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Dieses Thema hat 37 Antworten
und wurde 5.023 mal aufgerufen
 Psychologie
Seiten 1 | 2 | 3 | 4
Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

13.10.2007 22:13
#11 RE: Freud, Jung und Adler Zitat · Antworten

Om shanthi,

er hieß Alfred, Alfred Adler, ein Allgemeinmediziner. Auch in Wien tätig, sehr engagiert in der Sozialmedizin Wiens. Gehörte zu dem Kreis um Freud. Seine Psychologie betitelte er als "Individualpsychologie". War weniger an einer Trieblehre orientiert, auch das tiefenpsychologische Unterbewußte war weniger seins. Er sprach von "unbewußten Anteilen". Der sogenannte "Minderwertigkeitskomplex" ist eine Begrifflichkeit aus seiner Feder. Er war da eher ein Pädagoge, glaubte an die Funktion der Vernunft und der Erziehung. Psychische Gesundheit definierte er über die Fähigkeit des Individuums sich in der Gemeinschaft zu integrieren, sich in der Gemeinschaft zu bewegen. So in etwa ... auch er spaltete sich von Freud ab.
All die namenhaften Psychologen aus jener Zeit, trennten sich von ihrem "Vater", um etwas eigenes zu formulieren.
So auch später Wilhelm Reich.
Der sich an eine frühe Fusion von Freud und Marx wagte, was natürlich auch folgen auf seine Terminologie hatte. Mit ein Trennungsgrund von Freud.
Von Reich stammen viele Impulse.
Zum einen hat die Frankfurterschule in den USA die Freud/Marx Diskussion übernommen Markuse/Horkheimer/Fromm/ später Alfred Lorenzer, Habermas
Zum andern stammen von Reich die Impulse für die vielen amerikanischen Körpertherapien ab.
Bioenergetik nach Lowen, Fritz Pearls Gestalttherapie, A. Janov Primärtherapie ... Human Potential Movement der Sechziger und Siebziger aus Kalifornien und New York, waren alle von ihm inspiriert.
Dann gab es da noch seine Orgonforschung.
Das war ein ganz eigenes Thema. Da war Reich zum Thema Energiearbeit als Pionier unterwegs, dies in eine Zeit, in der es sowas wie Esoterische-Literatur wie Heute einfach noch nicht gab. Also kein "selbstverständliches" oder "Breites" Thema. Er war ähnlich wie der Herr Tesla auf technischem Gebiet, seiner Zeit sehr weit vorraus. Aus sehr fadenscheinigen Gründen wurde er in der Staaten psychiatrisiert.
Also schon eine sehr interessante Figur.
All diese Impulse nahmen um die Jahrhundertwende ihren Anfang von Wien aus ....

Das fiel mir in der kürze heute Abend noch ein
Liebe Grüsse
Rembrand

DieWölfin Offline




Beiträge: 1.751

13.10.2007 23:50
#12 RE: Freud, Jung und Adler Zitat · Antworten

@ Rembrand

Solche Dinge fallen dir abends auf die Schnelle noch so ein...? Wow!

Was hältst du von Hellingers Arbeit mit Familienaufstellungen usw.?
Ich habe da so meine Probleme mit, obwohl viele da total überzeugt und begeistert sind... hm...

Wovon ich sehr begeistert bin sind die Bücher von Rüdiger Dahlke über den Zusammenhang von
Krankheiten und Psyche...

Gruß die Wölfin


Gruß, die Wölfin
____________________________________________________________________
Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....

I.:.O.:. Offline




Beiträge: 34

13.10.2007 23:59
#13 RE: Freud, Jung und Adler Zitat · Antworten

... Frankl scheint vergessen

mfg

I.:.O.:.

http://rcmagick.rc.funpic.de/

Penta Offline




Beiträge: 60

14.10.2007 00:53
#14 RE: Freud, Jung und Adler Zitat · Antworten
Zitat von Sunnygirl


Ich hab vor Jahrzehnten die Grundwerke von Freud, Jung und Adler gelesen und es nie bereut. Es ist wirklich eine gute psychologische Basis,


Hallo S,

Adler fehlt mir noch. Hab heute H.J. Eysenck letzten Band "Die IQ-Bibel" gekauft. Also momentan kein Bedarf an weiterer Psychologie. Aber danach. Welchen Einstieg in Adler empfiehlst du?

Friede sei mit dir!

*
**
***
****

Apfelgrips ist der lebendige Beweis, dass Äpfel Intelligenz besitzen!

Sunnygirl Offline




Beiträge: 570

14.10.2007 01:50
#15 RE: Freud, Jung und Adler Zitat · Antworten

Zitat von I.:.O.:.
... Frankl scheint vergessen

mfg

I.:.O.:.


Nein, von Frankl hab ich gerade kürzlich das KZ-Buch gelesen, sehr empfehlenswert.

Sunnygirl Offline




Beiträge: 570

14.10.2007 01:59
#16 RE: Freud, Jung und Adler Zitat · Antworten
Zitat von Penta
Zitat von Sunnygirl


Ich hab vor Jahrzehnten die Grundwerke von Freud, Jung und Adler gelesen und es nie bereut. Es ist wirklich eine gute psychologische Basis,


Hallo S,

Adler fehlt mir noch. Hab heute H.J. Eysenck letzten Band "Die IQ-Bibel" gekauft. Also momentan kein Bedarf an weiterer Psychologie. Aber danach. Welchen Einstieg in Adler empfiehlst du?


Hi Penta

Ich würde ein Grundwerk empfehlen. Meine Ausgabe von damals hab ich bei amazon nicht wiederentdeckt. Hab das Werk leider nicht mehr, müsste es auch wieder kaufen. Aber es ging vor allem um das Thema Macht.

Und dem kann ich nur beipflichten. Mein Vater beherrschte uns Kinder mit seinem Jähzorn. Also musste ich ganz bewusst eine Gegenmacht einsetzen, indem ich ihn um den kleinen Finger wickelte und ihn so beschwichtigte. Das tat ich sehr bewusst und erfolgreich. Wie bei den Wölfen, ein entmachteter Alpha-Wolf ist das freundlichste Wesen überhaupt.
Sunnygirl Offline




Beiträge: 570

14.10.2007 02:55
#17 RE: Freud, Jung und Adler Zitat · Antworten

Zitat von greenstone
Zitat von Sunnygirl
bei Jung finde ich die Darstellung des kollektiven Traums in den Märchen und Sagen hilfreich


Hi sunnygirl,
ich "fresse" mich immer wieder durch eine Veröffentlichung Jungs. Das Buch lese ich immer wieder seit Jahren quer.

"Synchronizität, Akausalität, Okkultismus"

Gruß
greenstone


Hi Greenstone

Dieses Buch hab ich noch nicht gelesen, klingt interessant und passt offensichtlich gut in den Parapsychologie-Thread, den ich gerade eröffnet habe. Vielleicht kannst Du da mehr davon erzählen, würde mich interessieren.

Penta Offline




Beiträge: 60

14.10.2007 14:17
#18 RE: Freud, Jung und Adler Zitat · Antworten

Zitat von Sunnygirl
Aber es ging vor allem um das Thema Macht.

Und dem kann ich nur beipflichten. Mein Vater beherrschte uns Kinder mit seinem Jähzorn. Also musste ich ganz bewusst eine Gegenmacht einsetzen, indem ich ihn um den kleinen Finger wickelte und ihn so beschwichtigte. Das tat ich sehr bewusst und erfolgreich. Wie bei den Wölfen, ein entmachteter Alpha-Wolf ist das freundlichste Wesen überhaupt.


Verstehe. Eher nicht mein Thema. Bedenke, bin absoluter Alpha-Bär (http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Penta)! Ginge mir vom Aspekt innerfamiliärer Konflikte, die mich wie gesagt weniger betreffen, eher um Sozialpsychologie, aber auch dort ist das momentan nicht meine Baustelle. Mir fällt bei "Macht" eher Elias Canettis MASSE UND MACHT ein. Ein großartiges Werk. Oder von mir aus Goldhagens HITLERS WILLIGE VOLLSRECKER.

Dann ist also derzeit Adler eher nicht mein Thema.


Friede sei mit dir!

*
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Sunnygirl Offline




Beiträge: 570

14.10.2007 14:37
#19 RE: Freud, Jung und Adler Zitat · Antworten
Hi Penta

Mich interessiert das Thema weiterhin, weil es in meiner Familie an der Tagesordnung war/ist. Meine Schwester konnte nach der Entmachtung meines Vaters die Macht an sich reißen und uns für Jahrzehnte durch ihre ständigen Suizid- und Kindsentzug-Drohungen und ihren maßlosen Jähzorn beherrschen. Sie hatte uns in der Hand, weil ihr Sohn ihr sonst schutzlos ausgeliefert gewesen wäre. Sie erntete aber bald, was sie säte, indem ihr Sohn sich gegen sie stellte. So konnten wir sie zähmen und der Frieden ist eingekehrt.

Mein Neffe hatte bei mir weitgehend Welpenschutz, gerade weil mir dieses Tyrannenmuster verhasst ist. Das führte allerdings dazu, dass er mein Urteil bald weniger schätzte als das eines Kumpels, eben typisch Teeny. Also musste ich um meine Gleichberechtigung kämpfen. Ich machte ihm klar, dass er eine eigene Meinung haben darf, aber meine gleichwertig sei. Auch sonst muss ich ihm Grenzen setzen, z.B. was das Gamen oder das Lernen betrifft. Doch versuche ich stets, ihn logisch zu überzeugen und Vereinbarungen zu treffen, damit er sich nicht übergangen fühlt.
Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

14.10.2007 14:44
#20 RE: Freud, Jung und Adler Zitat · Antworten

Zitat von I.:.O.:.
... Frankl scheint vergessen

mfg

I.:.O.:.


Om shanthi

I.:.O.:. kürzel machten mich schon immer neugierig, wofür steht es?

Viktor Frankl ... auch ein Mediziner, ein Neurologe in dem Fall und natürlich aus Wien. Allerdings gehörte er nicht mehr zur ersten Generation. Das war bei Reich auch schon der Fall. Dennoch Professor Frankl, ward spät nach 1900 geboren und erst gegen Ende der Neunziger gestorben. Das Thema "Suizid" hat ihn in frühen Jahren wohl sehr geprägt und scheints ein Lebenlang beschäftigt. Er betreute sehr viele suizidgefährdete Menschen. Das Thema es gibt keinen Gott, Gott ist Tod, ex nihil war angesagt. 1903 gab es in Deutschland in den Städten Hungersnot, das war auch in Österreich, Ungarn bzw. in vielen Europäischen Städten der Fall. Fehlende Nahrung macht sehr basispolitisch. Die Impulse von Marx und Engels trafen auf saftigen Boden. Bei den Bildungsbürgern, war es die Psychoanalyse und der Existenzialismus, in der Kunst die Expressionisten Max Beckmann, Edward Munch, Cesanne. Und dann entstand in dieser Zeit auch noch die Zeitschrift der Simplizissimus. In dieses Klima wurde V. Frankl hineingeboren.
Inden dreißiger Jahren entwickelte er die Grundlagen seiner Ansätze.
Man sagt er gehörte zur dritten Wiener Psychologengeneration.
Keine Triebtheorie nach Freud
Keine Individualpsychologie nach Adler[/b]
Beide kritisierte er ... sicherlich auch um sich besser abzugrenzen ... Thema "Vater/Sohn" ... aber genauer betrachtet führte ihn dies dazu seinen eigenen Ansatz zu definieren.

Frankl nannte seinen Ansatz "Logotherapie" - "Logos" als "Sinn" verstanden.
Husserl war sein eigentlicher geistiger Papa.

noetische Dimension (Geist)
physische Dimension (Leib/Körper)
psychische Dimension (Psyche/Seele)


In vielen Denksystemen, in Folge als KGS gekürzelt. Körper, Geist, Seele - System. Z.B. die Annonymen Alkoholiker griffen diesen Ansatz für sich auf, gefolgt von allen annonymen Selbsthilfegruppen, diverse Managementtrainingssysteme wie z.B. Werner Erhardt nahmen dies in Ihr Programm auf, in der Psychosomatik hat dieser Ansatz seine Platz gefunden, Detlefsen und später Dahlke.
Dieser Ansatz ist ein wesentlichlicher Schlüssel, um V.Frankel zu verstehen und ihm zu Folgen.
Psychopathien gab es für ihn nicht, es waren intensieve Neuroseformen. Seine Logotherapie fand ihre Anwendung bei Lebensentwürfen in der der "Sinn" "völlig" entbehrt war. Es ging um ein umbewerten der persönlichen Lebenssituation.
Hinzu kam die "Existenzialanalyse".
Sehr komplex, hier floß vieles die Arbeit über das Gespräch aber auch körpertherapeutische Ansätze. Dir Urheber sind kaum differenziert zu bennen, letztlich entsprechend seiner Kontakte zu anderen Psycho/Philosophischen Richtungen seiner Zeit. Er spricht sogar schon von der "Paradoxen Intervention". Ein Therapeutischer "Kniff" bei der der Klient aufgefordert wird, seine Symtome, sein Verhalten nicht zu unterdrücken, nicht zu bekämpfen, sondern statt dessen bewusst zu inszenieren und auszuleben.
Ein Gestalttherapeutischer Ansatz von Fritz Pearls im Esalen Institut L.A.
Ein Ansatz der Später in der "Systemische Therapie" wie z.B. in der "Familienaufstellung" seine Funktion fand.
Aber auch für dei Systemische Psychologie der österreichers Paul Watzlawick und für die Schitzophrenieforscher der sechziger und siebziger Jahre, R.D. Laing, Cooper, Bateson, J.Halay und viele andere, deren Engagement zu vielen Änderungen im Umgang mit psychisch "Kranken" geführt hat.
Frankel weigerte sich mit dogmatischen "schematas" zu arbeiten. Die individuelle Begegnung, war sein Favorit, was geschieht, wenn Menschen sich begegnen, durch bewußten Interaktionen zu mehr "Selbstkompetenz" und damit "Eigenverantwortung" zu gelangen.
Jean-Paul Sartre nahm Frankl´s Impulse auf und verwendete in seinem Werk den Begriff der "Daseinsanalyse". Die Phänomenologie der Angst ... "Das Sein und das Nichts".


Manchmal denke ich heute, wenn ich die Texte der "neuen Erleuchteten" lese, was hat es doch gebraucht, um mit dem "Nichts" sich anfreunden zu können.

Was mich wiederum manchmal nervt, ist der Fatalismus, der nachquatscher dieser "neuen Erleuchteten".

Hab längst nicht alles zu V.F. gesagt, was mir zu ihm einfällt, es ist auch nicht so leicht, weil er eigentlich für mich, ähnlich, wie so viele dieser Namen in diesen Thread nicht mehr direkt in mein Leben gehört.
Er gehört in mein "damals".
Da war mal ne Phase in meinem Leben, Schule und Studium, da waren sie Götter, jetzt sind sie ganz, ganz weit hinten ... . Und doch gaben Sie mir Impulse, um mich zu orientieren und wer weiß, wie ihre Gedanken, ihre Bilder, in meinem Referenzsystem heute noch wirken, ohne das daran ein Ettikett mit ihren Uhrheberrechten baumelt.
Aber es war nett sich da mal wieder reinzudenken.


Vielen Dank nochmals
Rembrand

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