Zitat · Antworten

Wenn jemand sagt "ich muss an mir arbeiten" dann verfehlt er meiner Ansicht nach sein eigenes Ziel, und das aus einem ganz einfachen Grund.
Zu sagen: "Da muss noch dieses und jenes getan werden, dieses und jenes geschehen damit ich komplett, gut , oder akzeptabel bin" beweist nur eines: nämlich dass man sich an sich selber stört.
Und eben genau diese Einstellung sich selbst gegenüber ist ja erst die Ursache für den Glauben an sich arbeiten zu müssen. Ich weiß nicht ob ich mich verständlich ausdrücke. Die Sichtweise an sich selber arbeiten zu müssen um dem eigenen Ideal zu entsprechen ist das eigentliche Problem, nicht etwa der Konflikt zwischen Tatsache und Ideal.
Wenn ich die Realität (in dem Fall mich selbst), so wie sie halt ist, einfach annehme und urteilsfrei beobachte, dann ist da kein Konflikt und deswegen kein Drang nach Veränderung.
Aber gerade durch diese urteilsfreie Beobachtung seiner selbst wird eine Objektivität gewährleistet, die ein klares Erkennen erst möglich macht, und durch eben dieses Erkennen findet Transformation dann ohne zusätzliches und eigenes Zutun statt.

In ganz simpeln Worten ausgedrückt bedeutet das: Der Punkt ist nicht DAS, WAS MAN an sich selber nicht leiden kann, sondern DASS MAN sich nicht leiden kann.

Wenn man nicht annehmen kann was, wer oder wie man ist, dann kann man sich nicht wirklich entwickeln, weil man mittels Bevorzugungen und Unterdrückungen (also versuchter Manipulation der eigenen Eigenschaften) die eigene natürliche Transformation behindert.
Entwicklung und Intelligenz ist nichts was man selber steuern muss, sondern so wie der Atem und Kreislauf ein naturgegebenes Phänomen, dass man durch eigene Mühe viel eher stört als es zu fördern.

DieWölfin Offline




Beiträge: 1.751

05.04.2008 09:30
#16 RE: "an sich arbeiten" Zitat · Antworten

Hallo Sam Adhi...

So wie du es beschreibst, klingt es schon sehr einleuchtend...
zumindest aber überdenkenswert...

Trotzdem hadere ich grad damit, zu sagen, daß es nicht sinnvoll sei,
zu versuchen, bewußt Dinge an sich verändern zu wollen...

Hm...Den Entschluß dazu zu fassen, beinhaltet ja eine vorangegangene
Erkenntnis und das Selbsteingeständnis dessen ...

Du schriebst daß durch diese Erkenntnis automatisch eine Transformation
stattfindet, OHNE daß ich etwas dazu tue quasi von selbst???

Das würde ja im Umkehrschluß bedeuten, ich kann mich getrost zurücklehnen,
egal welche Auswirkungen eingefahrene Muster haben, die ich so ausagiere...
das wirkt auf mich so ähnlich wie das System der "Beichte" ...wie eine
Art "Freischein" der mich von jeglicher Anstrengung freispricht,
getreu dem Motto "fällt mir eh alles in den Schoß, ich brauch nur die Hände
in den Schoß legen, kommt schon alles wie es soll, ich bin schon richtig wie ich bin..."

Ich weiß nicht so richtig wie ich das beschreiben soll, was ich meine...

Meiner Ansicht nach, ist es manchmal angebracht, sich selber nicht so gut zu finden...
und das eben keineswegs einfach hinzunehmen...sondern zu ändern...
Einfach zu sagen, "ok, so bin nun mal...?"
ich weiß nicht...

Oder versteh ich das jetzt so miß...???


Gruß, die Wölfin
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wild1 Offline



Beiträge: 208

05.04.2008 11:38
#17 RE: "an sich arbeiten" Zitat · Antworten
guten morgen


ich habe eure beiträge mit viel interesse gelesen, es kommt auf genau die punkte raus, die mich eben zu diesem thema derzeit beschäftigen:

- wie weiss ich, WAS ich ändern will, WORAN ich arbeiten soll (und ist nicht eigentlich die erkenntnis, dass ich an etwas bestimmten arbeiten will/sollte ein zeichen, dass ich bereits an diesem thema arbeite? dass ich in wahrheit bereits mitten drinnen stecke? gibt es überhaupt sowas wie eine bewusste entscheidung für ein thema und anschliessende strukturierte schritte? oder ist es eigentlich so, dass da ein thema ist...und wenn wir schon lange mittendrinnen stecken fällt es uns dann auf, dass es so ist und wir meinen, wir müssten nun loslegen mit der "bearbeitung"?)

dazu zb wölfin:
In Antwort auf:
Was mir als erstes einfällt ist Selbstbeobachtung, sich selber "erwischen"
bei dem was man "entdeckt" hat und bearbeiten möchte...
Das hört sich einfach an...ist es aber nicht...
Ich kann garnicht aufzählen, wie OFT ich erst im Nachhinein bemerkte,
daß ich "es" schon wieder getan hatte, als die Situation schon längst
vorbei war...
Sich genau in dem Moment selber dabei zu ertappen, daß man grad im Begriff ist
genau DAS grad im Moment wieder als gewohntes Muster abzuspulen, das gestaltet
sich äußerst schwierig.


oder roksi:
In Antwort auf:
Ich erkenne eher später, dass ich z.B. vor einiger Zeit etwas gelernt habe (kann man auch sagen "abgearbeitet" habe).



- macht es überhaupt sinn, an etwas zu arbeiten oder gilt es eher sich selbst zu akzeptieren mit allem drum und dran und der rest kommt von selbst --> wobei die frage ist: wenn ich das nicht kann (das "mich selbst akzeptieren"...wie komme ich dorthin, dass ich es kann? muss ich daran arbeiten? )
aus dieser perspektive interpretiere ich abraxas wenn er schreibt:
In Antwort auf:
Leben
und
Leben lassen


und sam adhi:
In Antwort auf:
Zu sagen: "Da muss noch dieses und jenes getan werden, dieses und jenes geschehen damit ich komplett, gut , oder akzeptabel bin" beweist nur eines: nämlich dass man sich an sich selber stört.



- so ich der meinung bin, ich könne geplant und bewusst an mir selbst zu bestimmten themen arbeiten --> dann muss das doch logisch auch bei anderen funktionieren, oder? (hier wäre jetzt die verlinkung zun "helfen-Thread" )...an sich selbst arbeiten hat doch was von "mir selbst helfen" oder?

Rembrandt:
In Antwort auf:
Am schlimmsten finde ich es, wenn da an der Partnerschaft "gearbeitet" wird.



- zusammenfassend und final gefragt: wenn cih der meinung bin, ich sollte an thema X arbeiten: klappt das? kann ich mich mit mir selbst auf ein thema einigen und dann, wie in einem fitnessprogramm, bestimmte, ganz konkrete "massnahmen ableiten" - solche wie wölfin sie in ihrem beitrag beschrieben hat? klappt das, macht das sinn? oder schmeisse ich mir damit nur knüppel zwischen die beine?

ich hab zu diesen fragen für mcih noch keine antworten.

sam adhi: dein beitrag hat eine kleine gedanken-lawine bei mir ausgelöst....und das komische ist, dass ich irgendwie das gefühl habe, was du schreibst, macht sinn. auf der anderen seite:
wenn irgendwer was macht was ich ganz furchtbar abstossend und widerlich finde (keine ahnung, sagen wir, jemand missbraucht ein kind): kann ich dann einfach sagen "der wird sich schon noch richtig entwickeln, alles wird gut"?
weisst du was ich meine?

so, vielen dank nochmal!
ich schnapp mir jetzt kaffee, zigaretten und ein plätzchen zum vor mich hindenken...
wild

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green Offline

Ad-mini-strator


Beiträge: 3.060

05.04.2008 11:48
#18 RE: "an sich arbeiten" Zitat · Antworten
...mal so nebenbei: das "an sich arbeiten" dürfte eine Begrifflichkeit sein, die therapeutischen Behandlungsansätzen entspringt, und in diesem Zusammenhang eben von der Möglichkeit planmäßigen Vorgehens anhand modellhafter Erkenntnisse ausgeht.
In wieweit das tatsächlich so möglich ist, ist weder in der Psychologie noch im entwicklungsbezogenen Lebenskontext wirklich beweisbar.
Vielleicht hat es eine gewisse Verwandtschaft mit den "guten Vorsätzen" ?



Sam Adhi Offline




Beiträge: 126

06.04.2008 18:37
#19 RE: "an sich arbeiten" Zitat · Antworten
Zitat von DieWölfin

Du schriebst daß durch diese Erkenntnis automatisch eine Transformation
stattfindet, OHNE daß ich etwas dazu tue quasi von selbst???

Ja genau, weil Beobachten und Erkennen (erstmal NICHTS-TUN) die Grundlage für totales, wirkliches TUN ist. Eine Handlung, die ohne vorheriges, urteilsfreies und reines Beobachten vollzogen wird, ist in sich fehlerhaft (bruchstückhaft), weil sie das Ideal (die gewünschte Realität) vor das Erkennen der tatsächlichen Realität setzt.
Anders gesagt, in Form eines Beispiels: Du versuchst bspw. deine Wut loszuwerden ohne zu wissen woher sie eigentlich kommt, also wie sie überhaupt entstanden ist. Du versuchst so den Fluss zu einem gewünschten Ziel zu lenken, kennst aber die Quelle des Flusses nicht...die Quelle, die du benötigst um den Fluss auch lenken zu können, weil aus dieser ja die KRAFT der Strömung entspringt.

Oder du steigst in einen Zug, weil du unbedingt nach Paris willst, hast dich aber zuvor nicht informiert, was das überhaupt für ein Zug ist (Zugnummer, Abfahrts- und Ankunftsort etc.), denn mit Zügen kennst du dich nichts aus. Plötzlich stellst du fest, dass du in Moskau gelandet bist.
Frustriert steigst du aus, springst in den nächsten Zug, machst denselben Fehler noch mal dich nicht erkundigt zu haben, und landest in Budapest.
Das machst du so lange bist du irgendwann einsiehst, dass zunächst das Verständnis des Schienenverkehrssystems erforderlich ist, und nicht primär der Wunsch anzukommen. Es geht also nicht wirklich um Paris, sondern um Züge....wenn du Züge und Routen kennst, dann kommst du recht mühe- und stresslos nach Paris.
Dann TUST du natürlich immer noch etwas, aber dein TUN erfordert keine Überlegung, Anstrengung und Arbeit für eine Sache die du nicht wirklich begreifst, sondern dann ist es eine spontane und adäquate Antwort auf eine dir bekannte Frage.

Zitat von DieWölfin
Das würde ja im Umkehrschluß bedeuten, ich kann mich getrost zurücklehnen,
egal welche Auswirkungen eingefahrene Muster haben, die ich so ausagiere...

Warum sind die Muster denn eingefahren? Wie haben sie sich eingeschlichen, festgesetzt und in deine Psyche geradezu eingraviert? Liegt es nicht vielleicht daran, dass uns die Bewusstheit fehlte und wir in unserem Unverständnis Dinge einfach gutgläubig übernommen haben? Und agieren wir diese Muster nicht unbewusst aus?
Gehört es nicht ebenso zu einem unserer menschlich eingefahrensten Muster ständig an uns und anderen herumdoktorn zu wollen? Und was hat das letztlich genutzt?
Zitat von DieWölfin
das wirkt auf mich so ähnlich wie das System der "Beichte" ...wie eine
Art "Freischein" der mich von jeglicher Anstrengung freispricht,
getreu dem Motto "fällt mir eh alles in den Schoß, ich brauch nur die Hände
in den Schoß legen, kommt schon alles wie es soll, ich bin schon richtig wie ich bin..."

Eine Beichte bedeutet dass du dich einer Sache entledigen willst, und nicht dass du dich durch Beobachtung der Sache stellst.

Zitat von DieWölfin
Meiner Ansicht nach, ist es manchmal angebracht, sich selber nicht so gut zu finden...
und das eben keineswegs einfach hinzunehmen...sondern zu ändern...
Einfach zu sagen, "ok, so bin nun mal...?"
ich weiß nicht...

Du hast immer die freie Wahl dich nicht gut zu finden, aber dafür müssen ein paar Dinge erstmal klar werden:
1. Bist du es, der nicht gut ist, oder ist es dein Verhalten, dein Denken, deine Muster?
2. Wer sagt was gut und was schlecht ist? Du selbst, dein Denken, deine Konditionierung, die Gesellschaft?
3. Wenn du "das Schlechte" ausgemerzt haben solltest, ist dann alles in Butter, oder wirst du etwas Neues finden was es zu verändern gilt? Und wenn, wann kommst du dann jemals zur Ruhe?
4. Was ist das Ziel sich verändern zu wollen? Jener zu werden, der du gerne wärst, um dich dann glücklich mit dir selbst fühlen zu können, dich endlich annehmen zu können? Wäre das dann nicht letzten Endes ein sinnloser Umweg um genau das zu erreichen, was du ja jetzt schon haben kannst?

Deswegen stelle ich die Frage: Bist wirklich du das Problem, oder das Idealbild das du dir erschaffen hast, welches, weil es im Kontrast zu deinem tatsächlichen Ich steht, dir erst das Gefühl gibt, dass du ein Problem bist?

Zitat von wild1

wenn ich das nicht kann (das "mich selbst akzeptieren"...wie komme ich dorthin, dass ich es kann? muss ich daran arbeiten? )

....das ist eine sehr wichtige Frage meiner Ansicht nach. Du fragst: wie kann ich "akzeptierend" werden, was muss ich tun? ....was so viel bedeutet wie: ich akzeptiere meine Inakzeptanz nicht. Inakzeptanz der Inakzeptanz führt mit Sicherheit nicht zu Akzeptanz. Aber ich verstehe die Frage sehr gut, weil ich sie mir auch schon stellte. Das ist z.B. eines der alten Muster, die sich hier zeigen. Wir Menschen schaffen es einfach nicht uns zu nehmen wie wir sind. Irgendwie scheinen wir schon krampfhaft nach Gründen zu suchen, um verändern und manipulieren zu können. Es stellt sich die Frage warum das eigentlich so ist.
Ich sehe den Ursprung darin, dass wir in der Gesellschaft von Kindesbeinen an mit Idealbildern und Wertevorstellungen gefüttert worden sind. Man hat jedem von uns eingetrichtert „jemand“ sein zu müssen, jemand zu werden. Dabei sind wir ja alle schon „jemand“, aber das reicht der Gesellschaft offenbar nicht.
Die Gesellschaft hat gewisse Vorstellungen davon wie man zu sein hat, und es gibt tausende solcher Grundsätze, die wir angeblich erfüllen müssen um von uns selbst sagen zu können: „jetzt bin ich gut, jetzt bin ich angemessen, jetzt bin ich ein vorbildlicher Mensch“.
Doch erstens ist es unmöglich all diese Voraussetzungen in die Tat umzusetzen, und zweitens ist das Idealbild des Menschen nur EIN Bild, wir selber hingegen sind allesamt unterschiedlich und können nicht gleich sein. Zumal dies dann ohnehin schrecklich (langweilig) wäre.



Zitat von wild1

sam adhi: dein beitrag hat eine kleine gedanken-lawine bei mir ausgelöst....und das komische ist, dass ich irgendwie das gefühl habe, was du schreibst, macht sinn.

Es ist nicht wirklich komisch, dass du das Gefühl hast es mache Sinn, weil es tatsächlich Sinn macht. ;) Nur nutzt es nichts darüber zu philosophieren ob es stimmen könnte. Probier es aus, und du wirst feststellen, vielleicht auch erst Wochen oder Monate später, dass sich ganz von selbst etwas in dir tut. Nur durch das Bewusstwerden deiner Eigenschaften, deiner Reaktionen, deiner inneren Prozesse, ohne diese dabei zu beurteilen und einzuteilen (in richtig oder falsch) wird sich eine Akzeptanz dir gegenüber entwickeln, die dich auf der einen Seite lehren wird dich selbst zu lieben so wie du bist, und auf der anderen Seite deine Fähigkeit steigern wird dich immer tiefer in deines Inneres herabzulassen, weil dein Verstand immer seltener vorgekaute Antworten und Lösungsvorschläge anbieten wird, welche letztlich nur Blockaden und Mauern sind, die dich daran hindern die Quelle zu erkennen. Durch diese Selbstliebe und Verständis des Menschen wirst du auch alle andere Menschen besser verstehen und lieben lernen....dein Verhalten passt sich dann dementsprechend an.
Du kannst die Zweige eines Baumes beschneiden so oft du willst, aber er wird immer wieder nachwachsen. Du musst schon an die Wurzel kommen, und diese herausreißen, sonst ist es vergebliche Mühe.

Zitat von wild1

auf der anderen seite:
wenn irgendwer was macht was ich ganz furchtbar abstossend und widerlich finde (keine ahnung, sagen wir, jemand missbraucht ein kind): kann ich dann einfach sagen "der wird sich schon noch richtig entwickeln, alles wird gut"?
weisst du was ich meine?


Es liegt an ihm. Er wird sich nicht dadurch ändern, dass er seine perversen Gelüste ignoriert oder verdrängt, in dem er versucht jemand anderes zu sein. Denn seine Gelüste werden nach wie vor da sein.
Wenn er sich schnell verändern will, aber sich nicht traut in sich selbst hineinzublicken, wird er nicht den Grund für seine Lüste finden. Dann wird er nicht verstehen woher diese Gedanken und Gefühle herrühren und wird sie auch nicht transzendieren können, sondern höchstens verlagern.
Der Wunsch etwas zu verändern bringt nicht die Veränderung.
Das Problem ist nicht, dass er sich nie bemüht hat sich zu ändern, sondern dass diese Perversion bereits besteht.

Angenommen jemand fährt dich an, schmeißt dir Schimpfwörter entgegen, provoziert dich.
In einem unbewussten Zustand wirst du deine alten Muster hochfahren und empört, beleidigt und als Reaktion darauf vielleicht aggressiv reagieren, und vielleicht ebenso mit Schimpfwörtern kontern.
In einem bewussten Zustand wirst du schauen was in dir passiert, und du wirst merken wie sich bei dem ersten fiesen Wort aus deinem Bewusstsein heraus ein ICH-Gedanke kristallisiert, sich dein Ego meldet, versucht in eine Abwehrstellung zu gehen um sich selbst zu schützen und zu behaupten, im Notfall dann die Krallen ausfahren möchte, und um sich schlagen will um den „Kampf zu gewinnen“. Und dabei wirst du sehen, dass dein Bewusstsein, also du selbst als Beobachter dieses Szenarios, sich von diesem Ich, das kämpfen möchte, unterscheidet.
Du wirst sehen, dass nicht DU es bist, der auf Konfrontation gehen will, sondern ein konditionierter Automatismus.
Du wirst die Lächerlichkeit dieses alten Musters erkennen, weil dein Bewusstsein ja überhaupt nichts damit zu tun hat, was jemand sagt.
Du bist du, ob man dich toll oder schlecht findet, ob man dich lobt oder kritisiert. Das ändert ja nichts an deinem Wesen. Also wozu kämpfen?
Wenn man solche Blödsinnigkeiten einfach beobachtet und sie als solche erkennt, ist es danach schwer sie mit der gleichen Überzeugungskraft wie zuvor zu wiederholen, sprich: du hast dein Verhalten durch Erkenntnis der Tatsachen für die Zukunft automatisch verändert, ohne dass dies dein Ziel war. Transformation ohne Wille und Anstrengung.


Hier ein paar Zitate Jiddu Krishnamurtis, die verdeutlichen was ich meine:

Das Denken hat Unordnung hervorgebracht, weil es einen Konflikt zwischen dem, "was ist", und dem, "was sein sollte", zwischen Wirklichkeit und Theorie erzeugt hat.
Krishnamurti, Das Licht in dir

Das Ziel ist inspirierend, wenn die Gegenwart nicht ihre Unermeßlichkeit offenbart, wenn sie nicht verstanden wird.
Krishnamurti, Vollkommene Freiheit

Der Geist, der ein Problem verstehen will, darf sich nicht mit dem Problem selbst befassen, sondern damit, wie sein eigener Mechanismus der Urteilsbildung funktioniert.
Krishnamurti, Vollkommene Freiheit

Durch richtige Bewußtheit in bezug auf alle unsere Aktivitäten werden die Gewohnheiten des Denkens und Fühlens offengelegt und transzendiert.
Krishnamurti, Vollkommene Freiheit

Es ist die Wahrheit, die dich frei macht, nicht deine Anstrengung, frei zu sein.
Krishnamurti, 100 Jahre
DieWölfin Offline




Beiträge: 1.751

06.04.2008 20:13
#20 RE: "an sich arbeiten" Zitat · Antworten

Hallo Sam Adhi...


Wahrlich nahrhaftes "Futter" für eine gesunde, gedankliche Verdauung...
Vielen Dank für diesen post...

Mehr möchte ich auch dazu garnicht sagen...
weil es wohl wenig hinzuzufügen gäbe...

Gruß, die Wölfin
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