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Dieses Thema hat 57 Antworten
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Rembrand Offline



Beiträge: 1.645

27.03.2008 23:11
#31 RE: Tibet 14.März 2008 Zitat · Antworten


27. März 2008, 17:00
Tibetische Mönche stören Inszenierung für Reporter
Mit einem gewagten Protest haben Mönche in Lhasa vor ausländischen Journalisten gegen Chinas Fremdherrschaft in Tibet demonstriert. Während des streng reglementierten Besuchs der Reporter rief ein junger Mönch: «Tibet ist nicht frei».


Besorgt über die Niederschlagung der zweiwöchigen Unruhen rief US-Präsident George W. Bush den chinesischen Staats- und Parteichef Hu Jintao in einem Telefongespräch zu einem «substantiven Dialog» mit dem Dalai Lama, dem religiösen Oberhaupt der Tibeter, auf.

Das Außenministerium in Peking nannte Tibet am Donnerstag eine «innere Angelegenheit» und verwahrte sich gegen jede ausländische Einmischung. Aus Protest gegen Chinas Vorgehen in Tibet kündigte Polens Ministerpräsident Donald Tusk als erster europäischer Regierungschef an, der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking fernzubleiben.

Rund 30 buddhistische Mönche nutzten eine sorgfältig organisierte Visite von 27 ausländischen Reportern am Donnerstag im Jokhang-Tempel im Herzen von Lhasa für ihre Aktion: «Tibet ist nicht frei, Tibet ist nicht frei», rief ein junger Mönch und brach in Tränen aus. Die von chinesischen Funktionären auf Schritt und Tritt begleiteten ausländischen Korrespondenten wurden aufgefordert: «Glaubt denen nichts. Sie legen euch nur rein, sie lügen», berichtete der Journalist Calum MacLeod («USA Today») telefonisch der Deutschen Presse-Agentur dpa in Peking. Andere Mönche hätten gerufen, der Dalai Lama habe nichts mit den anhaltenden Protesten zu tun. Aufgeregt hätten die amtlichen Begleiter die Journalisten aufgerufen, den Ort des Protestes zu verlassen, und sie weggezogen.

Chinas Regierung organisiert am Wochenende auch eine Reise für westliche Diplomaten nach Tibet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa in Peking vom Donnerstag werden ranghohe Diplomaten aus 17 Botschaften nach Lhasa reisen, um sich ein Bild von der Lage nach den Unruhen zu machen, darunter auch ein deutscher Vertreter. Weder die deutsche Botschaft in Peking noch das chinesische Außenministerium wollten die Reise auf Anfrage bestätigen.

In seinem Telefongespräch mit Hu Jintao forderte Bush eine Aufhebung der Beschränkungen für ausländische Journalisten und des Reiseverbots für Tibet und andere tibetisch bewohnte Unruheregionen. Chinas Präsident entgegnete ihm, in Lhasa habe es «keineswegs friedliche Demonstrationen» oder «gewaltlose Aktionen» gegeben, wie der Dalai Lama behaupte, sondern «unverhüllte, ernste und gewalttätige Verbrechen.»

Der britische Premierminister Gordon Brown schloss einen Boykott der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Peking aus. «Großbritannien wird an der Zeremonie für die Olympischen Spiele teilnehmen», sagte er am Donnerstag im Beisein des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, der einen Boykott der Veranstaltung erneut nicht ausschließen wollte. Sarkozy will sich im Rahmen der französischen EU-Ratspräsidentschaft, die im Juli beginnt, «mit meinen Kollegen aus den anderen Mitgliedstaaten beraten, ob wir boykottieren sollten oder nicht.»

Seinen Verzicht auf eine Teilnahme an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele begründete Polens Ministerpräsident Donald Tusk damit, dass ihm die Anwesenheit von Politikern bei der Zeremonie «unpassend» erscheint, wie die polnische Zeitung «Dziennik» berichtete. Zu Überlegungen auch anderer Politiker, bei der Feier in Peking nicht dabei zu sein, sagte das Außenministerium in Peking, das sei Sache der nationalen olympischen Komitees.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) wegen deren Reaktion auf die Proteste in Tibet scharf kritisiert. «Die Sportverbände machen sich keine ernsthaften Gedanken darüber, wie die Menschenrechtslage in Tibet verbessert werden kann», sagte Dirk Pleiter von der deutschen Amnesty-Sektion den «Ruhr Nachrichten» (Donnerstag). «Sie setzen darauf, dass Olympische Spiele automatisch die Kraft des Guten sind. Das ist verantwortungslos und blauäugig», erklärte Pleiter. Das IOC hat sich entschieden gegen einen Boykott der Olympischen Spiele ausgesprochen.


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Rembrand Offline



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31.03.2008 11:28
#32 RE: Tibet 14.März 2008 Zitat · Antworten


31. März 2008, 07:31

China weist Dialog-Appell der EU scharf zurück

Mit scharfer Kritik hat China auf den Appell der europäischen Außenminister reagiert, in dem Peking zu einem Dialog mit dem Dalai Lama aufgefordert wurde.


Die Sprecherin des Außenministeriums in Peking, Jiang Yu, brachte die «starke Unzufriedenheit» der chinesischen Regierung über die Diskussionen und Äußerungen der europäischen Außenminister am Samstag bei ihrem Treffen im slowenischen Ort Brdo zum Ausdruck, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete. Tibet sei «eine innere Angelegenheit Chinas». Kein Land und keine internationale Organisation hätten das Recht, sich einzumischen.

«Wir hoffen, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten klar zwischen Richtig und Falsch unterscheiden können, ausdrücklich die gewalttätigen Verbrechen wie Prügel, Zerstörungen, Plünderungen und Brandstiftung sowie all jene Täter verurteilen und es vermeiden, mit zweierlei Maß zu messen.» Die EU solle «nicht Salz in die Wunden der unschuldigen Opfer der Unruhen in Lhasa reiben», sagte die Sprecherin. Bei ihrem Treffen in Brdo hatten die EU-Außenminister die chinesische Führung zu einem «substanziellen und konstruktiven Dialog» mit dem Dalai Lama aufgerufen. Zu einem möglichen Boykott der Olympischen Sommerspiele in Peking äußerten sie sich nicht.

Am Wochenende waren trotz massiver Sicherheitsvorkehrungen in Lhasa neue Proteste aufgeflammt. Im Zentrum hätten am Samstag tausende Tibeter demonstriert, berichtete die exiltibetische Regierung.

Kurz zuvor hatten in China akkreditierte Diplomaten aus 15 Ländern einen knapp eintägigen, organisierten Besuch in Lhasa ohne konkrete Ergebnisse beendet. Aus Angst vor Protestaktionen wurden die Sicherheitsvorkehrungen für die Ankunft der Olympischen Flamme aus Griechenland am Montag in Peking verschärft.

Die Olympia-Organisatoren schlossen «aus Sicherheitsgründen» kurzfristig zwei Dutzend ausländische Medienorganisationen von der Zeremonie auf dem streng abgeriegelten Platz des Himmlischen Friedens aus, darunter die Deutsche Presse-Agentur dpa. Nach der Störung bei der Entfachung des Feuers in Olympia in Griechenland durch Angehörige von «Reporter ohne Grenzen» befürchten die Behörden in Peking möglicherweise ähnliche Aktionen.

Die Deutschen sind nach einer Umfrage mehrheitlich für eine Verlegung der Olympischen Spiele 2008 von Peking an einen anderen Ort, falls die chinesische Führung in Tibet weiterhin mit brutaler Gewalt vorgeht. Wie das Emnid-Institut für «Bild am Sonntag» ermittelte, sagen 66 Prozent der Befragten, in diesem Fall sollten die Sommerspiele beispielsweise nach Griechenland verlegt werden. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) verteidigte unterdessen den Rechtsstaatsdialog mit China. «Mit ihm können wir darauf hinwirken, dass sich vieles in China zum Besseren entwickelt, sagte sie der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».

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Rembrand Offline



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03.04.2008 11:40
#33 RE: Tibet 14.März 2008 Zitat · Antworten


03. April 2008, 09:57
Prominenter Menschenrechtler Hu Jia verurteilt
Der bekannte chinesische Dissident Hu Jia ist zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Erste Mittlere Volksgericht in Peking befand den 34-Jährigen des Aufrufs zur Untergrabung der Staatsgewalt für schuldig.


Hu Jia hatte sich in Artikeln und Radiointerviews kritisch über das politische System in China geäußert.

Wie sein Anwalt vor Journalisten vor dem von Polizei abgesperrte Gerichtsgebäude sagte, habe er ursprünglich mit einem noch höheren Strafmaß gerechnet. Hu Jia drohten fünf Jahre Haft. Menschenrechtsgruppen kritisierten, dass der HIV-Aktivist und Bürgerrechtler, der sich auch kritisch über die Olympischen Spiele in Peking geäußert hatte, allein wegen seiner freien Meinungsäußerung verfolgt werde.


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Rembrand Offline



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07.04.2008 10:51
#34 RE: Tibet 14.März 2008 Zitat · Antworten



Olympischer Fackellauf
China verurteilt Proteste in London

Die Regierung in Peking hat die anti-chinesischen Proteste während des Olympischen Fackellaufs in London scharf verurteilt. Die Störungen in der britischen Hauptstadt seien "abscheuliche Missetaten" tibetischer Separatisten, sagte ein chinesischer Olympia-Sprecher der staatlichen Agentur Xinhua zufolge. Allerdings hätten neben Tibetern auch viele Briten ihren Unmut zum Ausdruck gebracht.
Handgemenge von Demonstranten und Polizisten (Foto: dpa) [Bildunterschrift: Immer wieder gerieten am Rande des Fackellaufs Demonstranten und Polizisten aneinander. ]

Bei dem Fackellauf durch Londons Straßen war es am Sonntag zu teils chaotischen Szenen gekommen. Tausende Anti-China-Demonstranten mit Tibet-Flaggen um die Schultern standen an den Straßen, durch die das Feuer getragen wurde. Immer wieder durchbrachen Menschen die Sicherheitsketten.


Begleitet von massivem Polizeischutz wird die Olympische Flamme durch London getragen.
Vor dem Wembley-Stadion mussten Sicherheitskräfte das Olympische Feuer vorübergehend in einem Doppeldeckerbus in Sicherheit bringen, weil dutzende Demonstranten gleichzeitig versucht hatten, sich der Fackel zu bemächtigen. An einem anderen Punkt griffen Demonstranten die Flamme mit einem Feuerlöscher an. Insgesamt waren rund 2000 Beamte im Einsatz, um den Fackellauf zu schützen. Die Polizei nahm mindestens 35 Menschen fest.

Heute soll das Olympische Feuer durch Paris getragen werden, bevor es über den Atlantik nach San Francisco geflogen wird. Die Fackel wird auf einer Strecke von 28 Kilometern durch Paris getragen, vorbei am Eiffelturm, am Parlamentsgebäude und entlang der Seine. Menschenrechtsaktivisten wollen aus Protest gegen Chinas gewaltsames Vorgehen in Tibet gegen den Fackelzug demonstrieren. Die Stadt Paris zeigt ihre Unterstützung für Tibet mit einem Spruchband für die Menschenrechte am Rathaus.
Tibet-Dossier Dossier: Weitere Meldungen Boykott oder Spiele? Hintergründe zum Tibet-Konflikt [mehr]
Lauf durch Tibet?

Nach dem Willen der chinesischen Regierung soll die Fackel im Juni auch durch die zuletzt von Unruhen erschütterte Provinz Tibet getragen werden. Die chinesische Regierung werde trotz der Proteste an der geplanten Route für den Fackellauf festhalten, sagte der Chef der Kommunistischen Partei in Tibet, Zhang Qingli, in einer auf der Internetseite der tibetischen Regierung veröffentlichten Erklärung.

Ein Gesandter des Dalai Lama hatte China am Donnerstag aufgefordert, den Olympischen Fackellauf durch Tibet abzusagen. Die Flamme nach dem harten Vorgehen der Behörden gegen anti-chinesische Proteste durch die Himalaya-Region zu tragen, wäre eine "absichtliche Provokation" und "beleidigend", sagte Lodi Gyari vor dem US-Kongress in Washington.

http://www.tagesschau.de/ausland/olympia108.html

Rembrand Offline



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07.04.2008 14:55
#35 RE: Tibet 14.März 2008 Zitat · Antworten



07. April 2008, 14:30
Olympischer Fackellauf in Paris wieder aufgenommen
Der Olympische Fackellauf in Paris ist mit brennender Flamme wieder aufgenommen worden. Die Flamme war kurz nach Beginn des Laufs gegen Mittag wegen technischer Probleme erloschen, wie die Polizei mitteilte. Die Störung habe wenige Minuten gedauert, berichtete der Fernsehsender LCI.

Die Fackel mit dem Olympischen Feuer ist aus.

Zu Beginn des Fackellaufs hatte es Proteste pro-tibetischer Demonstranten gegeben. Der Fackelträger war gegen Mittag auf der ersten Etage des Eiffelturms gestartet und kurz danach unter Polizeischutz in einen Bus gestiegen.

Nach Angaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gibt es ein Begleitfahrzeug, in dem eine sogenannte Laterne transportiert wird. Diese «Laterne» ist ein geschützter Behälter, in dem das eigentliche Olympische Feuer gehalten wird. Wenn die Fackel durch Wettereinflüsse, technische Pannen oder durch Angriffe auf die Läufer erlischt, kann sie im Begleitfahrzeug erneut entzündet werden.

Am Fuß des Eiffelturms skandierte eine Gruppe europäischer und tibetischer Demonstranten «Freiheit für Tibet». Auf dem gegenüberliegenden Platz Trocadéro hatten sich mehrere Tausend Menschen versammelt, die gegen die chinesische Tibet-Politik protestierten. Etwa 3000 Sicherheitskräfte sollten den 28 Kilometer langen Fackellauf durch Paris schützen. Die Fackel war erst in der Nacht aus London gekommen. In der britischen Hauptstadt hatte es ebenfalls tumultartige Proteste gegeben.


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green Offline

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07.04.2008 15:46
#36 RE: Tibet 14.März 2008 Zitat · Antworten
...wäre interessant zu erfahren, wie oft das Feuer schon während es Weges erloschen ist, ich meine auch bei den Malen davor?
Ist das eher ungewöhnlich oder passiert das so, wie mal 'ne Zigarre ausgeht, wenn man nicht aufpasst?



Rembrand Offline



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08.04.2008 12:36
#37 RE: Tibet 14.März 2008 Zitat · Antworten


08. April 2008, 11:52
Nervosität vor Olympia-Fackellauf in San Francisco
Vor dem Olympischen Fackellauf am Mittwoch in San Francisco haben pro-tibetische Demonstranten mit einer spektakulären Aktion auf der Golden Gate Brücke gegen Chinas Menschrechtspolitik protestiert.

Mitglieder der Gruppe «Studenten für ein freies Tibet» erklommen das Wahrzeichen der US-Küstenstadt und hängten zwischen den Stahlseilen ein Transparent mit der Aufschrift «Eine Welt, ein Traum, Freies Tibet» auf. Mehrere Stunden war das Banner zu sehen, bevor es von Brückenarbeitern wieder abgenommen wurde. Sieben Menschen wurden festgenommen. Nach den Protesten am Montag in Paris sollen die Sicherheitsvorkehrungen in San Francisco verschärft werden.


Dies kündigte Bürgermeister Gavin Newsom an, ohne aber konkrete Maßnahmen bekanntzugeben. Newsom stellte in Aussicht, dass die geplante zehn Kilometer lange Route für den Lauf entlang einer Hafenpromenade verkürzt werden könnte. Nach Angaben der Polizei werden Beamte zum Schutz der 80 Fackelträger an deren Seite mitlaufen. Mehr als 500 Sicherheitskräfte sollten am Dienstag beim Eintreffen der Flamme aus Paris am Flughafen von San Francisco zugegen sein. Beim einzigen Stopp der Flamme in den USA haben Tibet- Unterstützer und mehrere Menschenrechtsgruppen Kundgebungen und Proteste geplant.

Hillary Clinton kritisierte unterdessen die China-Politik von Präsident Bush scharf und forderte von ihm einen Boykott der Olympia-Eröffnungsfeier in Peking. Sie hielt Bush vor, in seiner China-Politik die Frage der Menschenrechte «heruntergespielt» zu haben. Die demokratische US-Präsidentschaftsbewerberin forderte von Bush einen Boykott der Eröffnungsfeier. «Zu diesem Zeitpunkt und im Licht jüngster Vorfälle glaube ich nicht, dass Präsident Bush eine Teilnahme an der Eröffnungsfeier in Peking planen sollte, wenn es keine größeren Veränderungen seitens der chinesischen Führung gibt», betonte die frühere First Lady in einer schriftlichen Erklärung.

Gestern mussten die chinesischen Olympia-Gastgeber die symbolhaften Bilder von der erloschenen Olympischen Flamme im fernen Europa mitansehen. Unter Polizeischutz wurde der Fackelträger am Fuße des Eiffelturms in einen Bus gebracht. Mehrere Tausend pro-tibetische Demonstranten sorgten für tumultartige Szenen in der französischen Hauptstadt. Für rund zwanzig Minuten war die Fackel - nach Polizeiangaben aus technischen Gründen - erloschen. Am späten Nachmittag wurde die Fackellauf-Route von 28 Kilometern um rund ein Viertel verkürzt.

Die NOKs riefen zur vernünftigen Klärung der Tibet-Frage auf. Sie forderten Meinungsfreiheit für die Athleten und verurteilten einen potenziellen Missbrauch der Spiele. Durch die demonstrative Einigkeit der Olympischen Familie hatte Rogge den erhofften verheißungsvollen, wenn auch alles andere als ungestörten Start in die olympische Woche.

Die Olympische Charta verbietet politische, religiöse und rassistische Demonstrationen an olympischen Wettkampfstätten. Doch was ist Propaganda - was nicht? Die deutsche Degenfechterin Claudia Bokel machte sich als Athletensprecherin der Europäischen NOKs (ENOC) für «mündige Athleten» stark.

Die Weltmeisterin von 2001 erreichte immerhin, dass ihr Vorschlag der freien Meinungsäußerung im Rahmen der Charta-Bestimmungen am Donnerstag vor der IOC-Exekutive diskutiert wird. Wie unterschiedlich die Einstellungen der NOK-Vertreter in dieser Frage jedoch waren, zeigte eine Äußerung aus dem NOK des Tschads. Generalsekretär Idriss Dokony Adiker meinte: «Athleten sollen nicht denken. Sie sollen an den Spielen teilnehmen.»


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Rembrand Offline



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08.04.2008 21:53
#38 RE: Tibet 14.März 2008 Zitat · Antworten


08.04.2008

Proteste begleiten Olympisches Feuer um die Welt
Proteste und Demonstrationen gegen die chinesische Tibet-Politik begleiten die Reise des Olympischen Feuers um die Welt.

Schon vor der Ankunft der Flamme auf dem amerikanischen Kontinent demonstrierten in San Francisco pro-tibetische Gruppen mit einer spektakulären Aktion auf der Golden-Gate-Brücke. Nach gewalttätigen Störungen des Fackellaufs in Paris und London empfing ein massives Sicherheitsaufgebot das Feuer am Dienstag auf der einzigen Etappe in den USA.

Während die chinesische Regierung die Demonstrationen scharf verurteilte, stand das Internationale Olympische Komitee (IOC) in der Frage des Fackellaufs vor einer Zerreißprobe.


Unter dem Schutz von 500 Sicherheitskräften traf die Olympische Fackel am Dienstag aus Paris kommend in San Francisco ein. Zuvor hatten drei Mitglieder der Organisation «Studenten für ein freies Tibet» die Golden-Gate-Brücke erklommen und zwischen den Stahlseilen ein Transparent mit der Aufschrift «Eine Welt, ein Traum, Freies Tibet» aufgehängt.

Die Ankunft des Feuers in den frühen Morgenstunden verlief ohne Zwischenfälle, aber zum Fackellauf durch die Stadt an diesem Mittwoch haben sich tausende Demonstranten angesagt. Ein Großaufgebot von Polizisten sollte dafür sorgen, dass sich das Chaos von Paris und London nicht wiederholt.

China verurteilte am Dienstag die heftigen pro-tibetischen Proteste beim Fackellauf in Paris und äußerte die Erwartung, dass solche Aktionen sich nicht wiederholen. Peking hoffe, dass der für Mittwoch in San Francisco geplante Lauf «sicher, erfolgreich und reibungslos» beendet werde, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Jiang Yu. Die Sicherheit des Fackellaufs liege auch im Interesse der beteiligten Länder. Mit der Unterbrechung und «Sabotage» des Fackellaufs in Paris, als die Flamme für etwa 20 Minuten verloschen war, hätten die Demonstranten gegen die olympische Charta und den olympischen Geist verstoßen.

Die pro-tibetischen Proteste überschatteten auch die Sitzung der IOC-Exekutive in Peking. «So kann es nicht weitergehen», schimpfte IOC-Mitglied Sergej Bubka, und IOC-Vizepräsident Thomas Bach gab zu bedenken: «Man muss sehr sorgfältig abwägen. Ein Abbruch der Fackelläufe würde ein Zurückweichen vor Gewalt bedeuten. Wenn man gegen Gewalt ist, muss man auch gegen Gewalt aufstehen. Je bedrohter eine positive Botschaft ist, umso wichtiger ist sie.»

«Ich beteilige mich nicht an Spekulationen», sagte IOC-Präsident Jacques Rogge, «ein wichtiges Symbol ist attackiert worden, und ich bin sehr traurig für die Athleten und die Menschen, die sich darauf gefreut haben.» Für das australische IOC-Mitglied John Coates wäre eine Unterbrechung das falsche Signal: «Das ist, als ob man dem Terrorismus nachgeben würde.»

Intern diskutierten die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bereits seit Tagen über einen möglichen Abbruch. Am Freitag wird die IOC-Exekutive über die nächsten Schritte des 137 000 Kilometer langen und von Chinesen als «Reise der Harmonie» angepriesenen Fackellaufs entscheiden - die Abschaffung der internationalen Route bei zukünftigen Spielen gilt unter Beobachtern schon als beschlossene Sache.


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Rembrand Offline



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10.04.2008 21:05
#39 RE: Tibet 14.März 2008 Zitat · Antworten


10.04.2008

Dalai Lama gegen Gewalt bei Fackellauf

Der Dalai Lama hat sich gegen Gewalt bei den Protesten während des olympischen Fackellaufs ausgesprochen. Bei einem Zwischenstopp in Tokio betonte er am Donnerstag vor Journalisten zugleich das Recht auf Meinungsfreiheit.

Niemand dürfe den Demonstranten den Mund verbieten, sagte das religiöse Oberhaupt der Tibeter. Auf seinem Weg in die USA drückte er erneut seine Unterstützung für Pekings Ausrichtung der Olympischen Spiele aus.

Der Dalai Lama war am Morgen auf dem Tokioter Flughafen Narita eingetroffen, von wo aus er noch am selben Tag in die USA weiterreisen wollte. China hatte im Vorfeld gegen den Zwischenstopp protestiert.

Seine Reise in die USA habe keine politischen Ziele, sagte der Dalai Lama weiter. Medienberichten zufolge will er eine Rede in der US-Stadt Seattle halten. Der Dalai Lama war zuletzt im November nach Japan gereist, wo er Vorträge gehalten und den Generalsekretär der Oppositionspartei DPJ, Yukio Hatoyama, getroffen hatte.

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Rembrand Offline



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12.04.2008 00:16
#40 RE: Tibet 14.März 2008 Zitat · Antworten

12.04.2008
Olympisches Feuer in Buenos Aires
Ein Großaufgebot sichert die Fackel

Begleitet von friedlichen Protesten gegen die chinesische Tibet-Politik hat der olympische Fackellauf durch die argentinische Hauptstadt Buenos Aires begonnen. Bürgermeister Mauricio Macri übergab die Flamme an den ersten Läufer, den argentinischen Sportler Carlos Espinola. Ein Großaufgebot an Sicherheitskräften steht bereit. Die Behörden haben insgesamt 5800 Polizisten und Ordner mobilisiert, um einen reibungslosen Ablauf des Laufs zu garantieren.

Größere Demonstrationen oder Störungen wie zuvor in Europa oder in San Francisco gab es bisher nicht. Eine kleinere Gruppe von Menschen demonstrierte gegen Chinas Tibet-Politik und Menschenrechtsverletzungen im Reich der Mitte. Es handelte sich überwiegend um Mitglieder der in China verbotenen Kultgemeinschaft Falun Gong.

Bilder ...
http://www.tagesschau.de/ausland/fackellauf48.html

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