Zitat von green... da Ethik ein soziales Wertesystem ist, dient sie der pluralistischen Nivellierung. Das bedeutet dadurch aber keineswegs, dass sich niemand durch die ethischen Werte repräsentiert fühlt, sondern eigentlich genau, dass es wenige gibt, die das nicht tun. Von daher ist keine gültige Aussage in Bezug auf "Natur" möglich, denn die ist eben nicht nivelliert, sondern umfasst Variantenreichtum.
Das menschliche Sozialsystem wird durch die Entscheidungen der Mehrheit bestimmt. Ich sollte mich korrigieren, indem ich sage, dass die Ethik der Mehrheit der Menschen nicht liegt. Aber die Mehrheit erachtet das aus verschiedenen Gründen als gesellschaftsnotwendig.
... wäre das so, würde sich die Ethik verändert haben (was sie ja beständig tut, aber die aktuelle Ethik ist immer ein Produkt der mehrheitlich vertretenen Werte, nicht Ausdruck eines abstrakten Selbstgeißelungswunsches ...)
Aber vielleicht mal konkret gefragt: welchen ethischen Wert kannst Du denn nicht mittragen?
Zitat von greenAber vielleicht mal konkret gefragt: welchen ethischen Wert kannst Du denn nicht mittragen?
Es geht mir nicht darum, was ich nicht mittragen könnte. Ich denke, die Ethik beinhaltet die gegenseitige Achtung und Respekt der Menschen zu Menschen und zu der ihnen umgebenden Umwelt. Ich persönlich trage in mir diese Aspekte.
Was ich nicht akzeptieren kann, ist der Gedanke, dass die Ethik, die vorgeschrieben wird, den Grundpfeiler einer stabilen und vor allem der menschlichen Gesellschaft (vom Wort "Menschlichkeit") darstellen sollte. Solche Aspekte können nur von Grund auf vom Inneren kommen. Nicht vom Außen. Wenn es vom Innen kommt, sieht die Welt wiederum anders aus, denke ich...
Kommt eine Regel vom Außen, wird sie nur zu gerne gebrochen.
In Antwort auf:Kommt eine Regel vom Außen, wird sie nur zu gerne gebrochen.
...dumm gelaufen, wenn das so ist, denn jede Regel ist ja eine Äußerung einer Absicht .... nämlich der, erneute Handlungen nach einem bereits bekannten Muster auszurichten. Es gibt also keine Regeln von innen, spätestens, wenn aus der Absicht eine Regel wird, ist es aus mit "innen".
Entscheidend scheint mir eher zu sein, wie hoch der eigene Anteil an der Erschaffung der Regel ist, nicht wo sie sich befindet. Es gibt nach meiner Beobachtung Menschen, die genau deshalb mit Regeln Probleme haben, weil sie ihren Anteil daran nicht erkennen können. Da gibt es dann die Möglichkeit, alle Regeln zu negieren (die pubertäre Protesthaltung, würde ich das nennen), oder sich eben Teile davon zu eigen zu machen bzw. andere Teile für sich zu modifizieren. Ein Verzicht auf Regeln ist auch die Negation nicht wirklich, denn da wird ja die Ablehnung zur Regel
Zitat von greenEs gibt also keine Regeln von innen, spätestens, wenn aus der Absicht eine Regel wird, ist es aus mit "innen".
Ja.
In Antwort auf:Entscheidend scheint mir eher zu sein, wie hoch der eigene Anteil an der Erschaffung der Regel ist, nicht, wo sie sich befindet.
Eigner Anteil? Ich kann mir vorstellen, dass wenn der Mensch in sich neue Aspekte entdeckt - wie, sagen wir, z. B. Aspekte der Ethik - dann liegt auch ein Weg dorthin, um diese Aspekte integrieren zu können. Ich könnte mir vorstellen, dass man vorher für sich selbst bestimmte Regeln aufstellt, die man auch selbst befolgt. Denn wenn man noch etwas nicht kennt / nicht kann, dann wäre es vielleicht eine vorläufige Lösung, bestimmte Regeln für sich selbst aufzustellen und nur selbst auch nach diesen zu leben. Um an eigener Haut sozusagen zu verstehen, wie es sich anfühlt. Dadurch erlangt man vielleicht im Inneren immer mehr Verständnis für diese Aspekte. Später werden die Regeln nicht mehr gebraucht, weil Verständnis diese ablöst.
...ich wage zu bezweifeln, dass es Menschen gibt, die nicht zuerst mit von anderen erschaffenen Regeln konfrontiert werden.
Sprachentwicklung ist da sicher ein schönes Beispiel, wenn Kinder anfangen, sich sprachlich zu äußern, dann steigt ihre Erfolgsquote bei der Vermittlung ihrer Wünsche und Absichten proportional zu ihrem Verständnis der sie umgebenden Regelwerke, auch wenn alle Kinder eine Phase der Lautbildung haben, in der sie eigene sprachliche Wege ausprobieren, ihr Wirkungsbereich bleibt darin sehr eingeschränkt, selbst wenn sie das Glück haben, in einer Umgebung auf zu wachsen, die bereit ist Regeln, also etwa das experimentelle Regelwerk des Kindes, zu verstehen und zu entschlüsseln. Ohne diese Bereitschaft der Umgebung sind experimentelle Regeln immer zum Scheitern verurteilt.
Das bedeutet im Weiteren, dass genau die Fähigkeit, Regeln zu erkennen und zu befolgen erst die Möglichkeit eröffnet, sie zu verändern, während eine Negation das verhindert.
hm.. Bezwecken möchte ich mit diesem Beitrag eigentlich, dass die Fragestellung der Ethik einen Platz im Denken, vorallem der Esoteriker einnimmt, denn vorallem im Esoterischen Bereich, der sich gerne als Gut, Wahr, Weise usw darstellt und sich auch nicht davor Schäut zu Behaupten, den absoluten Plan zur Weltverbesserung zu besitzen, gerade die Fragen der Ethik und der Moral und der damit verbundenen Fragestellungen einen sehr minimalen Platz einnehmen.
Ethik und Moral. Ich denke, das Moral zu einem Ethikkomplex gehöhrt, in seinen Äusserungen aber beschränkter ist. Die Moral bezieht sich auf das persönliche Verhalten, und zwar gegenüber sich selber, hat also einen sehr starken Selbstreflektiven Charakter, wohingegegen die Ethik nach aussen Gerichtet ist, also weniger das Eigene Verhalten in Bezug auf sich selber, sondern in Bezug auf die Menschheit, die Gemeinschaft usw analysiert.
Ein Gesetz ist eine Verkörperung Ethischer Richtlinien. Wie alle Feststetzungen hat ein Gesetz das Problem, unfelxibel zu sein und mit der Zeit ach unzeitgemäss. Ein Anderes Problem ist die Formalisierung, so dass der Grund, das Wozu eines Gesetzes oft vergessen geht, und daher die Gesetze willkührlich erscheinen und im Bewusstsein der Menschen nicht als Legitim akzeptiert werden. Auf der anderen Seite hat diese Fixierung auch den Vorteil, einen ständigen Diskurs der Ethik aufrecht zu erhalten, selbst und vorallem dann, wenn ein Gesetz nicht mehr "Gefühlt" wird. Dies verlangt von den Kritikern dieses Gesetzes, ihre Vorstellung zu argumentieren und auszuarbeiten, um eine mögliche Gesetzesänderung herbeizuführen
lG
FIST
(ich muß das hier zitieren um den Sinn herzustellen)
Fist,die 10 Gebote sind ja nichts anderes als das Grundgesetz Gottes.oder wie Esoteriker sagen würden das Grundgesetz der Seele oder des Selbst,was ja aufs gleiche in Sinne der Esoterik rauskommt. diese Gebote,oder Gesetze sind aber variabel,das heißt sie sind auch eine Auslegungssache. nehmen wir das Gebot "du sollst nicht töten" Gott sagt aber auch zum Menschen: "mache dir die Erde zum Untertan" in dieser Erlaubnis sich die Erde zum Untertan zu machen,ist aber auch gleich die Erlaubnis zum töten gegeben. deshalb ist wohl in dem Gebot "du sollst nicht töten" das töten der eigenen Art gemeint. dann gibt es das Gebot "du sollst Vater und Mutter ehren" wir haben ja auch Zustände wo Eltern ihre Kinder nicht nur vernachlässigen,sondern auch verhungern lassen oder zu tode quälen. da frage ich Gott,wie soll so ein Kind seine Eltern ehren,vor allem dann wenn es solche Behandlungen durch seine Eltern überlebt hat. das gleiche gilt für "Ehe brechen" ab wann ist eine Ehe gebrochen? schon das "begehren des Weibes deines Nächsten" könnte ja schon ein Ehebruch sein.
also ich verstehe das so: das Grundgesetz der 10 Gebote ist das Grundgesetz der Ethik.diese Ethik hat aber nur dann Bestand wenn alles völlig "rund" läuft,also im Sinne der Vorstellung wie es richtig abzulaufen hat. wer aber stellt sich richtig vor wie alles richtig abzulaufen hat? wer hat das Maßband der Ethik in der Hand? Gott? Aha,sage ich mir.Gott gibt die 10 Gebote und die Ethik vor,sie aber wirklich zu verwirklichen,auch im Beuwsstsein daß die Wirklichkeit eine individelle Auslegungssache ist,bedeutet nichts anderes als daß wir unsere eigene Ethik ständig neu definieren müßen,und uns ein ständig neues Update der eigenen Ethik holen müßen. also der nächste Gedanke könnte sein: "du sollst nicht stehlen" gestern bin ich aber bestohlen worden,darf ich meinen ehemaligen Besitz der nun im Besitz des Diebes ist wieder zurück-stehlen?
oder gilt auch das Gesetz:"geschenkt ist geschenkt,wiederholen ist gestohlen"? ist es unethisch wenn ich mir von einem Menschen etwas wiederhole was ich ihm einst schenkte,weil ich von ihm geblendet und betrogen wurde?