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Dieses Thema hat 81 Antworten
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Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

18.03.2008 11:58
Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten
Ackermann ruft Staat zu Hilfe

Josef Ackermann
[Bildunterschrift: Deutsche-Bank-Chef Ackermann fordert die Regierungen auf, mehr Einfluss auf die Märkte zu nehmen. ]

Deutsche-Bank-Chef Ackermann glaubt nicht mehr daran, dass die Märkte die Finanzmarktkrise alleine in den Griff bekommen. Angesichts der internationalen Turbulenzen zweifle er an den Selbstheilungskräften, sagte Ackermann in Frankfurt am Main. Die Versorgung mit Liquidität reiche als Maßnahme nicht aus, sagte er. Die Regierungen müssten Einfluss nehmen auf die Märkte. Ackermann rief zu gemeinsamen Aktionen von Regierungen, Zentralbanken und Banken auf, um das Vertrauen in die globalen Finanzmärkte wiederherzustellen. Gegen die Finanzmarktkrise seien "mutige Schritte" notwendig.

Nach Auffassung des Chefvolkswirts der Bank, Norbert Walter, wird die Finanzkrise noch länger anhalten. "Vor Ende 2009 werden die Turbulenzen nicht zu Ende sein", sagte Walter den Dortmunder "Ruhr Nachrichten". "Wir brauchen die Neuordnung und eine Neubesinnung auch bei den Regulatoren der Finanzmärkte", fügte Walter hinzu. Die Hoffnung auf ein Ende der Finanzkrise sei "verfrüht" gewesen.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück warnte vor den Folgen der Krise für die deutsche Wirtschaft. Auch er plädierte für eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Banken zur Bewältigung der Lage. "Die Auswirkungen auf die Realwirtschaft können nicht verleugnet werden", sagte der SPD-Politiker. Es gebe aber Chancen, dass die Krise nicht so stark wie in den USA ausfalle, weil die deutsche Volkswirtschaft robuster als die amerikanische aufgestellt sei. "Wir sind in Deutschland sehr stark darauf angewiesen, die bisherige gute Zusammenarbeit zwischen Politik, Bundesbank, Bankenverbänden und Bankinstituten so dicht zu halten, dass wir die Folgewirkungen in Deutschland minimieren können", sagte Steinbrück. "Das ist eine Frage des Krisenmanagements. Und ich bin froh, dass es bisher funktioniert hat."


BDI: "Die Erträge geraten unter Druck"

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht durch die immer neuen Rekordstände des Euro zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Konjunktur in Deutschland bedroht. Noch seien die Auftragsbücher gut gefüllt und die Produktion für die kommenden Monate gesichert, sagte BDI-Präsident Jürgen Thumann der "Berliner Zeitung". "Allerdings wird sich die Exportdynamik in diesem Jahr abschwächen." Thumann führte dies auf den schwachen Dollar, den steigenden Ölpreis, die nachlassende US-Konjunktur und die Finanzmarktkrise zurück. Besonders betroffen seien Maschinen- und Autobauer sowie die Luft- und Raumfahrtindustrie. "Die Erträge geraten unter Druck."

Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/boersentalfahrt16.html
Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

18.03.2008 14:21
#2 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten


das ist schon was sehr neues.
Die, die den Staat sonst gern raushalten wollen als Korrektor, rufen ihn plötzlich.
Es scheint da nicht nur ganz schön zu brennen.
Es berennt ... hm ...

Ackermann ist doch ein Alt-68er und macht immer bei Gelegenheit sein Peace-Zeichen, und jetzt kommen eben mal wieder seine sozialistischen Ideale durch ...


Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

18.03.2008 16:35
#3 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten


18. März 2008, 14:37
Finanzkrise: Ackermann fordert Eingreifen
Angesichts der internationalen Turbulenzen glaubt Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann nicht mehr an die Selbstheilungskraft der Finanzmärkte.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann richtet ein Appell an den Staat.

Die Versorgung mit Liquidität reiche als Maßnahme nicht aus, sagte Ackermann am Montagabend in Frankfurt.

Die Regierungen müssten Einfluss nehmen auf die Märkte.

Ackermann rief zu gemeinsamen Aktionen von Regierungen, Zentralbanken und Banken auf, um das Vertrauen in die globalen Finanzmärkte wiederherzustellen.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) erklärte in Berlin: «Wir haben es mit einer der größten Finanzkrisen der letzten Jahrzehnte zu tun.»
Diese drohe auch andere Teile der Welt in Mitleidenschaft zu ziehen. Er sei froh, dass es in den USA zu Maßnahmen gekommen sei, um diese krisenhafte Zuspitzung einzudämmen, sagte Steinbrück am Dienstag am Rande eines Termins in Potsdam.

«Wir in Deutschland sind sehr stark darauf angewiesen, die bisherige gute Zusammenarbeit zwischen Politik, Bundesbank, den jeweiligen Bankenverbänden und Bankeninstituten so dicht zu halten, dass wir die Folgewirkungen in Deutschland minimieren können.» Es sei eine Frage des Krisenmanagements. «Ich bin froh, dass das bisher funktioniert hat.»

Auswirkungen auf die Realwirtschaft könnten nicht verleugnet werden. Nach den Worten von Steinbrück sind die ökonomischen Fundamentaldaten in Deutschland in Ordnung. Die wichtige Nachricht sei, dass die «deutsche Volkswirtschaft robuster aufgestellt ist, als die amerikanische». Er sei weit entfernt davon, das ganze zu verharmlosen. Es bestehe aber Anlass zu der Annahme, «dass wir aus der krisenhaften Zuspitzung besser hervorgehen als es in den USA der Fall ist».

US-Präsident George W. Bush lobte die Krisenintervention der US- Notenbank zur Stabilisierung der schwer angeschlagenen Finanzmärkte. «Die Notenbank hat schnell gehandelt, um Ordnung in die Finanzmärkte zu bringen», sagte Bush am Montag bei einem Treffen mit Finanzminister Henry Paulsen und weiteren Wirtschaftsberatern im Weißen Haus. Man befinde sich in schwierigen Zeiten. «Aber es ist ebenso sicher, dass wir starke und entschlusskräftige Maßnahmen ergriffen haben», sagte der Präsident. Die USA hätten die Situation «im Griff».

Auch Michael Heise,, Chefvolkswirt des Allianz/Dresdner- Bankkonzerns, Michael Heise, forderte ein Eingreifen. «Es wäre wichtig, dass - staatlich koordiniert - eine Auffangregelung bezüglich der zweitklassigen US-Immobilienkrise gefunden wird, möglichst ohne Einsatz von Steuermitteln», sagte Heise der «Berliner Zeitung» (Dienstag). «Wir müssen damit rechnen, dass eine nachhaltige Bereinigung und Konsolidierung im Finanzsystem stattfindet», sagte er mit Verweis auf den Notverkauf der US-Investmentbank Bear Stearns. «Die Kredithebel, die im Finanzsystem in den letzten Jahren entstanden sind, werden gewaltig zurückgefahren. Das ist eine notwendige Korrektur.» Dieser Prozess werde länger dauern.


© DPA

Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

18.03.2008 16:37
#4 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten



In Antwort auf:
Auch Michael Heise,, Chefvolkswirt des Allianz/Dresdner- Bankkonzerns, Michael Heise, forderte ein Eingreifen. «Es wäre wichtig, dass - staatlich koordiniert - eine Auffangregelung bezüglich der zweitklassigen US-Immobilienkrise gefunden wird, möglichst ohne Einsatz von Steuermitteln»,


Wie gesagt ohne Steuer Mittel

Vorbereit PR

Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

18.03.2008 19:09
#5 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten

US-Notenbank senkt Leitzins
Was passiert bei einer Leitzinssenkung?


Die US-Notenbank Fed hat mit einer Leitzinssenkung um 0,75 Prozentpunkte versucht, die Aktienmärkte zu beruhigen. Mit dem Leitzins geben Notenbanken vor, zu welchem Satz sich Geschäftsbanken bei ihnen Geld leihen können. Doch was bedeutet das für die Verbraucher?

Der Leitzins legt fest, zu welchen Bedingungen sich Kreditinstitute bei Noten- und Zentralbanken Geld beschaffen können. Die Noten- und Zentralbanken können daher durch eine Erhöhung oder Senkung der Zinssätze den Geldmarkt und die allgemeine Zinsentwicklung beeinflussen. Ziel ist es, für ein stabiles Preisniveau zu sorgen und die Inflationsrate niedrig zu halten. Zugleich wird der Leitzins auch als Steuerungsmittel betrachtet, um auf wirtschaftliche Entwicklungen Einfluss zu nehmen.
Wenn der Leitzins angehoben wird...

Die Anhebung eines Leitzinses steht für eine restriktivere Geldpolitik.
Ihr Ziel ist es, die Inflation niedrig zu halten: Für Kreditinstitute wird es teurer, sich bei den Zentralbanken mit Geld zu versorgen.
Weil die Banken die höheren Zinskosten zumindest teilweise an ihre Kunden weitergeben, bedeutet dies für Unternehmen und Verbraucher: Kredite werden teurer und damit unattraktiver.
Gleichzeitig lohnt sich das Sparen wieder mehr, denn auch die Guthabenzinsen steigen.

Unter dem Strich kann man sagen: Nach einer Leitziinserhöhung investieren die Unternehmen weniger, weil die Finanzierung teurer wird.
Die Bürger nehmen weniger Kredite für Konsum oder Hausbau auf und sparen mehr.
Dadurch sinkt die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, und die Anbieter können die Preise nicht mehr so leicht erhöhen.
Wenn der Leitzins gesenkt wird...




Die Senkung eines Leitzinses bedeutet im Gegenzug eine expansivere Geldpolitik
, um Kredite billiger zu machen.
Das Ziel der Zentralbanken ist dabei, die Konjunktur anzukurbeln.
Und das geht idealerweise so: Für die Unternehmen wird es billiger, Investitionen zu finanzieren.
Dadurch wird mehr investiert und die Wirtschaft belebt. Weil mit einer Leitzinssenkung oft auch eine Abwertung der Währung einhergeht, werden die Waren für Kunden im Ausland billiger und die Exporte steigen.

Für die Verbraucher bedeutet eine Leitzinssenkung, dass sich Sparen weniger lohnt.

Zugleich werden Kredite günstiger, was den Konsum ankurbelt.
Auch Häuslebauer, die sich von der Bank Geld leihen wollen, können auf günstigere Konditionen hoffen.
Wer dagegen in einem Finanzierungsvertrag mit langfristig vereinbarten Zinsen steckt, profitiert nur bedingt.

Ob eine Senkung des Leitzinses allerdings wirklich in der Lage ist, einen Aufschwung auszulösen, darüber streiten Wirtschaftsexperten.
Auf jeden Fall ist es keine Adhoc-Maßnahme: In der Regel schlägt sich eine Leitzinsänderung erst mit einer Verzögerung von etwa einem Jahr auf Wachstum und Inflation nieder.
Seit dem Aufflammen der US-Hypothekenkrise im Sommer 2007 hat die Notenbank den Leitzins bereits mehrfach gesenkt.

Zusammengestellt von Andrea Krüger, tagesschau.de
Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

18.03.2008 19:22
#6 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten
Die weltweite Krise ist nicht von heute auf morgen über die Finanzmärkte hereingebrochen.

Am Anfang stand ein beispielloser Boom auf dem amerikanischen Häusermarkt, der auf leichtsinnige Käufer und unseriöse Banker traf. Am Ende setzte ein Dominoeffekt ein, der die Märkte weltweit beben ließ. Was genau war geschehen? Fragen und Antworten zur Immobilienkrise.

Wie kam es zur Immobilienkrise?

Die heutige Krise hat ihre Ursprünge bereits am Anfang des Jahrzehnts. Seit Anfang 2001, verstärkt aber nach dem 11. September, hatte die US-Notenbank eine Politik der niedrigen Zinsen betrieben. Nach den Terroranschlägen sollte so eine Panik verhindert werden.

Die Notenbank behielt ihre Niedrigzinspolitik allerdings auch bei, als es der Wirtschaft in den USA längst besser ging. Zwischen Anfang 2001 und Mitte 2003 sanken die Zinsen von 6,5 auf ein Prozent, erst Mitte 2004 begann die Fed, die Zinsen Schritt für Schritt zu erhöhen.

Über Jahre hinweg war Geld also billig – und viele Amerikaner griffen zu. Vor allem der Traum von den eigenen vier Wänden rückte plötzlich auch für Menschen in greifbare Nähe, die sie sich eigentlich nicht leisten konnten. Die Folge: Die Nachfrage nach Häusern stieg schneller als das Angebot, die Immobilienpreise explodierten.


Wieso konnten Menschen Häuser kaufen, obwohl sie eigentlich kein Geld dafür hatten?

In dieser Situation traten willige Geldgeber auf den Plan: Immobilienfinanzierer und Regionalbanken verliehen viele Milliarden Dollar an Kreditnehmer mit zweifelhafter Bonität. Diese zweitklassigen Hypothekendarlehen – so genannte Subprime Loans – waren in der Regel teurer als herkömmliche Darlehen, dafür wurde großzügig darüber hinweggesehen, wenn Schuldner über wenig oder gar keine Sicherheiten verfügten.
Für deutsche Verhältnisse unvorstellbar: Nicht wenige Häuser wurden ohne einen einzigen Cent Eigenkapital finanziert.
Die Blase platzte 2006: Nach Jahren ungebremsten Baubooms hatte einerseits das Angebot an Immobilien die Nachfrage überholt und die Häuserpreise gingen wieder nach unten. Andererseits sorgten die nach und nach steigenden Zinsen bei vielen Hausbesitzern für ein böses Erwachen. Sie konnten ihre Raten nicht mehr bezahlen.
Ende 2006 lag die Zahl der in Zwangsvollstreckung befindlichen Hypothekenkredite auf dem höchsten Stand seit fast 40 Jahren.



Die Krise hat zeitweise die Aktienmärkte weltweit nach unten gerissen.
Ich habe aber gar keine Aktien, was geht es mich also an?



Tatsächlich haben in Deutschland nur wenige Verbraucher in Aktien investiert - die Angaben schwanken zwischen sechs und acht Prozent.

Zum Vergleich: In der Schweiz sind es rund 30 Prozent, in den USA etwa 25.

Was viele allerdings vergessen: Auch bei Lebensversicherungen oder Pensionsfonds liegt das Geld nicht einfach auf der hohen Kante. Es wird investiert - und zwar unter anderem in Aktien.

2006 lag diese Aktienquote nach einer Studie von Ernst&Young und dem Fondsanbieter CAM bei rund 16 Prozent. Auch das ist vergleichsweise wenig, aber natürlich sind Einbrüche an dieser Stelle spürbar.
Der Sprecher des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, Peter Schwark, zerstreute jedoch allzu große Bedenken in einem Interview.
Es sei nicht davon auszugehen, dass es durch die derzeitigen Aktienmarktschwankungen zu größeren Veränderungen komme. Auf die Überschussbeteiligung für das laufende Jahr hätten mögliche Kursrutsche ohnehin keinen Einfluss - diese hätten die meisten Versicherer bereits deklariert.

Die Krise kann aber auch an anderen Stellen durchschlagen:
Banken könnten in Zukunft weitaus vorsichtiger werden bei der Vergabe von Krediten. Folglich werden Verbraucher beim Konsum und Unternehmen bei ihren Investitionen Abstriche machen. Das wiederum könnte das Wachstum bremsen. In Deutschland dürfte die Kreditpolitik der Banken allerdings weit weniger stark betroffen sein als beispielsweise in den USA, da hierzulande weitaus stärker auf Sicherheiten und Eigenkapital des Kreditnehmers geachtet wird.


Zusammengestellt von Andrea Krüger, tagesschau.de
Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

19.03.2008 21:33
#7 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten



19.03.2008

Finanzmarktkrise: Kritik an Ackermann hält an
"Zunächst sind die Banken gefordert"

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/bankenkrise10.html

Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

24.03.2008 10:51
#8 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten


24.03.2008

Warnung des Wirtschaftsweisen Bofinger
"Schwerste Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg"

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger sieht das internationale Finanzsystem in der schlimmsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg und hat Banken wegen riskanter Geschäfte scharf angegriffen. "Kredite müssen in Zukunft wieder stärker über traditionelle Banken laufen und nicht über exotische Zwischenhändler", schrieb der Experte in der "Bild am Sonntag". Der Staat müsse dafür sorgen, dass sich alle Beteiligten an die Regeln hielten. "Nur so werden die Finanzmärkte wieder sicherer."


Zugleich zeigte sich Bofinger verwundert über den Ruf von Banken nach mehr Staat. Das Mitglied des Sachverständigenrates erklärte: "Gerade sie haben in den letzten Jahren alles getan, um staatliche Regeln zu umgehen. Die Devise lautete: Es müssen 25 Prozent Rendite her." Für sichere Anlagen gebe es aber nur vier Prozent Zinsen. Deswegen sei man hohe Risiken eingegangen und habe fragwürdige Geschäftsmodelle gewählt. Angst um Ersparnisse seien aber unbegründet, schrieb Bofinger. In den schlimmsten Fällen wie bei der Mittelstandsbank IKB helfe der Staat zusätzlich mit Steuergeldern aus.


Widerstand gegen internationales Kreditregister

Bofinger hatte bereits mehrfach vor einer Krise gewarnt und die Einrichtung eines globalen Registers angeregt. Dort müssten alle Banken ihre Kredite melden, die eine bestimmte Größe überschreiten. Dadurch hätte eine Stelle den Überblick, wie viel Geld ein bestimmter Fonds von allen Banken bekommen hat. "Wir haben eine solche Lösung für Deutschland und einige europäische Länder, aber das nun europäisch und global dann umzusetzen, das stößt auf sehr großen Widerstand", so Bofinger im Januar im DeutschlandradioKultur.

"Alle lachen zu Recht über Josef Ackermann"

Auch die Grünen im Bundestag kritisierten die Forderungen von Banken nach einem Eingreifen des Staates. Fraktionschef Fritz Kuhn sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die "ganze neoliberale Deregulierungsorgie führe "einfach nur ins Chaos". Deswegen lachten jetzt zu Recht alle über Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann: "Wenn es schief geht, soll der Staat aushelfen. Peinlich!", meinte der Grünen-Politiker. Allerdings sprach sich Kuhn selbst für mehr Kontrollen aus. Der Staat müsse klare Regeln für die Finanzmärkte setzen und so für Transparenz sorgen. Es müsse Schluss sein "mit dem systematischen Verstecken von Risiken, zum Beispiel in Zweckgesellschaften". Kuhn forderte außerdem, den Landesbanken eine "klare Aufgabenstellung im Sinne ihres öffentlich-rechtlichen Auftrags" zu geben.

Mehr Geld für die Binnennachfrage

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, hält "kräftige Reallohnsteigerungen" für "das Gebot der Stunde". "Den Aufschwung können wir vor möglichen negativen Auswirkungen der amerikanischen Finanzkrise nur stabilisieren, wenn nach dem Export jetzt die Binnennachfrage zum zweiten Standbein der Konjunktur wird", sagte Sommer in Berlin.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzkrise14.html

Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

24.03.2008 10:56
#9 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten



http://www.goldseiten.de/content/diverse...hp?storyid=6249

2008 wird das Jahr werden, in dem die Dinge schlicht und ergreifend den Bach runter gehen. Es wird ein wahrhaft tödliches Jahr sein - es führt unvermeidlich zum Ende der US-Wirtschaft, allem voran zum Ende des US-Bankensektors. Nichts ist gerichtet wurden. Einige greifbare Lösungsansätze werden im folgenden Teil angeboten - alles legitime Lösungen innerhalb einer realen Welt. Wir leben bloß nicht in einer realen Welt, sondern eher in einer Märchenwelt aus US-Hegemonie und Wall Street, die das gesamte US-System im Würgegriff hält. "Herbeigeführte Inflation" ist der Name der Politik, die nie wieder rückgängig gemacht werden kann - bis es zum Zusammenbruch kommt. Verrat allerorts - er versteckt sich hinter dem Namen "Machtspiele". Alle Versuche sollen das bestehende System abstützen und die Wall Street befähigen, so viel kaputte, durch Anleihen besicherte, Bonds wie nur möglich an Idioten zu verkaufen.
....


Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

25.03.2008 00:45
#10 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten


24. März 2008, 16:03

J.P. Morgan verfünffacht Kaufpreis für Bear Stearns

Nach massiven Protesten von Aktionären hat die US-Großbank J.P. Morgan Chase ihren Übernahmepreis für die schwer angeschlagene Investmentbank Bear Stearns deutlich nachgebessert.

Die US-Großbank JPMorgan könnte ihr Übernahmeangebot für Bear Stearns erheblich erhöhen.


J.P. Morgan zahlt nun mit zehn Dollar je Aktie fünfmal mehr als bisher angeboten. In einem ersten großen Schritt kauft die Großbank zudem knapp 40 Prozent der Bear-Stearns-Anteile direkt von der Investmentbank. Dies teilte J.P. Morgan am Montag in New York mit.

In einer Rettungsaktion für die vor der Pleite stehende fünftgrößte Investmentbank war vor einer Woche der Notverkauf zu zwei Dollar je Aktie vereinbart worden. In der Branche galt dies als Ramschpreis, da der Kurs kurz zuvor trotz eines bereits heftigen Einbruchs noch über 30 Dollar gelegen hatte. Zu diesem Kurs war die Bank noch 3,5 Milliarden Dollar wert. Aktionäre hatten heftigen Widerstand angekündigt und das Geschäft damit gefährdet.

Das nun diskutierte Angebot bewertet Bear Stearns immerhin mit mehr als einer Milliarde Dollar (650 Mio Euro) im Vergleich zu bisher deutlich weniger als 300 Millionen Dollar. J.P. Morgan hofft, so eine Mehrheit der Aktionäre zum Verkauf ihrer Anteile bewegen zu können. Mit dem überraschenden Kauf von 39,5 Prozent via eigens dafür neu ausgebenen Aktien ist J.P. Morgan diesem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. Die ungewöhnliche Maßnahme ist rechtlich auch ohne den Segen der übrigen Aktionäre möglich.

Bis zuletzt galt die Zustimmung der US-Notenbank Federal Reserve zu dem über das Osterwochenende neu verhandelten Geschäft als offen. Die Fed ist für die Bankenaufsicht mit zuständig und garantierte im Rahmen des Verkaufs rund 30 Milliarden Dollar an hochriskanten Wertbeständen bei Bear Stearns. Nun übernimmt J.P. Morgan eine Milliarde Dollar der Risiken, bei der Fed verbleiben 29 Milliarden Dollar.

Die Fed will in jedem Fall den Eindruck vermeiden, mit Hilfe staatlicher Gelder würden private Aktionäre vor Verlusten bewahrt. Dies könnte Begehrlichkeiten weiterer Investoren wecken. US- Finanzminister Henry Paulson hatte den Notverkauf stets ausdrücklich allein als nötigen Schritt zur Stabilisierung der Finanzmärkte bezeichnet.

Bear Stearns ist das bisher spektakulärste Opfer der seit Sommer dauernden Finanzkrise. Die Beinahe-Pleite hatte weltweit Ängste vor Schieflagen bei weiteren Banken ausgelöst und die Kurse auf Talfahrt geschickt.

Die Aktie von Bear stieg nach Medienberichten am Montag schon vor der offiziellen Bestätigung um fast 70 Prozent auf den neuen Kaufpreis von zehn Dollar. Bereits vergangene Woche hatten Anleger auf eine Nachbesserung gehofft und den Kurs auf das das Dreifache des bisherigen Angebots noch oben getrieben.

Der Kauf soll wie bisher geplant über Aktien erfolgen. Bear- Stearns-Anteilseigner erhalten je eigenem Papier nun exakt 0,21753 Aktien von J.P. Morgan Chase statt der bislang vorgesehenen 0,05473. Ein Großteil der Aktien gehört derzeitigen oder früheren Mitarbeitern der Bank, die vom Aus auch persönlich hart getroffen sind. Bei der Übernahme sollen Tausende der derzeit rund 14 000 Stellen gestrichen werden.

© DPA

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