Zitat von Et libera nosWir verstehen eben unter "Liebe" nicht dasselbe.
...ich finde in Wölfins Betrachtung sehr vieles wieder, was ich auch so erlebt habe, von mir selbst kenne und von anderen erfahren habe. Das dumme an diesem Schutz (die Idee finde ich verfolgenswert) ist wohl aber, dass genau das, wovor geschützt werden soll, nämlich Verletzung, damit gleichzeitig nicht verheilen kann, weil der Schutz sich wie ein unflexibler Film über die unverheilten alten Verletzungen legt.
Haß ist m.M.n. die höchste Form der Ablehnung; ich habe oben beschrieben wie ich das verstehe, anhand der buddhistischen Sichtweise - das Spannungsverhältnis zwischen zwei in uns angelegten Urinstinkten.
Objekt des Hasses ist seltenst jemand, der uns beziehungsmäßig "ent-täuscht" hat. Meistens ist es jemand/etwas, das uns "im Weg steht", uns an etwas "hindert", oder worauf wir einen unserer eigenen Schatten projizieren. Wir mögen "es" nicht.
Liebe ist für mich etwas, das weit über Beziehungskisten hinausgeht. Nur verwechselt man häufig Verliebtheit oder Beziehungsthematiken mit dieser umfassenderen Liebe.
Sie beginnt vielleicht mit der Liebe zu sich selbst? Das würde einen hohen Grad an Selbst-einsicht implizieren, denke ich.
Zitat von Et libera nosHaß ist m.M.n. die höchste Form der Ablehnung; ich habe oben beschrieben wie ich das verstehe, anhand der buddhistischen Sichtweise - das Spannungsverhältnis zwischen zwei in uns angelegten Urinstinkten.
Objekt des Hasses ist seltenst jemand, der uns beziehungsmäßig "ent-täuscht" hat. Meistens ist es jemand/etwas, das uns "im Weg steht", uns an etwas "hindert", oder worauf wir einen unserer eigenen Schatten projizieren. Wir mögen "es" nicht.
Liebe ist für mich etwas, das weit über Beziehungskisten hinausgeht. Nur verwechselt man häufig Verliebtheit oder Beziehungsthematiken mit dieser umfassenderen Liebe.
Sie beginnt vielleicht mit der Liebe zu sich selbst? Das würde einen hohen Grad an Selbst-einsicht implizieren, denke ich.
Hmmm...da haben wir wohl wirklich sehr unterschiedliche Auffassungen Vielleicht reden wir aber auch nur mißverständlich aneinander vorbei...
Ich versuchs mal anders zu erklären...vielleicht zeigt sich ja, daß wir garnicht so weit voneinander weg liegen...
Was DU meinst sind vermutlich Dinge wie Ausländerhaß oder Haß auf Andersgläubige etc.... resultierend aus irgendeinem Mangel der auf diese spezielle Gruppe als Haß projeziert wird, fehlende Liebe (Selbstliebe) spielt dabei eine übergeordnete Rolle, wird aber von der betreffenden Person nicht erkannt...hierbei handelt es sich sicherlich um die von dir beschriebene Form von Haß...die eine starke Ablehnung einer bestimmten Gruppe von Menschen ist...und eigentlich völlig realitätsfern.
Was ICH meinte ist etwas anderes...solche Muster wie das oben gehen meist mit einer Manipulation von außen einher, die sich als innere Überzeugung in dem betreffenden Menschen festsetzt-Gruppendynamic spielt ebenfalls oft eine große Rolle hierbei...(Buchtip:Massenpsychologie des Faschismus von Wilhelm Reich)
Der Haß auf eine bestimmte Person, der auf vorheriger Liebe und deren Enttäuschung basiert, ist eine andere Form des Hasses, der noch viel tiefer geht... Vielleicht wird es an einem fiktiven Beispiel deutlich, was ich meine:
Angenommen du liebst deine Frau und dein Kind über alles und tust alles nur Erdenkliche, um euch ein gutes Leben zu ermöglichen, was ja eigentlich nur selbstverständlich ist...Plötzlich lernt deine Frau jemanden kennen, trifft sich heimlich mit einem anderen Mann (kann in jeder noch so guten Beziehung passieren) Durch diese Treffen entsteht eine Situation, in der dein Kind ums Leben kommt...
Meinst du nicht, daß du dann, zumindest für eine gewisse Zeit, diese Frau hassen würdest?
Gruß, die Wölfin ____________________________________________________________________ Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....
Zitat von DieWölfinWenn ich liebe gebe ich und öffne mich, wird das von der geliebten Person z.B. ausgenutzt und dieses Vertrauen (des Öffnens) tief verletzt...DANN entsteht erst mal Haß. Ich würde vielleicht sogar so weit gehen, diesen Haß als Schutzmechanismus gegen die tiefe Verletzung zu bezeichnen, weil er in dem Moment leichter zu ertragen ist, als der Schmerz, über diese These muß ich aber erstmal selber noch nachdenken... also erstmal nur *indenRaumwerf*
Dieser Hass dürfte auch helfen, sich innerlich loszureißen, also wo Verbundenheit war, die Abtrennung zu ermöglichen...
Zitat von Et libera nosHaß ist m.M.n. die höchste Form der Ablehnung; ich habe oben beschrieben wie ich das verstehe, anhand der buddhistischen Sichtweise - das Spannungsverhältnis zwischen zwei in uns angelegten Urinstinkten.
Das Spannungsverhältnis der zwei Pole Anziehung und Ablehnung, also haben-wollen und nicht-haben-wollen sehe ich genauso. Aber Hass ist nicht gleich Ablehnung, Hass ist enttäuschte Anziehung, also Anziehung, die ins extreme Gegenteil umschlägt aus Schmerz. Aber nur oberflächlich- denn auf einer tieferen Schicht wird das gehasste Objekt immer noch begehrt.
Zitat von Et libera nosObjekt des Hasses ist seltenst jemand, der uns beziehungsmäßig "ent-täuscht" hat. Meistens ist es jemand/etwas, das uns "im Weg steht", uns an etwas "hindert", oder worauf wir einen unserer eigenen Schatten projizieren. Wir mögen "es" nicht.
Etwas nicht zu mögen, etwas, das im Weg steht, das man ablehnt, ist nicht unbedingt gleich Hass. Das Wort wird ähnlich inflationär gebraucht wie Liebe oder Esoterik. Meist ist Wut, Ärger, Zorn oder Aggression gemeint, aber nicht Hass. Hass geht über Leichen, bis zur Selbstzerstörung. Wenn man hasst, schrumpft das eigene Leben zur Bedeutungslosigkeit, Hauptsache, man kann den auslösenden Schmerz an den Absender zurückgeben. Natürlich ist das eine Schattenprojektion.
Zitat von Et libera nosLiebe ist für mich etwas, das weit über Beziehungskisten hinausgeht. Nur verwechselt man häufig Verliebtheit oder Beziehungsthematiken mit dieser umfassenderen Liebe.
Ja. Allerdings kann diese umfassendere Liebe mit Verliebtheit beginnen- wenn sie denn den Weg nimmt über einen Partner, der zum gehassten Feind wird. Das kann nur der Seelenpartner sein.
Zitat von Et libera nos Sie beginnt vielleicht mit der Liebe zu sich selbst? Das würde einen hohen Grad an Selbst-einsicht implizieren, denke ich.
Ja. Wie beginnt das mit der Liebe zu sich selbst und was hat der Feind damit zu tun? Der Feind, das ist der Seelenpartner. Das ist nicht irgend ein Partner, den man selbst erwählt, weil man sich verliebt hat- das ist einer, den man "zufällig" trifft, wenn man innerlich dazu bereit ist, die Selbstliebe zu erlernen. Das setzt voraus, dass man bereits soviel Selbst-Einsicht hat, dass man weiss, dass diese üblichen Beziehungskisten nicht funktionieren können. Weil diese Art der Liebe auf Anziehung, auf haben-wollen, beruht. Der Seelenpartner ist jemand, der das auch weiss, weil auch er diese Selbst-Einsicht besitzt.
Zuerst ist die Freude gross, dass man einander gefunden hat- was ein "Zufall". Natürlich weiss man, dass es kein Zufall ist- da hat eine höhere Macht dran gedreht und man fühlt sich reich beschenkt. Aber dann geht's ans Eingemachte, denn es soll ja die Selbstliebe gelernt werden, darum hat man einander ja getroffen. Aber wie geht das? Jeder von beiden achtet auf sich selbst- und, was Wunder- der andere fühlt sich davon zutiefst verletzt. Dann gehen die gegenseitigen Beschuldigungen los- wie in jeder stinknormalen Beziehungskiste auch. Da aber beide spirituelle Menschen sind, zeigt sich mal der eine, mal der andere einsichtig. Aber so richtig rund läuft es nicht- und so kommt es zum Eklat. Einer tut dem anderen etwas so furchtbares an, dass der in Hass verfällt. Der zuvor geliebte Mensch mutiert zum verhassten Feind. Das ist DIE Chance, zur Selbstliebe durchzubrechen. Wie geht das? Der Mensch, der nun abgrundtief hasst, ist ja ein spiritueller, ein einsichtsfähiger Mensch. Wenn er es schafft, trotz seines Hasses die Ursache der Geschehnisse in sich zu finden, dann erkennt er, dass er unbewussterweise wollte, dass der andere ihm das Schreckliche antut. Warum? Damit er einen plausiblen Grund hat, sich zu trennen. Alles ist so geschehen, wie er es wollte. Natürlich, man wusste schon vorher, dass man gottgleich ist, aber was das wirklich bedeutet, wird erst an dieser Stelle klar. Was man will, geschieht- weil man es will. Und gleichzeitig mit dieser Erkenntnis brandet die Liebe im Inneren hoch- die Selbstliebe. Man liebt sich, weil man es liebt, Gott zu sein.
Ohne den vermeintlichen Feind wäre das nicht möglich gewesen- darum liebt man dann auch ihn.
Natürlich ist das erst der Einstieg, das will geübt sein. Deshalb wiederholt sich die Szenerie noch einige Male, bis es sitzt. Bis man sich dessen vollkommen bewusst ist- die Dinge, Geschehnisse und Menschen sind so, wie man sie denkt. Wobei der Feind nicht unbedingt ein Partner sein muss, allerdings kenne ich in meinem persönlichen Umfeld niemanden, bei dem es nicht ein Partner war.
Diese Form der Liebe steht über der üblichen Verliebtheit in Beziehungskisten, sie ist aber immer noch nicht DIE Liebe- es gibt noch eine höhere Form.
Zitat von SimiJa. Allerdings kann diese umfassendere Liebe mit Verliebtheit beginnen- wenn sie denn den Weg nimmt über einen Partner, der zum gehassten Feind wird. Das kann nur der Seelenpartner sein.
*schmunzel* Wusste ich's doch, dass einer dazu ne Bemerkung macht. Du also, Abraxas.
Jaja, ich weiss- auch dieser Begriff wird inflationär verwendet. Heutzutage ist jeder, in den man sich verknallt, sofort DER Seelenpartner. Weil man sich ja sooo verbunden fühlt. Au Mann. Aber der Begriff als solcher hat tatsächlich einen tieferen Sinn. Dieser Partner ist nämlich keiner, in den man sich verliebt- tatsächlich hat der etwas an sich, das man nicht ausstehen kann. Es ist genau umgekehrt, wie es im allgemeinen behauptet wird: man weiss sofort, wenn man ihn kennenlernt- mit dem nicht! Auf geistiger Ebene allerdings entsteht ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann, es ist wie ein innerer Befehl. Man wird sich der Tatsache bewusst, dass die persönliche spirituelle Weiterentwicklung über die Verbindung mit dieser Person läuft- oder nicht weitergeht. Deshalb --> Seelenpartner. Mir fällt dazu kein anderer Begriff ein. Bis auf: der Gottbefohlene. Aber dann *brichste ja völlig ab*.
*schmunzel* Wusste ich's doch, dass einer dazu ne Bemerkung macht. Du also, Abraxas.
Jaja, ich weiss- auch dieser Begriff wird inflationär verwendet. Heutzutage ist jeder, in den man sich verknallt, sofort DER Seelenpartner. Weil man sich ja sooo verbunden fühlt. Au Mann. Aber der Begriff als solcher hat tatsächlich einen tieferen Sinn. Dieser Partner ist nämlich keiner, in den man sich verliebt- tatsächlich hat der etwas an sich, das man nicht ausstehen kann. Es ist genau umgekehrt, wie es im allgemeinen behauptet wird: man weiss sofort, wenn man ihn kennenlernt- mit dem nicht! Auf geistiger Ebene allerdings entsteht ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann, es ist wie ein innerer Befehl. Man wird sich der Tatsache bewusst, dass die persönliche spirituelle Weiterentwicklung über die Verbindung mit dieser Person läuft- oder nicht weitergeht. Deshalb --> Seelenpartner. Mir fällt dazu kein anderer Begriff ein. Bis auf: der Gottbefohlene. Aber dann *brichste ja völlig ab*.
Ach nöö, gar nicht mal. Ich hab meine Bemerkung jetzt auch nur in erster Linie auf den inflationären Gebrauch des Begriffs "Seelenpartner" bezogen. Jeder, der heutzutage die Leidenschaft für "Chicken McNuggets und Döner Kebab" mit jemand anderem teilt, wird ja gleich zum "Seelenpartner" ausgerufen.
Ansonsten kann ich mich deinem Statement anschließen. Und noch eine tiefer gehende Frage anschließen: Sind wir - aus einer umfassenderen Sicht betrachtet - nicht a l l e Seelenpartner untereinander und miteinander? Gottbefohlen! *schmunzel*
wie du weißt bin ich mit deiner Theorie nicht einverstanden, und sie erscheint dir nicht mehr hinterfragenswert bzw. relativierbar, wie ich in verschiedenen Gesprächen bereits erfahren habe. Sie ist also zu einem Dogma geworden. Und sie sei dir als solche belassen.
Nur soviel:
solchen Thesen begegne ich bei Menschen, denen schlimmes Unrecht widerfahren ist, also „Opfern“ im weitesten Sinne, selten bis nie bei sog. „Tätern“.
Das lässt mich vermuten, dass es sich um einen Selbstschutz handelt, der das Unbegreifliche begreiflicher macht, und das Gefühl der Ohn-macht entschärft, dem man ansonsten hilf-los ausgeliefert wäre.
Solch eine Idee vermittelt dem Opfer schließlich das Gefühl, eine aktive, bestimmende Rolle zu spielen. Ablehnung von Schwäche, Scham und Macht-losigkeit. Die Verantwortung wird von den Schultern der wirklich „Schuldigen“ genommen, dafür wird sie zu 100% dem Opfer aufgebürdet, das sich dann in der Märtyrerrolle einen höheren Status ein-bilden darf. Kompensation nennt man das auch.
Das ist in meinen Augen die fragwürdige Ausgeburt pervertierten Christentums.
(der von dir beschrieben "Seelenpartner" ist der jung'sche, noch nicht integrierte Schatten)