Zitat von GreenTara Ich hoffe, ich verstehe dich jetzt richtig: Du fühlst dich durch deinen Ex-Partner zerrieben, hast den Eindruck, dass er dich zerstören möchte? Also im Grunde meine Situation mit umgekehrten Vorzeichen?
Ja. Genau.
In Antwort auf:Falls ja: Vielleicht handelt er aus ähnlichen Gründen wie ich damals?
Ich werde Deine Beschreibung nochmal lesen.
In Antwort auf:Ich kenne deine Situation ja nicht und werde ich nicht so ganz schlau aus deiner Beschreibung: Geht es um diesen Exmann oder einen anderen Partner? Liebe Grüße Rita
Nein, mit meinem Ex-Mann (so schlimm unsere Ehe auch war), ist seit 7 Jahren, also seit der Trennung, alles okay. Da gab es sowas nicht. Es geht um meinen Partner, mit dem ich jetzt drei Jahre zusammen war und der sich jetzt von mir trennte.
In Antwort auf:vor allem das entsetzen vor sich selbst und es nicht selber stoppen zu können.
Rembrand, entschuldige, ich hab mich missverständlich ausgedrückt. Es ist schwierig für mich es aufzuschreiben, ohne als Anklägerin dazustehen. Ich möchte aber auch verstehen, nein, was ich möchte ist, dass er es einfach nicht tut.
ich hab jetzt lang überlegt, ob und was ich dir schreiben soll. ich hab das ganz dringende gefühl, dir was sagen zu wollen das dir gut-tut, das dir weiterhilft, das deine fragen beantwortet... ich fürchte, ich kann es nicht.
ich wollte dir aber trotzdem schreiben, dass dein post mich grad sehr berührt hat. mir hat mal ein kleiner satz geholfen, den kopf über wasser zu halten (oder vielleicht besser: luft zu bekommen, obwohl mein kopf unter wasser war). er ist aus einem songtext von leonard cohen:
"Took my diamond to the pawnshop – But that don’t make it junk"
ich weiss nicht, ob dieser satz für dich irgendwas ist...für mich wars einer der wichtigsten meines lebens. deshalb bekommst du ihn jetzt von mir... mit einer und einem lieben gruss von
wild1
Alle Angst ist nur ein Anbeginn; aber ohne Ende ist die Erde, und das Bangen ist nur die Gebärde, und die Sehnsucht ist ihr Sinn (R.M.Rilke)
Merkwürdigerweise habe ich gerade nach Liedern gesucht, die meine Stimmung ausdrücken können oder die mir ein wenig gut tun. Vor wenigen Minuten kam ich an einigen Cohen-Liedern auf meiner Festplatte vorbei. Und dann steht Dein Satz da.
Zitat von GreenTara Meine Erfahrung: Panische Angst, die Angst, sterben zu müssen, wenn der Partner geht. Das tut dermaßen weh, das man dem Partner ebenso weh tun möchte (nicht, ohne sich gleichzeitig dafür zu verachten und aufs Schärfste zu verurteilen).
Liebe Rita, ich habe jetzt nochmal das, was Du über Dich sagtest, mit seinen Augen versucht zu sehen. Hmm er ging ja. Es war seine Entscheidung. Aber warum muss er mich dann dabei so quälen und vorführen? Er nimmt mir das letzte bisschen Würde damit.
Er macht es in einer Art, als wäre nie etwas wahnsinnig Nahes und Verbindendes zwischen uns gewesen. Er dreht mich ab wie ein Gerät. Ich konnte ihn aus bestimmten Gründen über die ganze Zeit hinweg nie von mir aus erreichen, musste immer darauf warten, bis er sich meldet. Ich habe drei Jahre lang seine Situation mitgetragen, die für mich äußerst schmerzhaft war. Und nun dreht er sich um und ich fühle mich verraten, verkauft und einfach wie ein Nichts behandelt.
Er betonte immer, ich sei nicht klassische "Geliebte". Ich war bis heute überzeugt davon, dass das auch so stimmt. Und so, wie er es jetzt macht, kann man es nur mit einer Geliebten machen. Zurück in seine Welt, zu der ich nie offziell gehörte. Mich gab es nie. Ich war nicht existent. Ein Nichts. Und gehe jetzt ins Nichts zurück, ohne dass jemals jemand erfahren wird, dass ich ein großer Teil seines Lebens war und er ein noch viel größerer meines Lebens.
Er demonstriert mir jetzt mit der ganzen Palette der Erniedrigung, dass er es einfach tun kann. Ich habe keine Möglichkeit mehr, mit ihm zu reden, ihn anzurufen, ihm zu schreiben, ihn zu sehen. Von jetzt auf nachher.
Ich hab die Sache meines Ex auch nicht so leicht einstecken können. Mir halfen abgesehen von meinen Freunden drei Liebeskummerforen. Mit welchem Nick ich da unterwegs bin, sag ich aber nicht.
Danke für die Links, sunnygirl, aber es hat mich schon genügend Überwindung gekostet, hier darüber zu schreiben. Es ist so, als hafte der größte Makel an einem selbst. Ich bleibe zurück mit einem Makel und mit einer riesigen Wunde. Er kann unbeirrt in seinem Leben weitermachen, so, als hätte es mich niemals gegeben. Da ist niemand, der das, was er tut, sieht. Er lebt einfach so weiter.
Edit: Ich möchte nicht unsere ganze Geschichte in solch einem Forum ausbreiten, um mir Bestätigung dafür zu holen, dass er böse ist und ich sein Opfer. Darauf läuft es doch dann meistens raus, oder? Ich möchte nur verstehen, warum er mir das jetzt auf diese Art und Weise antut. Ohne Gnade und ohne Respekt.
Zitat von greenstoneDanke für die Links, sunnygirl, aber es hat mich schon genügend Überwindung gekostet, hier darüber zu schreiben. Es ist so, als hafte der größte Makel an einem selbst. Ich bleibe zurück mit einem Makel und mit einer riesigen Wunde. Er kann unbeirrt in seinem Leben weitermachen, so, als hätte es mich niemals gegeben. Da ist niemand, der das, was er tut, sieht. Er lebt einfach so weiter.
Greenstone, schau mal rein, dann wirst Du sehen, dass die Leute dort genau dasselbe empfinden. Ich kenne diese Foren, hab auch einige Freunde dort. Es ist ein Sch*** gefühl, aber es geht zig anderen ebenso, Du bist nicht allein.
In Antwort auf:Er macht es in einer Art, als wäre nie etwas wahnsinnig Nahes und Verbindendes zwischen uns gewesen. Er dreht mich ab wie ein Gerät. Ich konnte ihn aus bestimmten Gründen über die ganze Zeit hinweg nie von mir aus erreichen, musste immer darauf warten, bis er sich meldet. Ich habe drei Jahre lang seine Situation mitgetragen, die für mich äußerst schmerzhaft war. Und nun dreht er sich um und ich fühle mich verraten, verkauft und einfach wie ein Nichts behandelt.
Er betonte immer, ich sei nicht klassische "Geliebte". Ich war bis heute überzeugt davon, dass das auch so stimmt. Und so, wie er es jetzt macht, kann man es nur mit einer Geliebten machen. Zurück in seine Welt, zu der ich nie offziell gehörte.
Jetzt verstehe ich. Siehst du, und wegen genau so einer Situation hatte ich irre Mordgelüste. Ja, das fühlt sich grauenhaft an. Ich habe das auf einer sehr kindlichen Ebene ausgelebt, offenbar kindlicher als du. Aber der Schmerz, der scheint sehr ähnlich zu sein.
In Antwort auf:Mich gab es nie. Ich war nicht existent. Ein Nichts. Und gehe jetzt ins Nichts zurück, ohne dass jemals jemand erfahren wird, dass ich ein großer Teil seines Lebens war und er ein noch viel größerer meines Lebens.
Ich schätze, das wirst du für dich lösen müssen. Lass dir dabei helfen, er kann das wohl eher nicht tun. Es gibt sehr gute Leute in den Familienberatungsstellen. Genau dieses Nichtssein, das weckte in mir die Mordlust, den Groll, die unendliche Trauer, den Schmerz. Und an der Stelle bin ich mir auf die Spur gekommen. Seither ist der Mann, der ging, der meine Existenz verneinte, kein Ungeheuer mehr. Und mir geht es gut, sehr gut sogar. Es besteht Hoffnung.
Zitat von GreenTara Jetzt verstehe ich. Siehst du, und wegen genau so einer Situation hatte ich irre Mordgelüste. Ja, das fühlt sich grauenhaft an. Ich habe das auf einer sehr kindlichen Ebene ausgelebt, offenbar kindlicher als du. Aber der Schmerz, der scheint sehr ähnlich zu sein.
Ich bin mir nicht sicher, ob Dein Zorn nicht sogar weniger kindlich ist als mein Gefühl dabei. Wenn ich reflektiere, wie intensiv unser Kontakt war in den letzten drei Jahren. Wir haben im Grunde in jeder Minute gewusst, was der andere tut. Egal, auf welcher Seite der Welt er oder ich gerade waren. Wir haben ständig Kontakt gehalten. Ich komme mir vor wie ... hmmm total auf etwas zurückgeworfen, was es so gar nicht mehr gibt. Er hat alles von mir gewollt und alles bekommen, weil ich es geben wollte. Und nun kann er alleine entscheiden, mich einfach auszuradieren. Ich hatte neulich einen Festplattencrash. Dabei gingen sämtliche eMails verloren (mehrere Zehntausend) und alle Fotos... von gemeinsamen Reisen und von unserer gemeinsamen Zeit. Ich bat ihn gestern, als ich ihn noch sprechen "durfte", mir die Fotos zu schicken. Das gehört doch auch zu mir, oder? Er kann mir doch nicht einfach alles wegnehmen, sodass ich gar ncihts mehr haben soll. Er sagte, er lösche heute alles. Es interessiere ihn nicht, ob ich die Fotos möchte. Aber es sind doch auch drei Jahre von meiner Lebenszeit! Warum muss er mich so erniedrigen, dass nicht mal ich mehr Anspruch darauf habe, dass diese Zeit existent war. Wenn es schon mich nicht gab. Ich will wissen, warum er mich mit dieser Kälte und diesen Erniedrigungen jetzt noch schlussendlich total fertigmachen möchte. Wenn Du diese Situation aus eigener Erfahrung kennst, Rita, dann weißt Du, dass schon alleine diese gemeinsame Zeit stark erniedrigende Aspekte hat, dass man sich immer wieder selbst aufbauen muss und sich selbst sagen muss, dass man kein Nichts ist. Ich will verstehen, warum er das jetzt so macht.
In Antwort auf:Genau dieses Nichtssein, das weckte in mir die Mordlust, den Groll, die unendliche Trauer, den Schmerz. Und an der Stelle bin ich mir auf die Spur gekommen.
Auf welche Spur? Wie bist Du dieses ekelhafte Gefühl losgeworden?
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und einem lieben gruss von
