In Antwort auf:Der Moment der Gegenwart (Präsenzzeit) dauert ca. zwei bis sieben Sekunden.
Das ist eine interessante Zeitangabe. Ich vermute, sie bezieht sich darauf, wie der Mensch die Gegenwart in seinem Handeln wahrnimmt. Allerdings ist natürlich Wahrnehmung und Gefühl etwas Individuelles. Ich gehe davon aus, dass die „gefühlte“ Gegenwart trotzdem zur Vergangenheit gehört.
Om shanthi Roksenia, das ist allerdings ungenau von mir formuliert worden. Der Neurologe Ernst Pöppel hat da einige Studien dazu gemacht. Das Gegenwartsfenster ist ein Begriff den er geprägt hat. http://www.br-online.de/wissen-bildung/t...irn/gedanke.xml Dies ist ein Link auf seine Seite. Pöppel spricht von genau 3 sec. in denen ein Mensch nicht in seinen Gedanken/Träumen versunken ist. Die Frage ist nun wie oft am Tag erfährt ein Mensch bewußt diese 3 sec.? Wieviel Zeit verträumt er?
... steigt zu Hause aus dem Auto aus und kann eigentlich nicht sagen welche Strecke er gefahren ist, um nach Haus zu kommen .... obwohl er/sie keinen Alkohol getrunken hat ... vertieft in Gedanken erden Handlungen automatisch ausgeführt ... einmal erlernt, eine Routine entwickelt ... Hat ""Glück"", wenn er die Bremslichter rechtzeitig gesehen hat, den Rehbock, die Ampel, das Kind, ... So geht dies mit allerlei Alltäglichkeiten ... Die Handlung ist hier keine Meditation! Wenig bis keine Achtsamkeit. Von Liebe keine Spur.
Zitat von RembrandDie Null eine Ziffer aus Indien.
Nun ja. Vielleicht ist ja in dieser Null auch eine Antwort enthalten. Schließlich ist es eine in sich geschlossene Figur. Und wenn ich hier ganz pingelig sein will, dann mache ich aus Oval einen Kreis. Also in der Mitte, wo eigentlich der Puntk ist, steht ein Kreis als Grafische Darstellung. Der Kreis stellt eigentlich die Gesamtheit, das Volle sozusagen dar. Nicht der Punkt. Punkt ist ja Punkt und rein theoretisch hätten wir in der Mitte eben den Punkt sehen müssen und nicht die Null, von welcher dann nach rechts und nach links die Ziffern ableiten, welche die duale Welt darstellen.
Warum stellt man denn den Ausgangspunkt Null mit der "0" dar? Vielleicht als Erklärung oder Hinweis, dass man in der Gegenwart die Gesamtheit / Ganzheit wahrnimmt (wahrnehmen muss, warnehmen kann, wahrnehmen soll...)
Wenn ich mich als Mensch auf diese Skala stelle, dann sieht es "normalerweise" so aus, dass ich mich rechts und links bewege (also im Plus- und Minusbereich), aber seltsamerweise die "goldene Null-Mitte" immer "verpasse"... Witzig, nicht? Grafisch gesehen, ist es ja auch "nicht weit weg". Also warum "verfehlt" man diese eigentlich?
In Antwort auf:Der Mensch ist in der Gegenwart, aber dies ist nur schein. Der Mensch lebt in der Vergangenheit.
Sollte der Mensch es schaffen, in der Gegenwart zu leben, wird ihm Vieles gelingen, denke ich. Denn z. B. der menschliche physische Körper, wie es auch der ganzen Natur mit der Flora und Fauna entsprechend, ist vergänglich. Was schon dieses Wort andeutet: es ist sterblich. Der physische Körper lebt in der Vergangenheit.
Om shanthi Roksenia, Der Mensch ist zunächst mal in der Gegenwart, auch wenn ihm das nicht bewusst ist. Leben geschieht in der Gegenwart! im JETZT und sonst nirgendwo! Du kannst, das was Du gestern versäumt hast heute nicht nachholen. Die Gegenwart ist auch nicht auf ein Sparbuch einzahlbar und damit später abhebbar. Leben, besprechen, entscheiden, handeln geht nur JETZT! Was verpaßt ist, ist verpaßt. Genau das ist ihm aber im seltensten Fall bewusst. Sein Geist ist gern "unterwegs" ... in Hessen, Europa und Weltweit, durch alle geschichteten Zeitebenen. Aber ... er ist nicht selten und dann nur für die berühmten 3sec. im JETZT. Sein Körper in seiner Gesammtheit ... kann nicht weg ... der muß "hier" bleiben ... der ist in seiner "gesunden" Wahrnehmung sehr in der Gegenwart. Deshalb kann sich der Geist sehr gut am Erleben des Körpers orientieren, um in die gegenwart zu kommen. Tai Chi Yoga Judo Boxen Tanzen Autofahren Man kann alles zu einer Meditation machen. Es gab mal ne Comicfigur, die meditierte am liebsten im Waschsalon ... Zipi, hat dort auch Kurse gegeben ...
Die Körperzellen sind JETZT in unterschiedlichen Rythmen. Man kann sagen: 1/3 der Zellen ist in der Werdung 1/3 der Zellen ist in der Blüte 1/3 der Zellen ist im Zerfall
"Wir laufen zu einem Drittel als Leiche rum." Wenn das so ist, ist der Körper in Harmonie und gesund! Wenn sich die Verhältnisse verschieben, wirds nicht nur disharmonisch, sondern krank.
Eins ist auf alle Fälle Sicher, das einzig beständige ist der Wandel! Und der geschieht in der Gegenwart. Das ist LEBEN, ob in Flora oder Fauna.
[quote="Roksenia]Wenn ich mich als Mensch auf diese Skala stelle, dann sieht es "normalerweise" so aus, dass ich mich rechts und links bewege (also im Plus- und Minusbereich), aber seltsamerweise die "goldene Null-Mitte" immer "verpasse"... Witzig, nicht? Grafisch gesehen, ist es ja auch "nicht weit weg". Also warum "verfehlt" man diese eigentlich? [/quote]
... daher annähernde Gegenwart Da gibt es kein Absolut! Da gibt es eine kleine Bandbreite, ein kleiner Spielraum. Eventuell von minus drei bis plus drei. Eine Unschärfe, die denke ich etwas mit der Wahrnehmungs- und Verarbeitungszeit des Körpers zu tun hat.
Diese Wahrnehmung wird in vielen Richtungen unterschiedlichst diszipliniert. Wachsamkeitsübungen des Militärs, der Stockschlag des Roshis, Achtsamkeit des Buddha, das Training das F.Bardon, die Mantra-Mudra-Yantra-Techniken des indischen Kreises, Gurdjieffs Schocks, der stille Beobachter des Jetzt, der sich am Ende selber auflöst, da gibt es viele Wege ...
Zitat von Rembrand Da gibt es eine kleine Bandbreite, ein kleiner Spielraum. Eventuell von minus drei bis plus drei. Eine Unschärfe, die denke ich etwas mit der Wahrnehmungs- und Verarbeitungszeit des Körpers zu tun hat.
... der Part hat mich am Anfang schon mal stutzig gemacht (...habe ich dazu schon was gefragt? Die Antwort wieder vergessen?) Ist dieser Spielraum ein Konstrukt von Dir, um Gegenwart von der Null-haftigkeit zu befreien, oder gibt es dazu irgendwelche biologischen Erklärungen?
Zitat von Roksenia Eigentlich erscheint es auf den ersten Blick als sehr schwere Aufgabe für mich als Mensch, meinen Interessenfokus von dem Kreis der Geburt und des Todes wegzulenken. Und jeden Moment zu genießen, der eben zu diesen Punkten der Geburt und des Todes führt.
Es ist wohl mit ein Grund, wieso Menschen so ungerne in der Gegenwart weilen. Eine Furcht, eine Angst vor dem Wechsel. Der Zerfall des Körpers. "Meeeiiinnn ssssccccchhhhöööööönnner Körper, da liegt er ... " Ist nicht mehr wie gewohnt bewohnbar. Eine anscheinend unerträgliche Konfrontation, so das, das eine oder andere Wesen lieber weiter träumt, es wäre noch am Leben.
Der Bardo könnte auch sehr gut hier sein. Oder?
... Der letzte Tag Lebe als sei es der letzte Tag. Stell Dir vor Du hast noch einen Tag zu leben.
Was ist noch wichtig? Lebe es JETZT.
Stell Dir vor Du hast noch eine Stunde zu leben.
Was ist noch wichtig? Lebe es JETZT.
Wie IST Liebe? Wie IST Dankbarkeit, dankbar Sein? Wie IST im Fluss sein?
Der Dalai Lama sagte mal, das es nicht so einfach ist einen Körper zu bekommen. Das man da schon ne ganze Weile für "anstehen" muss. Auf einen Inkarnierten kämen angeblich 200 nicht Inkarnierte. Ein Interessanter Blickpunkt. Kann sein ...
Es scheint so zu sein, als wenn man mit dem Körper Erfahrungen machen kann, die man ohne den Körper eben nicht machen kann. Eben LEBEN erfährt sich selber
Die Japanischen ZEN Buddhisten gehen noch weiter. Für sie gibt es keine Seele die nach dem Tod weiter lebt. Da ist dann NICHTS Aber dieses NICHTS hat dennoch eine Erfahrung gemacht.
Liebe Roksenia, das fällt mir zu Deinen Zeilen ein. Rembrand
Zitat von Rembrand Da gibt es eine kleine Bandbreite, ein kleiner Spielraum. Eventuell von minus drei bis plus drei. Eine Unschärfe, die denke ich etwas mit der Wahrnehmungs- und Verarbeitungszeit des Körpers zu tun hat.
... der Part hat mich am Anfang schon mal stutzig gemacht (...habe ich dazu schon was gefragt? Die Antwort wieder vergessen?) Ist dieser Spielraum ein Konstrukt von Dir, um Gegenwart von der Null-haftigkeit zu befreien, oder gibt es dazu irgendwelche biologischen Erklärungen?
Om shanthi green, ich kann Dir da im Moment nichts autorisiertes nennen (eventuell fällt mir da noch was ein) spreche in dem Text deshalb auch von "Ich denke". Es geht da um die "annähernde Gegenwart" ....
Zitat von RokseniaWenn ich theoretisch DURCH die Gegenwart wirke, dann SYNCHRONISIERE ich mich damit vollkommen.
... ich weiß nicht ob ich Dich da richtig verstehe, nutze Deine Worte, um mir selber etwas klar zu machen ...
Im Körper sind unterschiedlichste Zellsysteme mit unterschiedlicher Lebensdauer ... von hier aus gesehen. Ein Zellsystem leuchtet während eines Atemzuges auf und verschwindet beim ausatmen. Für die Wesen in dem System sind hundertmillionen Jahre vergangen, für den Atmer nur bruchteile einer Sec. Relativität
Glaubenssatz: (oder Programm) Ich empfinde meinen Körper als eine Einheit zur gleichen Zeit Der EGO-Chef gibt diese Devise als Konzentrations und Konditionierungsziel raus. Respektiert die verschiedenen Rhytmen, Atem, Herz, Denk, Darmperestatik, Muskeltonusse, Kapillarkontraktionen ... alles richtet sich in seinem bestimmten Rhytmus auf diese Zeit aus. Alle Wahrnehmung richtet sich auf das Jetzt aus. Synchronisiert sich wie Du sagst
Zitat von RokseniaDazu kommt es für mich, dass ich die Abstände dieses Gefühls der Gegenwart nicht ausdehnen kann, weil die Gegenwart keine Grenzen und dadurch auch keine Abstände hat. Ich würde es eher so definieren, wenn man Gegenwart erlebt (aus welchen Gründen auch immer), dann ist es mein eigenes WIRKEN, welches aufgrund meines Zustandes passiert. Nicht Handelns, denn Handeln ist Action und das Fokussieren auf Action ist sehr ablenkend. Nein, ich gehe davon aus, dass mein Zustand (welcher wiederum DURCH mein Bewusstsein definiert wird) bestimmt, ob ich WIRKE. Denn WIRKEN wäre für mich das Markenzeichen der Gegenwart. Handlung/Tat ist Markenzeichen der Vergangenheit.
Om shanthi Roksenia, können wir uns darauf einigen, das "Gegenwart" kein Zustand ist?!
An einer Stelle hab ich es als "gleitenden Fokus" beschrieben ... es ist für mich eher das Erleben des Lebensflusses. Also in Bewegung. Der Zustand steht, wenn auch nur vorübergehend. Handlungsabläufe sind in Bewegung. Tai Chi - die Energie folgt der Aufmerksamkeit - Die Bewegung folgt der Aufmerksamkeit. Da wo die Aufmerksamkeit ist, ist Gegenwart.
Der Anfang dieses Satzes wird am Ende dieses Satzes Vergangenheit sein.
Deine Ausführung mit dem WIRKEN als Zeichen der Gegenwart und Handlung/Tat als Zeichen der Vergangenheit, habe ich nicht Verstanden. Bin jetzt allerdings auch Müde, eventuell liegt es da dran.