Zitat von rednesier Der Feind ist zwar mental definiert, entspringt aber unserer emotionalen Ebene, unserem tierischen Erbe. Ein Feind ist jeder, der meinen Stand als Alphatier bedroht. Der Wille zur Macht wird aktiviert.
Feinschaft sollte nicht mit Ablehnung oder Abscheu verwechselt oder vermischt werden.
Damit werden nicht alle einverstanden sein, vermute ich .
Zitat von AbraxasNöö, hatte ich schon gleich in meinem ersten Beitrag erwähnt, daß ich trotz aller gebotenen Selbstkritik solche Eigenschaften wie arrogant und rücksichtlos nicht mein eigen nenne.
Und wie es dann trotzdem kommt, daß mir solche Menschen begegnen, war ja meine Ausgangsfrage.
...............................
Arroganz und Rücksichtslosigkeit entsprechen nicht meinem Ideal. Meinem Ideal nach sollten sich alle Menschen in Liebe begegnen.
Was wäre denn, wenn dieses Ideal Wirklichkeit würde und alle Menschen sich wirklich in Liebe begegnen würden?
Wer benötigt dann noch Arroganz und Rücksichtslosigkeit in einer liebevollen Welt?
Es geht darum, (wie die Wölfin auch angedeutet hat), dich mit deiner (ungelebten) arroganten und rücksichtslosen Seite zu versöhnen. Das heißt nicht, dass du diese Seiten leben sollst, sondern sie in dir als Optionen anerkennen, als Gefühl in seiner inneren Wahrheit kennenlernen...
Zitat von Abraxas Mal eine ganz "krasse" Gegenfrage: Bist du schon einmal so einem richtigen Ekel-Typ begegnet, der so was von Arroganz/Überheblichkeit ausgestrahlt hat, daß du ihm am liebsten was auf die Schnauze gegeben hättest? Bitte um ehrliche Antwort!
Also ich schon. Und es fällt mir schwer, solchen Anti-Menschen, die sich für so was "Besseres" halten, irgendetwas Positives abzugewinnen. Entsprechendes gilt für rücksichtslose Menschen.
Wenn du ausgesöhnt bist mit dem Anti-Menschen in dir, wenn du ihn kennengelernt hast und verstehst, wirst du dich nicht mehr provozieren lassen... und es wird dir als solcher wohl auch keiner mehr begegnen... Du würdest ihm den Wind aus den Segeln nehmen und wahrscheinlich hinter seine Fassade auf den Menschen gucken, der er in der Tiefe ist.
In Antwort auf:Zitat Saraswati Es geht darum, (wie die Wölfin auch angedeutet hat), dich mit deiner (ungelebten) arroganten und rücksichtslosen Seite zu versöhnen. Das heißt nicht, dass du diese Seiten leben sollst, sondern sie in dir als Optionen anerkennen, als Gefühl in seiner inneren Wahrheit kennenlernen...
Zitat von Saraswati Wenn du ausgesöhnt bist mit dem Anti-Menschen in dir, wenn du ihn kennengelernt hast und verstehst, wirst du dich nicht mehr provozieren lassen... und es wird dir als solcher wohl auch keiner mehr begegnen... Du würdest ihm den Wind aus den Segeln nehmen und wahrscheinlich hinter seine Fassade auf den Menschen gucken, der er in der Tiefe ist.
Gut. Dann ginge es für mich um´s Erkennen, dass Rücksichtslosigkeit und Arroganz als Möglichkeit, als Potential, immer in mir selbst vorhanden sind, auch wenn ich solchen in meinen Augen "negativen" Eigenschaften (in diesem Leben) selbst keinen Ausdruck verschaffen möchte. So könnte man vielleicht sagen, daß ich diese in mir ungelebten und ungeliebten Teile meiner Selbst annehmen, akzeptieren und mit meiner Liebe umhüllen muß.
Was natürlich in der direkten Konfrontation mit von solchen Eigenschaften geprägten Menschen nicht so einfach ist, obwohl mir schon immer irgendwie klar war, dass diese Menschen in sich selbst einen Mangel haben müssen, den sie durch ihre Rücksichtslosigkeit und Arroganz meinen, kompensieren zu müssen.
Diese Schattenimplikationen finde ich äußerst interessant - was begegnet mir da wirklich ? (wobei das nicht immer (m)ein Schattenaspekt ist, da gilt es m.M.n. zu unterscheiden)
Aus der rein instinktbeherrschten Sphäre heraus betrachtet: Wenn wir nicht kriegen, was wir uns wünschen, sind wir verärgert, frustriert. Unser Haß richtet sich dann gegen das/den, das/der uns daran gehindert hat, an unser Ziel heran zu kommen.
Was wäre der Held ohne seinen Widersacher...
Ist Haß wirklich die Antithese, das Gegenteil von Liebe?
Aus der rein instinktbeherrschten Sphäre heraus betrachtet: Wenn wir nicht kriegen, was wir uns wünschen, sind wir verärgert, frustriert. Unser Haß richtet sich dann gegen das/den, das/der uns daran gehindert hat, an unser Ziel heran zu kommen.
Wer bin ich für den, der mich beherrscht? Von wem erwarten wir die Erfüllung unsrer Wünsche? Wie kommen die so gearteten Beziehungen zu Stande? Welcher Wunsch steht hinter meinem Ziel?
Ist Haß wirklich die Antithese, das Gegenteil von Liebe?
Ich behaupte: Hass IST Liebe, und zwar enttäuschte Liebe...
Besser hätt ichs nicht sagen können....das trifft es nämlich genau auf den Punkt!
Gruß, die Wölfin ____________________________________________________________________ Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....
Mit diesen Fragen habe ich mich auch in der Vergangeheit befasst.
Eigenzitat:
Das mit dem "hassen/lieben" im herkömmlichen Sinn gilt m.E. für jene Dynamiken, die auf den naturgegebenen Urinstinkten der Ablehnung und der Begierde beruhen. Und DAS wiederum hat der Buddhismus sehr klar erkannt, er nennt die beiden Extreme auch die Ursachen aller Verblendung. Er nennt sie Haß und Gier.
"Haß" bedeutet hier jegliche Art der Ablehnung (von meist uns "unangenehm" erscheinenden Dingen). "Gier" bedeutet das "haben wollen", den Besitz von uns "angenehm" erscheinenden Dingen. Wellness auf allen Ebenen. Die Gier ist meistens der gefährlichere Feind, sie kommt auf Samtpfoten daher, ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, ist in betörende Hüllen gekleidet... "Augenblick verweile doch, du bist so schön!"...
ABER: diese Hälfte ist NICHT "Liebe", obwohl wir sie häufig so nennen. Gewöhnlichen hassen/lieben-Dualismus muß man als Haß/Gier-Dualismus verstehen. Liebe kennt keinen Widerpart.
Liebe wird gewöhnlich als Gegenteil von Haß verstanden, was eigentlich nicht stimmt. Das ist ein großes Mißverständnis (kann Condemn vielleicht erläutern).
Wenn Haß Ablehnung ist (nicht-haben-wollen), dann ist sein Gegenteil Besitz (haben-wollen), materiell wie immateriell. Von sich stoßen vs. an sich ziehen. Man kann auch Gedanken von sich weisen. BEIDE sind, als Extrem, FEINDE, nur fühlt man sich im ersten Fall unwohl, beim zweiten vordergründig wohl.
Deshalb: fast alle definieren den Feind als
1. etwas Unangenehmes (objektiv oder subjektiv) 2. etwas unmittelbar Erkennbares 3. was sich uns entgegensetzt 4. etwas externes
Wodurch aber sind wir am meisten gereift? Wo bleiben die "unsichtbaren", verkappten Feinde? Die, die wir tagein tagaus auf unserer Seite, nicht gegen uns haben? Ist alles "angenehme" automatisch gut?
Mich würden weiterhin eure Gedanken zu der Frage interessieren: Welche Kräfte treten da auf den Plan? Was mobilisiert die Konfrontation mit dem „Gegner“? Hat sie auch einen Nutzen ?
Einwürfe aus einer anderen... „Dimension“...:
Zitat von formlessEin Feind ist jemand, der GEGEN einen ist.
Ein Freund ist jemand, der FÜR einen ist.
Die grundlegende Fragestellung hierbei ist: Was ist der Grund dafür, dass es Menschen gibt, die gegen mich sind und Menschen, die für mich sind.
Zitat von papalagi"Aus Leid kann Licht werden"
Zitat von anamuEine Pampers-Vergebung hält dicht sacht die Werbung.
Eigenzitat: Kennt ihr die Faszination für die "Widersacher" ? Wer/was ist das, welche Funktion haben sie? Ist "Feindbild" gleichzusetzen mit "Widersacher"?
Dabei denke ich auch an die Wetten, die "Gott" mit DEM Widersacher z.B. in der Bibel oder im Faust abschließt. Oder an jene Göttergestalten die in "heidnischen" Kulturen –vordergründig- zur Katastrophe führen. Darin spielt der Widersacher eine als Notwendigkeit betrachtete Rolle, oder? Not-Wendung... Was be-wirkt er?
Zur Schattenthematik :
Was uns Angst macht ist ein innerpsychischer Umstand, nicht wahr? Ihn in der Aussenwelt „sehen“ (abgesehen jetzt mal von tatsächlichen Gefahren, denn die gibt es sehr wohl) könnte einen Schutzmechanismus darstellen, und ganz sinnvoll sein: wir haben so die Chance etwas zu erkennen.
Zitat von FISTDas beinahe lustige an diesem Schatten ist, dass der Wille, diesen Schatten zu unterdrücken, ebenfalls Teil dieses Schattens ist und ihn stärkt (im Dunkeln läst sich nun mal gut munkeln), und dass das Verleugnen dieses Dunkel uns, bildhaft gesprochen, die Schlinge um den Hals legt und wir zu Sklaven dieser Triebe werden (Tarotkarte XV). Will man das Unschöne in sich bekämpfen, wird es nach aussen Projiziert: Pöse Satanisten, Pöse Dunkelmächte, pöse dies und das - pöses das man bekämpfen muss, am besten mit Gewalt.
Deine Ausführungen von Haß/Liebe = Haß/Gier kann ich nicht bestätigen.
Ich würde eher sagen, daß dem Haß die Liebe vorausgeht...bzw. daß Haß eigentlich immer noch Liebe ist, die aber zutiefst verletzt wurde...
Haß ist ein sehr intensives Gefühl, das nur entstehen kann, wenn ich mich durch Liebe so weit geöffnet hatte, daß jemand mich wirklich so tief verletzen konnte...
Jemand den ich ablehne, könnte mich niemals so verletzen und Haß ist auch keine wirkliche Ablehnung, sondern das Resultat einer äußerst tiefen Verletzung...ich liebe denjenigen ja eigentlich und lehne ihn auch nicht ab, sonst hätte er mir niemals so nahe kommen können.
Die Liebe aus der Haß entsteht als Gier zu bezeichnen, halte ich vom Ansatz her für falsch...Wenn ich liebe gebe ich und öffne mich, wird das von der geliebten Person z.B. ausgenutzt und dieses Vertrauen (des Öffnens) tief verletzt...DANN entsteht erst mal Haß. Ich würde vielleicht sogar so weit gehen, diesen Haß als Schutzmechanismus gegen die tiefe Verletzung zu bezeichnen, weil er in dem Moment leichter zu ertragen ist, als der Schmerz, über diese These muß ich aber erstmal selber noch nachdenken... also erstmal nur *indenRaumwerf*
Gruß, die Wölfin ____________________________________________________________________ Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....