Zitat von DieWölfin
Hallo Roksi
Irgendwie hast du mich falsch verstanden... Ich selber habe keine Feinde...
im Gegensatz zu früher...
Das Problem das ich meinte war, daß andere aber sehr wohl einen Feind in mir sehen können
und sich dann auch feindselig verhalten...das kann eben nunmal so weit gehen, daß es mir
und den Meinen ernsthaften Schaden zufügt und dann wehre ich mich...du nicht?
Und jemand der mir oder meinen Kindern schadet muß leider mit meiner Feindschaft rechnen.
Dies wird sich auch zeitlich nur so lange aufrecht erhalten bis er es unterläßt mir und
den Meinen zu schaden... vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt vorher?
Hi Wölfin,
ich habe Dich verstanden.

Ich kenne dieses Gefühl: jemand sieht in mir einen Feind. Das kenne ich zu gut. Bzw. das kannte ich zu gut. Es war sehr schwer für mich zu begreifen, dass ich überhaupt als "Feind" angesehen wurde, dass nicht nicht gemocht wurde, bzw. nicht angenommen oder vermieden oder angegriffen wurde. Eigentlich habe ich das auch noch nicht ganz raus aus mir, dass ich darin immer noch ein wenig hänge sozusagen.
Dass jemand in jemandem ein Feind sieht, ist immer die Antwort auf eine Aktion meinerseits. Die allererste Aktion meinerseits ist, dass ich z. B. irgendwo in einen neuen Ort ziehe und die Leute sehen schon sofort in mir einen Feind, wenn ich derer Sitten und Bräuche z. B. nicht annehme. Interessant, nicht? Eigentlich bin ich nicht verpflichtet, derer Sitten und Bräuche anzunehmen, also warum werde ich "feindlich" behandelt? Oder anderes Beispiel, dass ich etwas sage, was für mich eine Selbst-Verständlichkeit ist, aber für jemanden Anderen ist es eine unerhörte Frechheit, weil er das eben so für sich definiert und schon bin ich auch ein Feind für ihn. Wenn ich mein Benehmen betrachte, habe ich eigentlich nichts "falsches" gemacht, aber trotzdem bekomme ich eine aggressive Reaktion von jemandem usw. usf. Die Beispiele sind unendlich.
Ich gehe davon aus, dass die Aktion, bzw. die Art der Aktion, wie ich das oder dies mache, bewirkt, dass ich als Feind angesehen werde. Ist es ein Verschulden meinerseits? Ich würde sagen, nein. Komisch. Warum werde ich dann mit einer Art "Ablehnung" bestraft, indem ich als Feind für jemanden gelte?
Indem ich diese Frage mir direkt gestellt habe, musste ich zugeben, dass der Grund für Feind-Agieren eben meine "Beweglichkeit" in der Welt, also mein "Agieren" in der Welt, also meine "Aktion" in der Welt verantwortlich ist. Jeder Mensch ist individuell und bei 6 Mlrd. ist es wirklich kompliziert. Denn jeder dieser 6 Mlrd. hat eigene Besonderheiten.
Ich habe mir überlegt, was ich eigentlich machen "müsste", um überhaupt nicht als Feind betrachtet zu werden. Denn in diesem Fall würden dann auch z. B. wie in Deinem Fall "bewußte Aktionen" seitens mir nicht friedlich gesinnten Menschen aufhören.
Die Antwort war: Es ist egal, wie ich vorher, während dessen oder nachher reagiere. Es wird nicht aufhören. Denn egal wie diplomatisch ich auch sei kann oder will, es wird irgendwo anders in einem Konflikt ausarten. Es ist wie vorprogrammiert. Also habe ich keine Chance, als mich bewegender Mensch, dieser Maschinerie zu entkommen. Ich bin darin verwickelt. Wo ist also der Ausweg?
Dieser Ausweg (und für mich momentan die einzige ehrliche Möglichkeit) ist die Änderung meines Bewußt-Seins. Denn mein Bewußtsein beeinflusst mein Wahrnehmen. Und dieses Wahrnehmen ist für die Erschaffung der Aktionen zuständig, die zur Verwicklung mit der Aussenwelt führen und die z. B. dafür sorgen können, dass jemand in mir einen Feind sieht.
Aufzuhören zu leben hilft ja auch nicht. Auch verstorbene Menschen werden als Feindbilder betrachtet. Also ist es auch kein Ausweg.
Der einzige Ausweg wäre jetzt, mein Bewußtsein so weit zu ändern, dass es mir das Leben auf der Erde anders gestalten könnte.
Das ist möglich, ich weiss es.