In Antwort auf:Indem er oben genannte Fähigkeit besitzt und unter Beweis stellt...
Wirklich? Tatsächlich wird es politische Gegner geben, die die Macht für sich wünschen? Verteidige ich mich jetzt mit Liebe? Kein(kein Absolutheitsanspruch) Monarch in der Geschichte kam ohne Gewalt aus(aus welchen Gründen auch immer).
In Antwort auf:Das denke ich auch...aber bei einer Person, die wirklich zu allumfassender liebe fähig wäre, sollte es dieses Problem ja eigentlich nicht geben, oder? Wie gut, daß das hier der Utopie-thread ist...
Wie gut... Das läuft doch auf den allwissenden, allmächtigen, allgütigen Monarch heraus. Der schwebt leider über den Wolken
Zitat von PsiSnake Hmm, ich treffe in meiner Weisheit(ich liebe mein Volk) eine gute Entscheidung.Die Mehrheit des Volkes ist dagegen. Heißt jemanden lieben, dessen Wünsche zu erfüllen, oder dessen bestes zu wollen?Huh, ich sehe schon Kreuzzüge kommen:Weil ich die Moslems "liebe" muss ich sie zu Gott führen.Ein hartes Beispiel zwar, aber nicht abzustreiten in der Essenz. Und den Ehrgeiz für alle zu sorgen, wird man sicher nicht haben, auch weil man eine "Masse" (von Menschen) nicht wirklich lieben kann.
Auch der Berater kann letztlich die Interessen des Volkes kaum sich zu eigen machen, und auch Berater können zum Teil unfähig oder gar korrupt sein.Wie kriege/behalte ich als gütiger Monarch meine Berater/Verwalter im Griff, wie verhindere ich einen Machtmißbrauch? Im hierarchichen Machtapparat ist das ein kritisches Problem. Der Monarch sieht nicht alles. Abzutreten wäre nicht so einfach.Welche Garantie habe ich, dass mein Nachfolger das besser macht. Ist erstmal ein Tyrann Monarch ist es sozusagen eine Diktatur.
*Schmoll* Spielverderber...nicht die kleinste Utopie wird einem hier gegönnt...
Gruß, die Wölfin ____________________________________________________________________ Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....
...übrigens werden auch in Demokratien die Verfassungen nicht jeden Tag geändert. Weil es nicht darum geht, etwas grundsätzlich jeden Tag dem Willen des Volkes anzupassen, sondern gesellschaftliche Bewegungen zu beobachten, und dann, wenn sie die Funktion der sozialen Abläufe wesentlich behindern, ggf. zu korrigieren. Deshalb gibt es unter anderem das Instrument der Legislaturperiode. Eine veränderte gesellschaftliche Strömung braucht zur Zeit etwa 12 Jahre, um in Gesetzen Niederschlag zu finden. Auch wenn das vordergründig manchen als ein Mangel erscheinen mag, es sichert die Gesamtstruktur. Mal unabhängig davon, wie ich jetzt zu der im aktuellen politischen Bezug stehe, das ist sicher ein Vorteil.
Volksentscheid wird in manchen Demokratien. m.W. vor allem in kleineren, souverän und erfolgreich als Instrument der direkten politischen Entscheidung durch das Volk praktiziert. Je Menschenreicher ein Staatsgefüge ist, desto leichter geraten die Instrumentarien, die zur unmittelbaren Ausgestaltung eines demokratischen Anspruches dienen sollen, offenbar in Gefahr (Wahlrecht USA, Volksabstimmungen im deutschen Reich...)
In Antwort auf:...ich habe mal nachgeschaut, worum es eigentlich bei der Begründung dieses Forums ging: es ging um Zensur. Und damit Verbunden um Meinungsfreiheit. Nicht eigentlich um einen demokratischen Anspruch. Inzwischen, und da sehe ich Satre durchaus mal wieder auf der Seite der treffenden Analytiker, wird jetzt gefordert, die Herrschaft des Volkes auf die gesamte Gestaltung des Forums zu beziehen, und wenn dem nicht nachgegeben wird, wird das gleichgesetzt mit Zensur.
Die Leute kommen aus dem Gefängnis in einen Park ohne Zäune und nun stören die Bäume ihre Freiheit, weil sie auch aus dem Gefängnisfenster einen Baum gesehen haben.
Meinungsfreiheit:Dazu hatte ich ja schon was geschrieben im Liberté-Bereich, wen es interessiert. Ohne demokratischen Anspruch(Demokratie) ist die Meinungsfreiheit gefährdet(oder nicht)?Ist sie dann überhaupt realisiert? Gestaltung des Forums durch alle und von allen:Wie wäre das zu realisieren, und ist es zu realisieren? Desweiteren:Ist es wünschenswert? Kann ich durch die Verweigerung von Gestaltungsrechten direkt oder indirekt die Meinungsfreiheit unterminieren, also Zensieren?
Ich denke selber mal darüber nach, über die Fragen, hmm.
Gruß, die Wölfin ____________________________________________________________________ Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....
..das scheint genau das Problem zu sein. Im EF beispielsweise wäre nie jemand auch nur auf die Idee gekommen, Walter gegen Austrittsdrohung die Beseitigung seiner fürchterlichen Farbgebung ab zu fordern (ich hasse fliederfarben, für mich das absolute Farbsynonym für Betulichkeit). Da hat aber meines Wissens keiner das als Einschränkung seiner Entfaltungmöglichkeiten gedeutet. Hier wurde (bis auf Dopplepostings) bisher kein Wort gelöscht. Nichts ist spurlos verschwunden und unauffindbar, einen Teilthread, der drohte zu rechtlichen Problemen zu führen, haben wir in den Adminbereich verschieben müssen.
Folglich wird der Anspruch einfach verlagert, jetzt wird eine Einschränkung der Meinungsfreiheit unterstellt, weil das Design nicht allen genehm ist. Aufruhr, Beschimpfungen, Deutungen, "Diktatur"-Geschrei, Unterstellungen. Alles so böse wie eh immer gehabt.
So ähnlich läuft das ja auch im großen Maßstab: je größer die Repression ist, desto geringer die Anforderungen an die Freiheit.... Fragen wir mal einen russischen Dessidenten in den 70er, ob er es als einschneidende Beschränkung seiner Freiheit sieht, wenn er nicht in einem Restaurant rauchen darf .... oder öffentlich Kiffen.
Eine Demokratie ist immer so gut wie die Menschen die sie gestalten.
Sprich: beim heutigen Stand der Dinge, der einen selbstbefriedigungs-gesteuerten, emotionalen Menschen offenbart, kann keine Demokratie wirklich 100% funktionieren. Trotzdem ist sie die zur Zeit "bestmögliche Welt". (wer sagte das noch gleich? Voltaire?)
Deshalb glaube ich auch nicht an "demokratische Abstimmung" in Fragen, die leicht durch emotional bzw. durch Ignoranz bedingte Fehlschaltungen zu Fall gebracht werden können. Zum Beispiel "kulturelle" Themen, oder Bereiche, in denen "Sympathien" bzw. "Antipathien" ausschlaggebend wären. "Demokratie" ist keine im menschlichen Wesen spontan vorhandene, sondern nur in potentia veranlagte Sache. Spontan veranlagt ist der Mensch -wie jedes Lebewesen- zur persönlichen und kollektiven Durchsetzung der eigenen Interessen, und zwar durch darwinistische Methoden (die Macht des Stärkeren, nicht des "Besseren"). Demokratie ist somit eine KULTURELLE Errungenschaft, und Kultur setzt m.E. immer ein hohes Maß an Einsatz und geistiger Reife voraus.
Zudem ist "Mensch" ein Kleingruppentier, also kann wirklich gutes demokratisches Teaming nur in übersichtlichen Gemeinschaften funktionieren, in denen zudem eine gewisse Homogenität in puncto individuelle Entwicklung besteht. Dann tut auch der kontroversiellste Austausch der Sache keinen Abbruch.
Zitat von Et libera nosEine Demokratie ist immer so gut wie die Menschen die sie gestalten.
"Demokratie" ist keine im menschlichen Wesen spontan vorhandene, sondern nur in potentia veranlagte Sache. Spontan veranlagt ist der Mensch -wie jedes Lebewesen- zur persönlichen und kollektiven Durchsetzung der eigenen Interessen, und zwar durch darwinistische Methoden (die Macht des Stärkeren, nicht des "Besseren"). Demokratie ist somit eine KULTURELLE Errungenschaft, und Kultur setzt m.E. immer ein hohes Maß an Einsatz und geistiger Reife voraus.
Zudem ist "Mensch" ein Kleingruppentier, also kann wirklich gutes demokratisches Teaming nur in übersichtlichen Gemeinschaften funktionieren, in denen zudem eine gewisse Homogenität in puncto individuelle Entwicklung besteht. Dann tut auch der kontroversiellste Austausch der Sache keinen Abbruch.
Ich denke da hast du recht... Das könnte auch die Erklärung dafür sein, daß es, wie ich oben beschrieb, in einer WG von 10 Leuten wirklich gut funktionierte...es war überschaubar...und alle hatten mehr oder weniger ähnlich geartete Interessen wie z.B. Natur, Demos, politisches Engagement... wäre da jetzt nur einer darunter gewesen der z.B. auf Pafüm und Pelze steht, hätte es wohl Probleme gegeben... Meintest du das so in etwa?
Gruß, die Wölfin ____________________________________________________________________ Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....
Zitat von Et libera nosEine Demokratie ist immer so gut wie die Menschen die sie gestalten.
Sprich: beim heutigen Stand der Dinge, der einen selbstbefriedigungs-gesteuerten, emotionalen Menschen offenbart, kann keine Demokratie wirklich 100% funktionieren. Trotzdem ist sie die zur Zeit "bestmögliche Welt". (wer sagte das noch gleich? Voltaire?)
Deshalb glaube ich auch nicht an "demokratische Abstimmung" in Fragen, die leicht durch emotional bzw. durch Ignoranz bedingte Fehlschaltungen zu Fall gebracht werden können. Zum Beispiel "kulturelle" Themen, oder Bereiche, in denen "Sympathien" bzw. "Antipathien" ausschlaggebend wären. "Demokratie" ist keine im menschlichen Wesen spontan vorhandene, sondern nur in potentia veranlagte Sache. Spontan veranlagt ist der Mensch -wie jedes Lebewesen- zur persönlichen und kollektiven Durchsetzung der eigenen Interessen, und zwar durch darwinistische Methoden (die Macht des Stärkeren, nicht des "Besseren"). Demokratie ist somit eine KULTURELLE Errungenschaft, und Kultur setzt m.E. immer ein hohes Maß an Einsatz und geistiger Reife voraus.
Zudem ist "Mensch" ein Kleingruppentier, also kann wirklich gutes demokratisches Teaming nur in übersichtlichen Gemeinschaften funktionieren, in denen zudem eine gewisse Homogenität in puncto individuelle Entwicklung besteht. Dann tut auch der kontroversiellste Austausch der Sache keinen Abbruch.
Hier stimme ich ohne Einschränkung zu Et. Es war das Volk von Athen, daß in freier und geheimer Abstimmung den Weisesten, den Besten den sie je hatten, zum Tode verurteilte. Das Volk in seiner Masse gehorcht viel mehr seinen Emotionen als seinem Verstand. Unsere parlamentarische Demokratie mit seinen Spielregeln in grundsätzlich in Ordnung. Leider erfordert sie Diener des Gemeinwesens und bekommt fast nur Verdiener.