Also Et, die Frage mit „Was ist Esoterik“ würde ich mir ehrlich gesagt nicht stellen.
Warum? Weil die Bedeutung dieses Wortes im Sinne „allgemeingültige Definition“ jeder Zeit bei WIKI gelesen werden kann. Was mich viel mehr interessiert, ist der Stand der Esoterik heute. Gleich im voraus: als Esoterik würde ich erst Mal all das bezeichnen, was heute ihren festen Platz in der „Eso-Ecke“ eines Buchladens oder eines anderen Geschäftes gefunden hat. In der Regel ist es eine Sammlung an Inhalten, welche NICHT durch unsere Wissenschaft bewiesen wurden.
Das ist doch höchst interessant: unsere Wissenschaft, welche im Endeffekt keinen Gott (mehr?) in sich hat (trägt), will mit Eso eigentlich nur selten bis fast gar nicht zu tun haben. Warum eigentlich?
Die Erklärung ist ziemlich einfach: die Wissenschaft will alles BEWEISEN. Und das kann man nur mit Hilfe von einer MESSUNG machen. Sprich jede These muss NACHWEISBAR sein – was nichts anderes heißt, dass eine Messung auch noch jedes Mal DIE GLEICHEN Resultate hervorbringen soll.
Esoterik hingegen (eigentlich könnte ich auch das Wort „geistiger Inhalt“ oder „Religion“ benutzen, aber ich „schimpfe“ jetzt einfach Mal alles als „Esoterik“) also Esoterik hingegen hat etwas anderes „errungen“.
Erstens sind die Menschen wie verrückt nach diesen Inhalten. Was sich sehr einfach dadurch erklären lässt, dass die Wissenschaft gar keinen Platz für „Gott“ hat und die Kirche einfach keine Erklärung zu ihm außer der Propaganda des blinden Glaubens bieten kann. Die Menschen sind schließlich Menschen und keine Roboter, die sich messen lassen können. Nur die physischen Körper kann man messen: Blutwerte, Genetik, Gehirnforschung… Alles ist da. Und doch nicht einmal mit den hochsensibelsten Geräten und diesem Wissensstand schaffen wir es, die Krankheiten zu beheben. UMGEKEHRT MIT DEM WACHSTUM DER TECHNOLOGIE WÄCHST DER ERKRANKUNGSSTAND DER MENSCHHEIT. Auch wenn die Menschen vor ein Paar Jahrhunderten schneller starben – heute gibt es diese Gefahren einfach nicht mehr, die für kurze Lebensspanne sorgten: keine Pest, keine wilden Tiere, keine übermäßig schwere körperliche Arbeit. (ich spreche jetzt natürlich vom „satten“ Westen).
Stattdessen haben wir ein Phänomen, den ich als „Lebenskrankheit“ bezeichnen könnte (ja, schon fast im doppelten Sinne). Wir sind dauernd kränkelnd. Mal mehr, mal weniger, aber immer und immer wieder krank. ETWAS FEHLT UNS, um BEI DIESEM Stand der Technologie WIRKLICH gesund zu werden und immer gesund zu sein.
DIESES ETWAS, so vermute ich, ist der geistigen Natur. Und da „hilft“ Esoterik, welche FÜR JEDE VORSTELLUNG eine Art „Ablenkung“ hat. Und der Erfolg der Esoterik wird auch nicht durch Folgendes gestört: schließlich lehnt ja die Wissenschaft die Inhalte, die DURCH MESSUNG nicht nachgewiesen werden können, komplett ab.
Da es aber sehr gefährlich sein kann, dem Menschen seine geistige Ablenkung zu nehmen, lässt man Esoterik komplett draußen als eine Art… LUXUS. Und Luxus ist ja bekanntlich das, was ich mir leisten kann, aber etwas, ohne was ich auch ganz gut zurecht kommen könnte. Also degradiert Esoterik automatisch durch diese Haltung der Wissenschaft auf den lächerlichen Level einer Freizeitbeschäftigung. (So wie ich jetzt – einmal ohne Führerschein – und schon fülle ich „sinnvoll“ meine Zeit, indem ich mich über „geistigen Luxus“ unterhalten darf).
Das Problem ist, dass nämlich aus der Wissenschaft „Gott“ komplett verbannt wurde und dass nur das, was gemessen wird, auch seine Gültigkeit heute hat. Sprich die geistigen Inhalte – angefangen jetzt mit Emotionen und mit dem klassischen esoterischen „mit dem Herzen denken“ gibt es einfach nicht mehr in der Wissenschaft. Seltsamer Weise akzeptieren das alle. Und sind offensichtlich mit dieser Sache auch vollkommen zufrieden. Wissenschaft gehört also ins Labor und Gott in die Kirche (Sekte/Religionsgemeinschaft etc etc.) Oder eben heute gehört Gott in die speziell dafür eingerichtete Eso-Ecke.
Aber schauen wir uns doch dieses hoch gelobte Prinzip einer wissenschaftlichen Messung an: das Witzigste ist, jede Messung von heute kann sich sowieso als Fehler von Morgen herausstellen. Mir hat folgendes Beispiel gefallen: unsere Sonne. Denn wenn man den Augen traut, dann sieht man, dass die Sonne erstens kleiner als die Erde ist und zweitens sich um die Erde dreht. Wenn man aber die moderne Technik verwendet, entdeckt man, dass diese Offensichtlichkeit, mit der die Menschen Jahrtausende wohl gelebt haben, eigentlich ein Fehler ist.
Und das ist nicht das Ende solcher Fehler wie das mit der Sonne. Denn wir werden unendlich weiter die Technik entwickeln und uns immer wieder gestehen müssen, dass das, was wir als Wahrheit gestern propagiert haben, heute sich als Unwahrheit herausstellt. Und das Schlimmste – immer und immer weiter – ohne Ende. Wenn wir unsere Art und Weise zu wissenschaftlern nicht ändern, dann wird es immer die gleiche Schiene bleiben: Wir entdecken was, wir verstehen das, mit Müh und Not kämpfen wir diese neue Wahrheit durch, endlich wird sie in die Schulbücher etabliert sein, dann kommt eine Zeit lang die Ruhe,…… Und dann fängt das schon wieder von vorne an: man entdeckt mit Hilfe von Technik wieder was Neues, was die gestrige Idee bloßstellt, dann wieder der lange Prozess um das Anerkennen etc. etc. etc.
Eigentlich bin ich mir sicher, dass der Gott die Welt einfach angelegt hat. (diese Haltung hat auch etwas damit zu tun, dass ich entdeckt habe, dass man auch die kompliziertesten Inhalte den Menschen ohne Vorbildung begreiflich machen könnte – das ist die wahre Genialität – das Verständnis und die Einfachheit dieses Verständnisses). Damit JEDER das verstehen kann und nicht jeweils 5 Jahre für Studium der Mathematik, 5 Jahre für Studium der Physik und 5 Jahre für Studium der Chemie verplempern muss. Nicht jeder ist dazu fähig, so lange zu studieren. Aber auch dann kapiert man nur eine Menge von den ABLÄUFEN in der Welt. DIE WELT SELBER BLEIBT IMMER NOCH EIN GEHEIMNIS. Bezogen auf das Zitat, das ich in meinem Forum unter dem Logo habe: ja, ich bin mir sicher, dass der Gott die Welt einfach angelegt hat und dass die Lösung irgendwo vor der Nase JEDES Menschen liegt. Und diese Lösung kann nur mit der Synchronisation des Verständnisses der materiellen Welt und der geistigen Welt gefunden werden.
Unsere Wissenschaft beschäftigt sich im Endeffekt NUR mit Materie. Und Esoterik beschäftigt sich NUR mit der Geistigkeit. Und beide diese Bereiche machen m. E. n. nur Folgendes: wenn es benötigt wird, ziehen sie an den Ohren einfach die Inhalte aus dem anderen Bereich und damit war es dann…
Unsere Wissenschaft und Geistigkeit gehen verschiedene Wege. Obwohl parallel aber trotzdem mit Scheuklappen. Natürlich braucht man nicht alles in einen Topf zu werfen, aber es würde schon reichen, wenn die geistigen Wissenschaften und Naturwissenschaften ihre Scheuklappen weglegen würden und einander einfach Mal anschauen. Mehr wird vorerst, denke ich, nicht gebraucht. Einfach Mal einander angucken. Sprich man liest sich vielleicht gegenseitig und man fängt vielleicht gaaanz bissel an, zu synchronisieren.
Synchronisation. Für mich wäre es der Anfang für Verständnis der Welt (sowohl Mikro- als auch Makrokosmos).
Zuerst habe ich gedacht, dass wir unsere Geistigkeit erst dann erfassen können, wenn wir kapiert haben, wie die materielle Welt hier erschaffen ist. Also zuerst alle wissenschaftlichen Ergebnisse durchpauken: zuerst die Materie begreifen und dann erst in die geistigen Inhalte gehen.
Aber das ist nicht richtig. Richtig wäre es, wenn man ZEITGLEICH die wissenschaftlichen Inhalte und parallel die geistigen Inhalte ZUSAMMEN erforscht.
Diese Trennung zwischen den beiden Inhalten ist tragisch. Sie widerspiegelt sich in der Disharmonie der Welt. Esoterik boomt heute, aber bleibt „draußen“, weil sie sehr gut „kontrolliert“ werden kann: alles, was drin steht, hat keinen wissenschaftlich NACHGEMESSENEN Beweis. Und dieses Dogma regiert die Welt aus einem schlichten Grund: alles materielle ist sichtbar / fühlbar / messbar.
Esoterik allerdings „schlägt“ zurück mit ihrer Vielfalt an geistigen (und zugegeben höchst phantasievollen) Inhalten. (die zum allen Überfluss höchst gefragt sind, denn die Menschen sind mit dem wissenschaftlichen „toten“ Beweisen einfach übersättigt). Dadurch dass der Esoterik sowieso kein ernsthaftes Interesse entgegengebracht werden kann, kann sie sich wie ein eingesperrtes Kind alles erlauben: Sprich man könnte in der Esoterik ALLES schreiben. ALLES behaupten. Und das würde ihre Gültigkeit besitzen. Denn – man schenkt keine Seriosität diesem Bereich – also gibt es nur eins: „Akzeptiere jeden „Esoteriker“ wie er ist, denn nur schon durch seine bloße Existenz hat er bereits in seinen aufgeschriebenen Gedanken einfach uneingeschränkt Recht“.
Und so schwimmen diese beiden Schiffe – Wissenschaft und Esoterik – aneinnder vorbei. Und das wird auch so weiter gehen, bis man nicht versucht, zumindest in der ersten Zeit die Fenster zueinander zu öffnen.
Zitat von Roksenia(die zum allen Überfluss höchst gefragt sind, denn die Menschen sind mit dem wissenschaftlichen „toten“ Beweisen einfach übersättigt)
...mh, wäre auch möglich, die wenigsten verstehen diese Beweise überhaupt, da sie sich in fachlichen Gebieten abspielen, die Kenntnisse verlangen, über die nur wenige verfügen. Da ist ein Eso-Kasper schon willkommen, der einem keine allzu große geistige Leistung abfordert, wenn man bereit ist, zu glauben....
Zitat von Roksenia(die zum allen Überfluss höchst gefragt sind, denn die Menschen sind mit dem wissenschaftlichen „toten“ Beweisen einfach übersättigt)
...mh, wäre auch möglich, die wenigsten verstehen diese Beweise überhaupt, da sie sich in fachlichen Gebieten abspielen, die Kenntnisse verlangen, über die nur wenige verfügen. Da ist ein Eso-Kasper schon willkommen, der einem keine allzu große geistige Leistung abfordert, wenn man bereit ist, zu glauben....
Eben das ist zu komplex. Und da fehlt die Grund-Lage, um überhaupt so etwas erfassen zu können.
Derjenige, der das "verstehen" würde, muss lange studieren, sich mit einer Menge von Formeln und Inhalten auseinander setzen. Er setzt sich mit den komplexen Vorgängen INNERHALB EINES SYSTEMS, WELCHES DIE WELT HEIßT. Aber er hat keine Chance, zu sehen, wie die WELT selbst ist. Und darin sehe ich einen Mangel. Egal wie viele Vorgänge ein Mensch in seinem Leben studieren wird - er wird nie sie alle verstehen. Denn es soll möglich sein, DURCH DIE GRUND-LAGE die Welt zu entschlüsseln.
Was er im Endeffekt haben wird, ist das Verständnis nur für nur genau DEN ABLAUF DER NATUR, welchen er vorgenommen hat, aber nicht für die Natur selber.
Übrigens, hinter Eso kann man sich genauso gut verstecken wie hinter der Komplexität, finde ich. Das machen die Menschen so oder oben so.
Ich bin mir sicher, dass eine GEMEINSAME Grundlage für alles in dieser Welt gibt. Genauso wie eine Grunlage für Verständnis eines Faches gibt. Wenn diese erfasst sind, wird das Studieren viel leichter werden - denn man wird dann als Mensch selbst zu einer benötigten Formel kommen.
Ich habe hier Beispiel mit der Geometrie. Wir fingen damit glaube ich in der 6.? Klasse damals an. Und ich kapierte genau ein halbes Jahr nicht, worum es ging. Ich habe zwar fleißig auswendig gelernt. Aber ich war nicht fähig, die Aufgaben zu lösen. Bis eines Tages etwas in mir in der Konzentration (vor lauter Verzweiflung??) umschaltete. Ich begriff, WIE die Geometrie gemacht ist. Seit diesem Zeitpunkt musste ich nur aufpassen, dass ich die Themen kannte und danach ging das Beweisen und das Lösen von alleine. Ich wählte dann die Geometrie in der 7. Klasse zu meinem Prüfungsfach - weil ich dafür nicht viel zu lernen brauchte - ich kapierte einfach die logische Basis des Beweise-Wesens.
Das ist ein Mikrobeispiel. Damit kann es genauso mit Verständnis der Welt (Makrokosmos) gehen.
... die Suche nach dem einen entschlüsselnden Wissenskern ist ja so alt wie Menschen, die etwas entschlüsseln möchten. ich denke, es ist kein Zufall, dass sie letztlich von religiösen, esoterischen und wissenschaftlichen Gebilden verschleiert ist.
Zitat von green... die Suche nach dem einen entschlüsselnden Wissenskern ist ja so alt wie Menschen, die etwas entschlüsseln möchten. ich denke, es ist kein Zufall, dass sie letztlich von religiösen, esoterischen und wissenschaftlichen Gebilden verschleiert ist.
Ich würde hier von "Getrenntheit verschleiert" sprechen. Auch die Idee des Wettbewerbs hat in sich einen grundlegenden Trennungsaspekt: dabei ist die Synchronisation unmöglich, weil jeder immer "erster" (Sieger) sein will...
... ich gehe eher von einer Verschleierung aus, die notwendig ist, nicht einer, die durch missliche Umstände hervorgerufen wird, eine Art sich selbst schützendes Gebilde.
Zitat von green... ich gehe eher von einer Verschleierung aus, die notwendig ist, nicht einer, die durch missliche Umstände hervorgerufen wird, eine Art sich selbst schützendes Gebilde.
Notwendig? Ist die Wahrheit so unangenehm/schmerzhaft, dass es notwendig ist, sich vor ihr zu schützen? (offensichtlich machen wir das sogar unbewußt...)
Zitat von Roksenia.. Stattdessen produzieren wir die dunklen Sonnenbrillen...
(frei im Stil Deiner Flugregeln ) .. es gibt Menschen, die ohne Sonnenbrille in die Sonne schauen können. Man erkannt sie an der gelben Binde mit den schwarzen Punkten.