Zitat von chayaIch bin eine absolute Gegnerin davon Armut zu romantisieren, ... aber die Welt wäre eine bessere, gäbe es keine Armut und dafür einen hohen Prozentsatz von gehobener Mittelschicht. ...das ist mir ein bisserl zu Schwarz/Weiß
Romantisieren? Doch, du hast recht, was ich geschrieben erweckt diesen Eindruck. Aber mir selbst erscheint dieses Leben viel schöner als das, welches ich vorher geführt habe. Ich will nicht mehr tauschen.
...einen hohen Prozentsatz von gehobener Mittelschicht... wie hoch sollte der Prozentsatz deiner Meinung nach sein? wie sollte deiner Meinung nach der Prozentsatz der Menschen leben, die dieser Schicht nicht angehören? Reicher oder ärmer? Erkläre mir bitte, wie es möglich sein soll, viel mehr Menschen in Wohlstand leben zu lassen, ohne die Natur noch mehr auszubeuten?
Ich habe darauf keine Antworten. Vielleicht hast du sie.
Wäre es nicht besser, in einer Gesellschaft zu leben, in der nicht derjenige das höchste Ansehen genießt, welcher am meisten besitzt, sondern derjenige, welcher am wenigsten verbraucht?
>...einen hohen Prozentsatz von gehobener Mittelschicht... >wie hoch sollte der Prozentsatz deiner Meinung nach sein? >wie sollte deiner Meinung nach der Prozentsatz der Menschen leben, die dieser Schicht nicht >angehören? Reicher oder ärmer?
99 % Mittelschicht und 1 % reicher
Die Mittelschicht wäre nach meiner Utopie (die ich klar als solche deklariere) eine andere, als sie derzeit zu finden ist, es wären vor allem weniger Menschen notwendig, als derzeit auf diesem Planeten leben. Hungersnöte, Naturkatastrophen, Krankheiten wie AIDS, Kriege sind in den überbevölkerten 3. Welt-Länder keine Seltenheit, trotz der geringen Lebenserwartung und der fatalen Mortalitätsrate wächst die Bevölkerung dort ständig, während in den wohlhabenden Regionen die Geburtenrate stagniert, oder sogar sinkt. Somit wäre das probate Mittel um dies langfristig zu ändern: Aufklärung, Bildung, höhere Einkommen, Gleichstellung von Mann und Frau, Verhütungsmittel, die problemlos und möglichst günstig bis umsonst zur Verfügung stehen. Aber zuerst einmal müssten andere Regierungen an die Macht kommen, keine Militärregimes, oder Diktaturen, dann hätten die vielen Hilfsprojekte, die es ja de facto schon gibt, eine fruchtbare Basis, könnten austreiben, Wurzeln schlagen. Und wie sollte diese Mittelschicht sein? Nun, bewusst über Handeln und Wirkung, nicht vorwiegend konsumorientiert, sondern das Geld lieber in Produkte aus nachhaltiger, ökologischer Landwirtschaft, bzw. ethisch korrekter Erzeugung investierend (tierversuchsfrei, geringe Pestizidbelastung, vorwiegend aus dem Inland, bzw. nahen Ausland). Das schließt auch den bewussten Verzicht ein, ich bin absolut keine Verfechterin, des „immer mehr“, viel wäre schon getan, wenn eine innere Freiheit zu den vorgefertigten Wunschbildern der Industrie erlangt werden kann. Seitdem ich keinen Fernseher habe, bemerke ich, wie viele Bilder plötzlich an Kraft und Bedeutung verlieren, diese „heile Welt“-Szenen tauchen einfach nicht mehr auf. Worauf man verzichten soll? Nun ich persönlich brauche weder Autos, noch Fernreisen, aber das mit der Autofreiheit funktioniert meistens nur im urbanen Raum mit guter Infrastruktur, dafür könnten ja dann Leute, die abgeschiedener wohnen, Car-Sharing im großen Stil betreiben, selbst anbauen (Luxus!) und vielleicht sogar an ihre Kollegen in der Stadt einen Teil der Ernte verkaufen Wohlstand kann auch bedeuten: ein Leben zu führen, das sich richtig anfühlt und von dem man weiß, dass es unter Bedingungen passiert, für die nicht jemand anderer leiden musste, oder ausgebeutet wurde. Das wäre dann der Luxus des guten Gewissens. Im kleinen Rahmen mache ich das schon jetzt für mich und natürlich auch genug andere Menschen, aber die Grenzen sind schnell erreicht. Wie ich schon in meinem ersten Posting erwähnte, wäre viel Geld für mich auch eine gute Sache, weil ich den Großteil davon verschenken würde und somit einen geringen Beitrag zur Ausweitung der „heilen Welt“ leisten könnte. Man kann natürlich auch im kleinen Rahmen spenden, oder schenken, das mache ich ja, aber es wird eine sehr beschränkte Hilfe bleiben. Ich beschäftige mich auch gerne in der Theorie mit der Frage, wie viel man „haben darf“, ab wann Besitz unanständig wird, das ist jedoch in meinem Fall wirklich nur pure Theorie, da ich selbst eine sehr gleichgültige Einstellung zu Ware, Besitz und Konsumieren habe, das entspringt jedoch keiner hehren inneren Entwicklung, sondern hat eher ein wenig mit einer Angst zu tun, ich kann das jedoch hier nicht ausführlich erklären, das wäre auch zu persönlich.
>Wäre es nicht besser, in einer Gesellschaft zu leben, in der nicht derjenige das höchste >Ansehen genießt, welcher am meisten besitzt, sondern derjenige, welcher am wenigsten >verbraucht?
Warum muss sich das ausschließen? Es gibt auch schon jetzt verantwortungsvolle reiche Menschen, die in die Zukunft der Erde investieren.
Ui, mein Posting ist jetzt viel zu lang geworden, hoffentlich bekomme ich keine Schelte dafür, ist – versprochen – die Ausnahme, aber eine Utopie für eine bessere Welt braucht eben ihren Raum.
was ich mit dem Rest machen würde wüsst ich nicht, aber die erste halbe Million geht für einer meiner Träume drauf:
einen Ferrari zu kaufen, bar zu bezahlen und vor den Augen des Verkäufers in eine Wand brettern, so das nur noch ein Totalschaden übrigbleibt, und dann dem Verkäufer noch etwas GEld für die Entsorgung in die Hand drücken ;)
Zitat von Maitre Wäre es nicht besser, in einer Gesellschaft zu leben, in der nicht derjenige das höchste Ansehen genießt, welcher am meisten besitzt, sondern derjenige, welcher am wenigsten verbraucht?
LG Maitre
In einigen primitiven Kulturen hatte derjenige das höchste Ansehen, der am meisten half und verschenkte, das war das Zeichen seines Wohlstandes....
Gruß, die Wölfin ____________________________________________________________________ Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....
Zitat von Maitre Wäre es nicht besser, in einer Gesellschaft zu leben, in der nicht derjenige das höchste Ansehen genießt, welcher am meisten besitzt, sondern derjenige, welcher am wenigsten verbraucht?
LG Maitre
In einigen primitiven Kulturen hatte derjenige das höchste Ansehen, der am meisten half und verschenkte, das war das Zeichen seines Wohlstandes....
Wo steht denn geschrieben, dass das primitive Kulturen waren?
Genau das ist es ja auch, was wirklich glücklich macht.
Also ist helfen und verschenken eigentlich schon wieder egoistisch, oder?
_________________________________________________ DIE WAHRHEIT ÄNDERT SICH NICHT, NUR WEIL SIE VON DER MEHRHEIT GEGLAUBT, ODER AUCH NICHT GEGLAUBT WIRD !
Zitat von BonoboWo steht denn geschrieben, dass das primitive Kulturen waren?
Genau das ist es ja auch, was wirklich glücklich macht.
Also ist helfen und verschenken eigentlich schon wieder egoistisch, oder?
In noch primitiveren Kulturen hat dann niemand mehr etwas, kann also auch nichts materielles verschenken. Somit hat dann jeder den höchsten sozialen Status erreicht. Oder besser ausgedrückt, der soziale Status kann nicht mehr über Besitz definiert werden.
Zitat von Bonobo Wo steht denn geschrieben, dass das primitive Kulturen waren?
Genau das ist es ja auch, was wirklich glücklich macht.
Also ist helfen und verschenken eigentlich schon wieder egoistisch, oder?
Spielverderber...
Gruß, die Wölfin ____________________________________________________________________ Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....