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Dieses Thema hat 81 Antworten
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Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

01.10.2008 13:02
#41 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten




Wirtschaft

01. Oktober 2008, 07:48

Neuer Anlauf für US-Finanz-Rettungsplan

Nach dem dramatischen Scheitern des 700 Milliarden Dollar schweren US-Rettungsplans für die Finanzbranche im Abgeordnetenhaus soll im Washingtoner Kongress heute ein neuer Anlauf unternommen werden.

US-Präsident Bush hat vor «schweren Folgen» beim Scheitern des Rettungspakets gewarnt.



Nach Fernsehberichten will der US- Senat am Abend über ein modifiziertes Programm abstimmen: Es enthält demnach zusätzlich zu den bisherigen Provisionen eine Erhöhung der staatlichen Privatkonten-Absicherung von bisher 100 000 auf 250 000 Dollar. Das Weiße Haus begrüßte den Schritt.

Beide Präsidentschaftskandidaten, der Demokrat Barack Obama und der Republikaner John McCain, hatten für diese Maßnahme plädiert. Beide wollen dem Sender Fox News zufolge zur Abstimmung nach Washington zurückkehren. Demnach ist sie für die Zeit nach Sonnenuntergang geplant, um jüdischen Senatsmitgliedern nach dem Neujahrsfest eine Teilnahme zu ermöglichen. Etwaige Schritte im Abgeordnetenhaus werden frühestens für Donnerstag erwartet.

Der Rettungsplan war in der größeren Kongresskammer trotz eindringlicher Appelle von Präsident George W. Bush am Montag am Widerstand einer großen Zahl von Republikanern gescheitert. Das Programm soll es der Regierung ermöglichen, Finanzinstituten faule Hypothekenkredite und Wertpapiere abzukaufen und damit den praktisch eingefrorenen Kreditfluss wieder in Gang zu bringen.

Unterdessen kehrte einen Tag nach den Kurseinbrüchen am Dienstag an den Finanzmärkten Beruhigung ein. Die US-Börsen fuhren am Dienstag sogar kräftige Gewinne ein. Der Dow-Jones-Index stieg um 4,68 Prozent auf 10 850,66 Punkte. Der S&P-500-Index kletterte um 5,27 Prozent auf 1164,74 Punkte. Der NASDAQ-Index gewann 4,97 Prozent auf 2082,33 Punkte. Am Montag hatte der Dow Jones mit einem Minus von 777,68 Punkten noch den höchsten absoluten Verlust seiner über 100-jährigen Geschichte erlitten.

Der deutsche Aktienmarkt stabilisierte sich am Dienstag nach den extremen Kurseinbrüchen zum Wochenstart und legte sogar leicht zu. Auftrieb gab es durch aufkeimende Zinssenkungsfantasien sowie in Erwartung eines überarbeiteten Rettungspakets für den US- Finanzsektor. Der DAX schloss mit einem Aufschlag von 0,41 Prozent auf 5831,02 Zähler. Auch die Aktienmärkte in London und Paris schlossen mit Pluszeichen.

Die Aktienbörse in Tokio machte am Mittwoch ebenfalls wieder Boden gut. In Folge der positiven Vorgabe der Wall Street notierte der 225 führende Werte umfassende Nikkei zur Handelsmitte ein Plus von 139,74 Punkten oder 1,24 Prozent beim Stand von 11 399,60 Punkten. Der breit gefasste TOPIX stieg bis dahin um 13,99 Punkte oder 1,29 Prozent auf 1101,40 Punkte. Auch in Australien und in Hongkong verzeichneten die Börsen ein Plus.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appellierte am Dienstag an die USA, angesichts der rasant wachsenden Risiken das Hilfspaket noch diese Woche zu verabschieden. Dieses habe eine «unglaublich wichtige Bedeutung» für Wirtschaft und Bürger.

Großbritanniens Premierminister Gordon Brown befürchtet, dass das Scheitern der Rettungsaktion die Finanzmärkte seines Landes in weitere Turbulenzen stürzen könnte. «Die Abstimmung in Amerika ist sehr enttäuschend», sagte Brown.

Japans Minister für Wirtschafts- und Fiskalpolitik, Kaoru Yosano, zeigte sich tief besorgt. Ein Scheitern des Rettungsplans wirke sich auf die ganze Weltwirtschaft aus.

© DPA


http://www.tagesschau.de/wirtschaft/wallstreet108.html

Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

02.10.2008 14:59
#42 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten
Hier geht es um Krisenmanagement.
"Zumindest Pläne in der Schublade haben" ist für jede Lebenslage sinnvoll, auch wenn man sie am Ende gar nicht gebraucht hat. Oft konnte man wenigstens partiell etwas aus den Plänen nutzen, bzw. neues creieren.
Pläne ist ein Plural!
Eine Lösung aus Steuergeldern zu planen, ist eine Nachahmung, kein wirklicher Plan. Aber daran denkt Herr Ackermann schon seit Anfang des Jahres nach, wie man in diesem Thread nachlesen kann.
Herr Struck sagt was man so denkt ... darüber.
Aber ...
... auch er hat keinen wirklichen Plan ...

700 Milliarden ein Steuergeldervernichtungspaket ... mit unberechenbarem Tail
Staatsverschuldung an der Notenbank.



Politik Inland
02. Oktober 2008, 11:21
Struck empört über Deutsche-Bank-Chef Ackermann
SPD-Fraktionschef Peter Struck hat den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann wegen dessen Forderung nach einem staatlichen Hilfspaket für Banken nach US-Vorbild scharf kritisiert.


«Solange die Banken auf Gewinnerkurs waren, hat Herr Ackermann am lautesten geschrien, der Staat solle ihnen nicht hereinreden», sagte Struck am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Deshalb sei es befremdlich, wenn der Vorstandschef der führenden deutschen Bank «jetzt als erster nach umfassender Hilfe aus Steuermitteln ruft».

Ein solches öffentliches Vorpreschen, mit dem indirekt das Krisenmanagement der Bundesregierung kritisiert werde, sei wenig hilfreich. «Ich gestehe, ich empfinde für diese Art des Opportunismus ein gewisses Maß an Verachtung», sagte der SPD-Politiker.

Ackermann hatte laut Medienberichten am Mittwoch in Frankfurt erklärt: «Wenn die USA ein solches Paket verabschieden, sollte Europa bereit sein, vergleichbare Lösungen zu finden.» Solche Pläne müssten zumindest in der Schublade sein, «um im Fall der Fälle gewappnet zu sein».


© DPA
Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

02.10.2008 15:03
#43 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten


Und so soll es funktionieren ... da wird an der Vorstellung gearbeitet.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/usrettungsplan110.html




Politik Ausland
02. Oktober 2008, 12:56
US-Senat stimmt Finanz-Rettungspaket zu
Das gigantische US-Rettungspaket für den Finanzsektor hat eine erste parlamentarische Hürde genommen. Der Senat in Washington stimmte dem 700 Milliarden Dollar schweren Programm am Mittwochabend zu, das noch vor wenigen Tagen im Repräsentantenhaus dramatisch gescheitert war.


74 Senatoren unterstützten das Paket, 25 votierten dagegen. Die zweite Parlamentskammer wird sich voraussichtlich Freitag erneut mit dem Gesetzentwurf befassen. Wie die Chancen für eine Mehrheit im Repräsentantenhaus stehen, war zunächst unklar.

Für den Senat war das Programm leicht verändert worden. Unter anderem sieht der neue Entwurf neben Hilfen für Banken auch einen verbesserten Schutz für privater Anleger mit Einlagen bis zu 250 000 Dollar vor. Zusätzliche wurden Steuererleichterungen in Höhe von insgesamt 100 Milliarden Dollar für Unternehmen und dem Mittelstand in das Programm aufgenommen. Kommentatoren in US-Medien meinten, im Repräsentantenhaus sei eine Mehrheit wesentlich schwieriger zu erreichen als im Senat.

Präsident George W. Bush erklärte nach der Abstimmung, das Votum sei «erforderlich für die finanzielle Sicherheit» aller US-Bürger gewesen. Das amerikanische Volk erwarte und die Wirtschaft verlange, dass das Repräsentantenhaus das Gesetz annehme, und er es dann unterzeichnen könne, betonte Bush.

Das ursprünglich von Finanzminister Henry Paulson und Zentralbankchef Ben Bernanke vorgelegte Rettungspaket sieht vor, dass der Staat in Not geratenen Banken faule Kredite im Gesamtwert von bis zu 700 Milliarden Dollar abkauft. Damit soll erreicht werden, dass die Banken wieder Kredite an Unternehmer vergeben und dadurch der Wirtschaftskreislauf nicht unterbrochen wird. In einer ersten Tranche sollen 250 Milliarden Dollar an die Banken vergeben werden.

Entgegen erster Vorschläge sieht das Programm eine parlamentarische Aufsicht vor. Zudem sollten Manager von Banken, denen geholfen wird, keine großzügigen Abfindungen erhalten. Auch ist vorgesehen, dass der Staat nach der Rettung einer Bank später an den Gewinnen beteiligt werden kann.

Das Repräsentantenhaus hatte das Paket am Montag abgelehnt, was zu dramatischen Kursstürzen führte und weltweit auf Unverständnis und Kritik gestoßen war. Viele Abgeordnete stimmten am Montag mit Nein, weil sie an der Basis unter Druck der Wähler geraten waren, die derart massive Hilfen des Staates und damit letztlich des Steuerzahlers für Finanzhäuser der Wall Street ablehnen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verlangt angesichts der Finanzkrise bessere «Sicherungs- und Frühwarnsysteme». «Es kann nicht sein, dass jeder Handwerker nach DIN-Normen arbeiten soll und viele Geräte vom TÜV geprüft werden, während auf dem Finanzmarkt etliche Milliarden-Produkte umlaufen, für die keine ausreichende Regeln gelten», sagte Merkel der «Bild»-Zeitung (Donnerstag). Sie sei zuversichtlich, dass mit den USA eine Einigung auf eine Anpassung der Regelungen für den Finanzmarkt gelinge.

Nach dem 35-Milliarden-Rettungspaket für den Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) lehnte es Merkel ab, allen deutschen Banken vorab umfassende staatliche Hilfe für den Notfall zuzusichern. «Der Bund kann und will keinen Blankoscheck für alle Banken ausstellen - egal, ob sie sich verantwortungsvoll verhalten oder nicht», sagte sie dem Blatt.

In der EU gibt es nach Angaben der Bundesregierung keine Pläne für ein europäisches Rettungspaket nach dem Vorbild der USA. «Ich kenne aktuell niemanden, der ernsthaft so ein europäisches Modell vorschlägt», sagte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg am Mittwoch. Pauschale europäische Lösungen in der Finanzkrise beurteilte er zurückhaltend. Besser sei es, in jedem Einzelfall im jeweiligen nationalen Interesse zu entscheiden.

Frankreich bereitet für diesen Samstag mit Deutschland, Großbritannien und Italien ein Treffen der europäischen G7-Staaten zur Finanzkrise vor. Nach Angaben von Steg wird Merkel nach Paris reisen, sollte das Treffen stattfinden.

Die wichtigsten Zentralbanken der Welt versorgten die Banken erneut mit Milliarden, um die Institute flüssig zu halten. Allein die Europäische Zentralbank (EZB) stellte im Euro-Währungsgebiet 50 Milliarden Dollar (35,4 Mrd Euro) für einen Tag bereit - am Vortag waren es noch 30 Milliarden Dollar gewesen.

Dass die amerikanische Krise in Europa und anderen Teilen der Welt angekommen ist, belegt auch eine Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Das Wachstum in führenden sieben Industrienationen (G7) - dazu gehören noch die USA, Kanada und Japan - dürfte sich auf 1,4 Prozent in diesem Jahr verringern.

Von einer Abschwächung in Deutschland gehen auch die Experten des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) aus. Ein Nachlassen der globalen Konjunktur dürfte immer mehr auf den Außenhandel durchschlagen. Dem langen Aufschwung gehe die Luft aus, sagte IW- Direktor Michael Hüther in Berlin. Im nächsten Jahr zeichne sich mit nur 0,6 Prozent Wachstum eine Stagnation ab.


© DPA

sat naam Offline



Beiträge: 255

02.10.2008 15:27
#44 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten

Zitat von Rembrand
Präsident George W. Bush erklärte nach der Abstimmung, das Votum sei «erforderlich für die finanzielle Sicherheit» aller US-Bürger gewesen. Das amerikanische Volk erwarte und die Wirtschaft verlange, dass das Repräsentantenhaus das Gesetz annehme, und er es dann unterzeichnen könne, betonte Bush.

Es lebe die demokratische Freiheit.
Der einfache Arbeitssklave ganz unten zahlt mal wieder voll die zeche - Sklaventreiber in den mittleren und oberen Rängen bekommen diverse Steuerfreiheiten.
In Antwort auf:
Zusätzliche wurden Steuererleichterungen in Höhe von insgesamt 100 Milliarden Dollar für Unternehmen und dem Mittelstand in das Programm aufgenommen.

Hat ja dann auch geklappt:
Da hat man dem Repräsentantenhauses wohl im Nachhinein klargemacht, das die nicht machen können was sie wollen, eigentlich nichts zu sagen haben, und das zu machen haben was man von ihnen verlangt.

Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

04.10.2008 12:35
#45 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten




Wirtschaft

04. Oktober 2008, 09:58

Nach dem US-Rettungsplan beraten nun die Europäer

In der französischen Hauptstadt kommen heute die Staats- und Regierungschefs der vier G8-Staaten in der EU zu einem Sondergipfel zusammen, um über Auswege aus der Finanzkrise zu beraten.

Auch EZB-Chef Jean-Claude Trichet nimmt am Krisengipfel in Paris teil.


Nach zweiwöchigem dramatischen Tauziehen hatte das US-Repräsentantenhaus gestern das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket für die angeschlagene US-Finanzbranche im zweiten Anlauf gebilligt. Anschließend unterzeichnete Präsident George W. Bush das Gesetz, dass am Mittwoch bereits den Senat passiert hatte. Damit wird die US-Regierung ermächtigt, bedrängten Banken faule Kredite abzukaufen, um so den Kreditfluss wieder in Gang zu bringen. Trotz der Annahme des Gesetzes schloss die Börse in New York im Minus.

Auf der Tagesordnung der Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien bei ihrem Treffen im Élysée-Palast dürften die Stärkung der Finanzaufsicht und eine Reform der Buchführungsregeln stehen. Medienberichte, wonach Frankreich einen 300 Milliarden Euro umfassenden EU-Hilfsfonds für Banken vorschlagen wolle, wurden zurückgewiesen. Berlin hatte eine solche Idee schon frühzeitig abgelehnt. In der «Bild am Sonntag» wies Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) einen «Notfallplan für Europa» erneut zurück. Entsprechende Forderungen seitens der Finanzwirtschaft würden von der eigentlichen Aufgabe nur ablenken.

An dem Treffen nehmen auf Einladung des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy auch EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, und den Chef der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, teil. Obwohl der Gipfel - zu dem keine weiteren EU-Staaten geladen sind - offiziell nichts mit der Europäischen Union zu tun hat, gilt er als Vorbereitung des EU-Gipfels am 15. und 16. Oktober, bei dem die Union Reformen des Finanzmarktes und seiner Kontrolle auf den Weg bringen will.

Nach der Verabschiedung des US-Rettungsplans im Repräsentantenhaus in Washington zeigte sich Präsident Bush erleichtert, warnte aber vor den weiter bestehenden «ernsten Herausforderungen» für die US- Wirtschaft. Es werde «Zeit brauchen, bis dieses Gesetz sich richtig auf die Wirtschaft auswirkt.» Die Kosten für den Steuerzahler würden letztendlich deutlich niedriger liegen als die jetzt zur Disposition stehende Summe, sagte Bush. Als Anhänger des freien Unternehmertums sei er kein Freund von staatlichen Interventionen in die Privatwirtschaft. «In dieser Situation aber war es notwendig.»

Die Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, kündigte neue Kontrollen für die US-Finanzwirtschaft an. Außerdem müsse herausgefunden werden, wie die US-Finanzwirtschaft überhaupt in diese schwere Krise geraten konnte. «Wir glauben alle an die freie Marktwirtschaft», betonte die Demokratin Pelosi, aber «unregulierte und nicht überwachte» Aktivitäten an der Wall Street hätten «ein Chaos produziert, ... dass es künftig nicht mehr geben darf». Auch Bush betonte, dass nun Regierung und Kongress analysieren müssten, wie es zu der Krise kommen konnte und wie das künftig verhindert werden könne.

Der Chef der US-Notenbank, Ben Bernanke, nannte die Verabschiedung des Hilfspakets «einen entscheidenden Schritt zur Stabilisierung unserer Finanzmärkte» und der Sicherstellung von Krediten für Hausbesitzer und Geschäftsleute. Der republikanische Fraktionsführer im Repräsentantenhaus, John Boehner, verteidigte das Maßnahmenpaket: «Wir sind mitten in einer Finanzkrise... und wenn wir gar nichts tun, wird diese Krise wahrscheinlich schlimmer und wirft uns in eine wirtschaftliche Rezession, wie wir sie noch nie gesehen haben.»

Trotz großer Erleichterung drehten die Börsen in New York nach der Verabschiedung des Rettungsplanes ins Minus. Im späten Handel seien Sorgen über die Wirtschaftsentwicklung und Rezessionsängste in den Vordergrund getreten, sagten Händler. Der Dow Jones Industrial schloss mit minus 1,50 Prozent auf 10 325,38 Zähler. Im Wochenvergleich fiel der Leitindex um rund sieben Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,35 Prozent auf 1099,23 Punkte. An der NASDAQ sank der Composite-Index um 1,48 Prozent auf 1947,4 Zähler. Der NASDAQ 100 gab 1,36 Prozent auf 1470,84 Punkte ab.

Ein erster Entwurf des Finanz-Hilfspakets war am Montag im Abgeordnetenhaus in Washington hauptsächlich am Widerstand konservativer Parlamentarier gescheitert. Danach hatte der Senat die Initiative ergriffen und die Vorlage leicht ergänzt, um sie auch dem Abgeordnetenhaus akzeptabel zu machen. Am Freitag nun stimmten 263 Parlamentarier dafür, 171 dagegen. Beim ersten Votum am Montag hatten zwölf Stimmen für eine Billigung des Programms gefehlt. Der Senat verabschiedete es am Mittwoch mit 74 zu 25 Stimmen.

Das ursprünglich von Finanzminister Henry Paulson und Zentralbankchef Ben Bernanke vorgelegte Rettungspaket sieht im Kern vor, dass der Staat in Not geratenen Banken faule Kredite im Gesamtwert von bis zu 700 Milliarden Dollar abkauft. Damit soll erreicht werden, dass die Banken wieder Kredite an Unternehmer vergeben und dadurch der Wirtschaftskreislauf nicht unterbrochen wird. In einer ersten Tranche sollen 250 Milliarden Dollar an die Banken vergeben werden.

Entgegen ersten Vorschlägen ist im Programm auch eine parlamentarische Aufsicht über die Kreditübernahme vorgesehen. Zudem sollen Manager von Banken, denen geholfen wird, keine großzügigen Abfindungen mehr erhalten. Auch ist vorgesehen, dass der Staat nach der Rettung einer Bank später an den Gewinnen beteiligt werden kann.

© DPA

Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

04.10.2008 12:42
#46 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten


Also neulich ging ich mal wieder durch eine typische innerstädtische Fußgängerzone.
Da gab es nicht nur leere Schaufenster zu sehen, sondern leere Geschäftslokale. Es waren doch mehrere ...
Hmm ... bestimmt nicht freiwillig aufgegeben ... da stecken erstaunliche Dramen dahinter ... hinausschieben und gespräche mit dem Steuerberater, mit der Bank ... mit dem Auflösen von Eigenkapital ... mit dem annehmen von Zweitjobs ... der Ladenchef übt sich bei Ebay ...

Und keiner ist da, der ihm hilft ... keiner macht sich Gedanken um ihn ... Möge die Gemeinschaft doch kommen und ihm ein paar Schulden abnehmen ... etwas Kapital zum investieren geben ... mal wieder eine "Normale" Nacht zum schlafen ...

hm ...

DieWölfin Offline




Beiträge: 1.751

05.10.2008 22:30
#47 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten

In Antwort auf:
Und keiner ist da, der ihm hilft ... keiner macht sich Gedanken um ihn ... Möge die Gemeinschaft doch kommen und ihm ein paar Schulden abnehmen ... etwas Kapital zum investieren geben ... mal wieder eine "Normale" Nacht zum schlafen ...

hm ...




...wie sagte meine Oma mal?:
"Hast du 100.000 Mark Schulden bei der Bank, verfolgen sie dich, machen dich fertig...
Aber hast du 100.000.000 Schulden, rollen sie dir nen roten Teppich aus...

Traurig, aber sowas von wahr...

Gruß, die Wölfin
____________________________________________________________________
Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....

Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

07.10.2008 10:41
#48 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten




Wirtschaft

07. Oktober 2008, 09:06

Island kämpft gegen Staatsbankrott

Islands Regierung hat am Dienstag die komplette Kontrolle über das Bankengewerbe übernommen und will damit auch einen drohenden Staatsbankrott abwenden.


Vor der Verabschiedung eines Eilgesetzes in der voraufgegangenen Nacht sagte Ministerpräsident Geir Haarde vor dem Parlament in Reykjavik, Island stehe vor der «reellen Gefahr», so in die globale Finanzkrise hineingezogen zu werden, dass am Ende der Staatsbankrott stehe.

Mit den sofort in Kraft getretenen Bestimmungen des Notstandsgesetzes übernimmt die Regierung die totale Kontrolle über die Banken. Haarde kündigte als ersten Schritt den Verkauf von Auslandsaktivitäten der führenden Geldinstitute an. Die extrem aggressive internationale Expansion der drei größten isländischen Banken gilt als entscheidende Ursache für die akute Krise auf der Nordatlantikinsel mit gut 300 000 Einwohnern. Die Regierung kann Banken umgehend verstaatlichen, zu Fusionen zwingen, Spitzenmanager auswechseln und Grenzen für deren Entlohnung setzen.

Die isländische Krone hat seit einer Woche gegenüber dem Euro mehr als ein Viertel ihres Wertes verloren. In den letzten zwölf Monaten ist der Kurs um mehr als 70 Prozent gesunken. Ob nationale staatliche Mittel ausreichen, um den gefährdeten Bankensektor zu stabilisieren, gilt als zweifelhaft. Das Bilanzvolumen der drei führenden Banken ist zehnmal so groß wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt. Als möglicher Ausweg werden in Reykjavik Mittel aus den nach internationalen Maßstäben sehr großen Pensionsfonds des Landes angesehen.

© DPA

sat naam Offline



Beiträge: 255

07.10.2008 20:24
#49 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten

Können die auch die Verantwortlichen sofort in den Knasten stecken ?

Das wäre doch mal was, anstatt einer saftigen Abfindung bei Unfähigkeit oder kriminellen Machenschaften.

Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

07.10.2008 21:53
#50 RE: Finanzkrise und Ackermann Zitat · Antworten




Wirtschaft

07. Oktober 2008, 17:25

IWF schätzt Verluste aus Krise auf 1,4 Bio Dollar

Die anhaltenden Turbulenzen auf dem US-Immobilienmarkt richten nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) inzwischen weitaus größere Schäden an als bislang angenommen.

Die Verluste summieren sich weltweit auf 1,4 Billionen Dollar, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten IWF-Bericht zur Stabilität der globalen Finanzmärkte. Ein halbes Jahr zuvor war der IWF noch von 945 Milliarden Dollar ausgegangen, die der Entwicklung auf dem US-Häusermarkt zuzurechnen sind.


Das größte Risiko bestehe nun in einem Übergreifen der Turbulenzen im Finanzsystem auf die Realwirtschaft, sagte der Direktor der IWF-Kapitalmarktabteilung, Jaime Caruana. Damit hätte die Finanzkrise direkte Auswirkungen auf die Konjunktur. Auch Schwellenländer geraten zunehmend unter Druck, hieß es.

Dabei ist der Höhepunkt aus IWF-Sicht noch gar nicht erreicht: Da noch weitere Kreditausfälle bevorstünden und sich die Krise auf den Märkten verschärfe, sei ein Anstieg der erwarteten Einbußen wahrscheinlich. Nach IWF-Angaben haben internationale Banken bislang Einbußen von rund 580 Milliarden Dollar durch die Krise veröffentlicht.

Das Vertrauen in die globalen Finanzinstitutionen und -märkte sei «auf das Schwerste erschüttert», hieß es in dem Bericht. Die Belastungen des weltweiten Finanzsystems ließen erwarten, dass sich der globale Abschwung beschleunige und eine Erholung hemme. Nach Berechnungen des IWF benötigten internationale Großbanken über die nächsten Jahre etwa 675 Milliarden Dollar an Kapitalspritzen, um ein moderates Wachstum des privaten Kreditsektors zu gewährleisten.

Der IWF ruft in seinem Bericht zu «international einheitlichen und entschiedenen» Maßnahmen auf, um das Vertrauen in das globale Finanzsystem wieder herzustellen. Sollte dies ausbleiben, drohten ein ungeordneter Abbau von Schulden und zunehmende Kosten für die Realwirtschaft. Der Währungsfonds und die Weltbank kommen an diesem Wochenende in Washington zu ihrer Jahrestagung zusammen. Zudem treffen sich am Freitag die Finanzminister der sieben wichtigsten Industrienationen (G7) in der US-Hauptstadt.

Der Fonds rechnet damit, dass die Erhöhung der Kapitalausstattung von Banken Ende kommenden Jahres in vollem Gange sein wird. «Finanzinstitutionen sollten dann besser in der Lage sein, eine Erholung der Wirtschaft zu unterstützen», schreiben die IWF-Experten. Zugleich äußerten sie die Hoffnung, dass der Finanzsektor robuster aus der Krise hervorgehe.

Auch die Schwellenländer, die von der Kreditkrise zunächst weniger stark betroffen waren als Industrienationen, geraten laut IWF zunehmend unter Druck. Das Zusammentreffen von schwierigeren Kreditbedingungen, einer schwächeren Weltwirtschaft und der Abzug von Kapital könnten den Abschwung in einigen Schwellenmärkten beschleunigen, warnt der IWF.

Der Internationale Währungsfonds und die Weltbank kommen an diesem Wochenende in Washington zu ihrer Jahrestagung zusammen. Zudem treffen sich am Freitag die Finanzminister der sieben wichtigsten Industrienationen (G7) in der US-Hauptstadt.

© DPA

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