Zitat von feenstaubMein Verstand hat das schon verstanden, aber sag das mal meinem Herzen. lg feenstaub
Hi liebe Feenstaub,
ich schreibe es hier – weil es vom Thema passt.
Ich habe mich auch schon mit Deiner „Problematik“ aus persönlichen Gründen auseinander gesetzt. Und bin zu folgenden logisch-emotionellen Schlüssen gekommen.
Wir kommen in eine Welt, welche aus ca. 3 Mlrd. Frauen und 3 Mlrd Männern besteht. Und wir werden in eine gesellschaftliche Struktur reingeboren, die besagt, (also wie hier in Europa z.B.), dass man nur einen einzigen Partner haben darf. Was eigentlich schon rein statistisch gesehen recht hirnrissig ist.
Es gibt keine halbe Liebe. Sie kann nur vollständig sein, sonst hätte sie sofort diese Qualität der gefühlmäßigen Fülle eingebüßt, welche wir dabei empfinden. Wenn man jemanden liebt, dann zur Gänze. Kommen verschiedene Minderwertigkeiten hinzu, kann es seltsame, ja sogar hässliche Erscheinungen wie z.B. Abhängigkeit annehmen. Aber das Gefühl selbst – egal ob mit oder ohne Komplexe, ob mit oder ohne Fehler, ob mit oder ohne Blindheit – ist GANZ. Hinter allen Problemen und Unvollständigkeiten des menschlichen Wesens steht diese Liebe und diese ist ungeteilt. Immer.
Es ist auch mEn hirnrissig anzunehmen, dass man nur einen Partner lieben „darf“. Wer hat es denn bitte schön festgelegt? Und das bei 3 Mlrd. zur Auswahl stehenden Vertretern dieser Spezies? Oder gar mehr, wenn man in beide Richtungen orientiert ist.
Dass Deine große Liebe verheiratet ist, ist keine Garantie, dass er Dich auch nicht liebt. Wie gesagt – die Liebe kann man nicht teilen. Sie kann man nur schenken. Ich vermute, je mehr sie verschenkt wird, desto mehr auch kommt sie zurück.
Sollte Dein geliebter Mensch auf Dich nicht reagieren (vielleicht ist da (noch) keine Resonanz vorhanden?), ist es kein Grund zur Verzweiflung. Denn wenn Du liebst, dann ist es das Gefühl, dass aus Dir kommt und Du verströmst es einfach in alle Richtungen. Und in erster Linie ist der Betroffene, wer diese Resonanz mitbekommt, Du selbst. Im Endeffekt ist es einfach das „Gesetz“, dass Du in erster Linie dieses Gefühl genießen musst/sollst/kannst/willst. Weil Du Impuls dafür bist.
Es ist etwas Neues, die Liebe, die man zu jemandem spürt, selbst genießen zu lernen. Denn in der Regel erwartet man natürlich die Antwort. Und wenn Deine Liebe verheiratet ist, dann sollte man darauf auch keine Antwort erwarten. Es entsteht Konflikt. Du fühlst Dich schlecht. Du bekommst keine „Bestätigung“, weil Du es von Erziehung auf (z.B.) gewohnt bist, welche zu bekommen.
Ich denke, diese Art „Erwartung“ ist der Grund dafür, dass die Menschen seltsamer Weise leiden, wenn sie lieben. Sie drücken durch Verliebtheit das Gefühl der Ganzheit aus. Aber durch die Erwartungen, die von der Gesellschaft einprogrammiert wurden, sehen wir /vergessen wir dieses Gefühl einfach. Und leiden.
Leide nicht. Lerne es zu genießen. Wenn Du es gelernt hast, bist Du frei. Die Liebe, die Du in Dir trägst, ist Ganzheit. Und der Ganzheit kann nichst fehlen. Wir Menschen projezieren die Liebe auf den Partner, auf die Freunde, auf unsere Haustiere, wir lieben die Schönheit, die Ästähtik der Natur. Das sind alles Ausdrücke dieser Ganzheit. Das Verständnis dieser Ganzheit wird Dich natürlich nicht davon befreien, dass Du Dich zu einem bestimmten Menschen hingezogen fühlst. Aber es wird Dir das Leiden nehmen, welches hier eigentlich unnötig ist. Und wie ich verstanden habe, bist Du "unglücklich verliebt", oder?
Das war jetzt meine ganz persönliche Meinung – ohne Anspruch auf Allgemein-Gültigkeit sozusagen.
... meine ganz persönliche Haltung zu "Dreiecks-Geschichten": wenn ich so weit bin, dass es mich nicht mehr stören würde, passiert es nicht mehr. In der "normalen" Welt spielen sich solche Geschichten eher fast immer zwischen Menschen ab, die wenig Klarheit über sich selbst haben. Und sich deshalb selbst und gegenseitig täuschen. Das ist das Problem, nicht das Dreieck.
Ich muss mich schon fragen, was in jemandem vor sich geht, der "ewige Treue" geschworen hat und das über Bord wirft. Denn entweder nimmt er/sie das nicht ernst (was sicher gute und einleuchtende Gründe haben kann), dann fragt sich: warum hat er/sie es getan? Wen wollte er/sie täuschen? Oder er/sie nimmt es ernst, dann muss da wohl irgendetwas nicht gestimmt haben im Laufe der Zeit, was aber noch nicht geklärt ist (mit sich oder mit dem Partner oder beides), auch keine ganz so ideale Lage, um noch eine Person ins Spiel zu bringen.
Ich habe bisher noch keine Dreiecks-Geschichte erlebt oder auch nur glaubhaft davon gehört, wo diese Faktoren nicht vorhanden waren ....
... in der idealen Welt, die Roksenia da beschreibt, ist das ja kein Problem, er sagt seiner Familie, dass er Dich kennen und lieben gelernt hat, die sagen, prima, eine geliebte Person mehr in unserer Gemeinschaft und alles fein...
Sollte das irgendwie anders sein, musst Du wahrscheinlich gut auf Dich aufpassen und es hat mehr mit anderen Gefühlen zu tun als mit Liebe ... auch von seiner Seite. Wie jemand kommt so geht er.
Ich weiß natürlich auch nicht, was Du machen kannst (schon deshalb, weil ich Dich ja nicht kenne). Aber es kann nicht schaden, Dir klar darüber zu sein, was für eine Vorstellung Du mit Liebe zwischen zwei Menschen verbindest. Und auch darüber, wie Du Dir den Alltag so vorstellst mit einem geliebten Menschen (oder ob Du überhaupt an so etwas denkst). Wenn Du von "Familie" träumst, klingt es eher so, als wenn die Stelle bei dem guten bereits vergeben ist.
Wie lange kennt ihr Euch denn schon? oder besser: wie gut? Bist Du ein Seitensprung? Wie lange besteht sein Familie, wie lange ist er verheiratet? Erzählt er von seiner Familie?
Leider kann ich mir nicht vorstellen das sie mich mit offenen Armen entfangen, aber ich liebe ihn halt und er mich auch. Was ich nicht weiß ist, ob es von Dauer sein kann. lg feenstaub
Also wir kennen uns schon sehr lange, aber es hat jetzt erst gefunkt. Seine Kinder sind fast so alt wie ich und er ist auch schon lange verheiratet. Von seiner Familie spricht er nicht viel, aber sie ist ihm wichtig. Er wird sie auch nicht verlassen das ist sicher. Ich weiß nicht wie lange ich mit ihm zusammen sein will, aber jetzt auf jeden Fall. lg feenstaub
Zitat von green... in der idealen Welt, die Roksenia da beschreibt, ist das ja kein Problem, er sagt seiner Familie, dass er Dich kennen und lieben gelernt hat, die sagen, prima, eine geliebte Person mehr in unserer Gemeinschaft und alles fein...
Das hast Du heraus gelesen. Aber ich habe das nicht geschrieben. Das sind Deine Schlussfolgerungen, die auf meine Beschreibung gezogen wurden. Und diese würden wahrscheinlich nie zutreffen, weil es erstens meine Beschreibung ist. Und Zweitens - das was ich schreibe gehört zu meinem Empfinden und kann nicht nach-vollzogen werden. Ich beschrieb den gegenwärtigen Ablauf – nicht die daraus zu machenden Schlussfolgerungen.
Eine ideale Welt kann man durchaus aufbauen. Nur ist die Liebe kein Ideal, sondern ein Zustand. Und Zustand kann man nicht aufbauen. Man kann es nur ent-decken. Erspüren meinetwegen. Aber doch nicht in ein Ideal oder Dreieck reinquetschen.
Wenn man ändern will – dann zuerst in sich selbst. Die anderen Menschen um mich herum sind individuelle Wesen, die ich nicht ändern kann. Wenn man sagt: ändere Dich und Du änderst Deine Welt, bedeutet es nicht, dass darunter zu verstehen ist „ändere Dich und die Menschen um Dich herum werden sich ändern“.
Nein. Die Menschen bleiben die Gleichen. Aber das bedeutet, dass wenn der Mensch seine innere Welt ent-deckt, wird er Resonanz in die Welt abgeben, die von den gleichen Menschen die entsprechenden Gedanken/Gefühle anziehen wird. Denn in diesem Fall ändert sich die Impulsfrequenz des Senders.
In Antwort auf:ich frage mal dumm: worin besteht das Problem?
Es gibt kein Problem. Seit wann ist die Liebe ein Problem? Richtig. Seit man vor die Liebe die gesellschaftliche Moral gepflanzt hat. (Liebe kann man nicht entfernen - man kann sie höchstens in einem anderen Licht erscheinen lassen - wie z.B. mittles Spiel von Licht und Schatten)
Jemand will sich darüber austauschen, weil er einfach einen Ratschlag braucht und vielleicht auch schlichte menschliche Zuneigung - und diese kann zu einer Lösung führen ohne dass man einen logischen Rat bekommen hat.
mh, ich in meiner abgehobenen Sprache würde es als die Beschreibung eines problematischen Zustandes bezeichnen, wenn mir jemand erzählt, dass er ein gebrochnes Herz hat. Wie siehst Du das?
Und daran schließt sich für mich die Frage: woran brechen Herzen? an Liebe je wohl so direkt eher nicht, oder?
Es ist nicht in erster Linie eine Frage von Moral, dass Dreiecks-Geschichten Probleme bereiten, eher eine von Vertrauensmissbrauch und Lieblosigkeit.
Und ganz nebenbei: gerade die Menschen, die ich in Dreiecken erlebe, können nicht mal einen Menschen lieben, geschweige denn sich selbst ...mag Zufall sein... es geht da doch nicht gerade selten einfach um Erotik und Sex, weniger um Liebe. Und diese Verwechslung macht es denn auch nicht einfacher.