Zitat von LilithDas stimmt schon, dass die Liebe zu sich selber entwickelt sein muss. Denn sonst kann man auch einen anderen nicht lieben. Aber green hat da wichtige Aspekte erwähnt: Stabilität und Rahmenbedingungen, innerhalb derer man eben diese Liebe lebt.
LG Lilith
Hallo Lilith,
ich denke auch, dass eine ideale Partnerschaft funktionieren kann, wenn jeder der Partner vorher seine "Hausaufgaben" (= Entwicklung der Selbstliebe) gemacht hat und von daher schon einmal kein so großes Abhängigkeitsverhältnis untereinander mehr besteht. Dann kann eine partnerschaftliche Liebe unter den Aspekten Stabilität und Rahmenbedingungen auch gut gelebt werden.
Nur die meisten Partnerschaften funktionieren eben leider nicht, weil einer vom anderen erwartet, dass der jeweilige andere Partner einen glücklich macht und "liebt". Und deswegen sind solche Partnerschaften auch früher oder später zum Scheitern verurteilt, weil es auf diese Weise nicht klappen kann.
Zitat von Abraxasich denke auch, dass eine ideale Partnerschaft funktionieren kann, wenn jeder der Partner vorher seine "Hausaufgaben" (= Entwicklung der Selbstliebe) gemacht hat und von daher schon einmal kein so großes Abhängigkeitsverhältnis untereinander mehr besteht. Dann kann eine partnerschaftliche Liebe unter den Aspekten Stabilität und Rahmenbedingungen auch gut gelebt werden.
Nur die meisten Partnerschaften funktionieren eben leider nicht, weil einer vom anderen erwartet, dass der jeweilige andere Partner einen glücklich macht und "liebt". Und deswegen sind solche Partnerschaften auch früher oder später zum Scheitern verurteilt, weil es auf diese Weise nicht klappen kann.
Beim Entwickeln der Selbstliebe helfen uns ja meist karmische Begegnungen; nur nicht auf die Art und Weise, wie wir es uns wünschen würden..; das muss echt hart erarbeitet werden; aber dann ist man gewachsen und reif für die richtige, erwachsene Form.
Zitat von RembrandStrukturen leben ... Das von der Kirche favorisierte Vater - Mutter - Kind - Spiel ist höchst instabil, gar gänzlich überfordert.
oder?
Rembrand
...es ist im Zuge der Verbreitung des Kapitalismus und der Vereinzelung der Konsumenten arg in die Klemme geraten, ja, In Wirklichkeit ist es ja auch noch ein Generationsspiel, und da werden die Schwächen der zur Zeit gelebten Alternativen schon etwas deutlicher. Gelebt wird eben nicht die freie Liebe und die Entfaltung der Person, sondern eben in der Regel die Aufhebung zwischenmenschlicher Verbindlichkeit unter dem Banner des "Individualismus". Von daher gerät man auch mit Modellen, die zumindest in Worten beschrieben eine große Ähnlichkeit dazu aufweisen, schnell in das Fahrwasser dieser Entwicklung und macht sich da möglicherweise ungewollt zu einem Fürsprecher eines recht menschenfeindlichen Systems. Das bringt die Infamie der vertauschten Inhalte so mit sich ...
Hilfe green ich verstehe es nicht ... und will es nicht einfach übergehen ... das ist alles sehr geschlossen formuliert ... echt Astrein ...
In Antwort auf:Das bringt die Infamie der vertauschten Inhalte so mit sich ...
*schluck,zweiteranlauf* war's mal wieder zu verschachtelt?
Der Kapitalismus (das System, in dem wir uns wirtschaftlich und eben auch ideologisch bewegen) gibt vor, ein Menschenbild zu vertreten, dass auf Individualismus basiert. Er verwertet Begriffe, die aus der Aufklärung stammen und gibt ihnen eine andere faktische Bedeutung.
Simples Beispiel: "Selbstverwirklichung" bedeutet ursprünglich, nach einem Prozess der Selbsterkenntnis eine Lebensweise an zu streben, die den gewonnenen Erkenntnissen gerecht wird. Prämisse: Erkundung des Selbst. im Kapitalismus wird daraus: ich erkenne die Bedürfnisse, die der Markt in mir anlegt und die mich umgebende Ideologie anbietet und versuche sie unter Wahrung sozialer Verträglichkeit möglichst umfassend zu befriedigen. Prämisse ist dabei vordergründig mein (Kauf-)Bedürfnis, wie es mir vermittelt wird, hintergründig eine möglichst hohe Konformität mit den Angeboten.
Solche Neubewertungen von Begriffen trifft man überall, sie haben gemeinsam eine Ausrichtung auf den Markt, das Vokabular stammt aber aus spirituellen Bereichen und Zusammenhängen.
Inzwischen führt das dazu, dass diese Begriffe nicht mehr als selbstverständlich den spirituellen Bereich zugehörig betrachtet werden können. Das bewirkt, dass ihr Gebrauch auch in spirituellem Kontext sich mit der Realität messen muss, die der Kapitalismus daraus entwickelt hat, nicht mit dem spirituellen Ziel.
(*seufz* ich glaube, es ist nicht einfacher geworden ....)
Danke für Dein Bemühen ... Das Individuum im Wertewandel, bzw Werte-Maskierung des Kapitalismus, konsumbereitschaft um Individualität zu verwirklichen. Selbstverwirklichung als Konsumartikel am Markt. Oder so ähnlich ... bestimmt sehr verkürzt ... wollte nur bestätigen, was ich so verstanden habe.
Wenn ich Dich jetzt noch um etwas bitten darf ... Du stelltest diesen Text als Antwort auf meine Frage nach der Vater-Mutter-Kind-Stabilität ein. Schreib jetzt auch gleich in sozialpädagogischen Klauselsprache ... also ich Frage nach den Zusammenhang zu meiner Frage. Falls es da einen gibt und nicht zufällig von Dir zittiert wurde.
(die Klauselsprache hat andere Ursprünge bei mir, aber egal )
ja, der Zusammenhang ist der, dass die Krise des aktuellen Familienmodells aus meiner Sicht nicht die Krise der Familie ist, sondern die Krise dessen, was der Kapitalismus daraus gemacht hat. Über die Aufspaltung in die Kleinfamilie, die Ablösung der Alten und der Kinder. Ich beobachte das als Teil des Vereinzelungsprozesses. Da aber gleichzeitig die Begrifflichkeiten verwendet werden, die die ursprünglichen Modelle beschrieben, wird nachhaltig ein Misstrauen gegen diese alten Modelle festgeschrieben und ihnen fälschlicherweise unterstellt, sie funktionierten ja eh nicht. Schon nicht blöd gemacht.(Edit: möglicherweise ist das kein bewusst eingeleiteter oder gesteuerter Prozess, ich bin da nicht so paranoid, aber es könnte geplant wohl kaum besser funktionieren) Denn das trennt uns gleichzeitig von unseren (so behaupte ich mal) tatsächlichen sozialen Quellen, analog zur Trennung vom Selbst.
(Verzeih wenn ich Dir mit der Sozi-Sprache unrecht getan habe. Ich erinnere sie von früher, als die Soz.Päd. sich krampfhaft selbst zu definieren und zu legitimieren suchten, als ernstzunehmende Wissenschaftssparte, und sich dabei diesen elaborierten Sprachstil kultivierten. Komischer weise irritiert er mich heute noch, so das ich ihn immitieren will.)
Ganz allgemein stimmt Rembrand mal zu. Bin da aus dem Thema soziolulturelle Betrachtung etwas raus. Mir fällt es gar nicht so leicht, den Beginn des Kapitalismus Zeitlich einzugrenzen. Vor- und früh- und dann noch der späte- ... Sippe - Clan - Großfamilie - Kleinfamilie Wann bildete sich die Struktur der Kleinfamilie?
Das Ideal der Kleinfamilie wird Hochgehalten, beschworen. Rosamunde Pilcher. Hollywood und Bollywood gleichermaßen investieren viel Geld in diese Indoktrination. Autos und Gebäude komplexe werden auf das Vater-Mutter-Kind, höchstens Zweitkind, Ideologie gebaut. Mehr Kinder gelten nicht nur als sozialer Abstieg, als Armutsgrund, sondern auch als unverantwortlich.
Eventuell hat die Kleinfamilie so nie wirklich existiert, und ist nur ein idealisierter Mythos des industrie Zeitalters.
Die Aufgaben die sich eine Kleinfamilie heute gegenüber sieht, sind meines Erachtens monströs. Es bedarf noch nicht einmal der narzistischen Selbstfindungsbedürfnisse eines Elternteils, um die Kleinfamilie zu kippen.
Zwei einsame Elternteile in einer drei1/2 Zimmerwohnung, mit überfrachteten Familienidealen,"Wie ist man Eltern", "wie ist man ein verliebtes Ehepaar", "wir waren doch so glücklich", "Du warst damals ganz anders", "Erwartungen an sich selbst", "Ich hab mir das alles ganz anders vorgestellt", und die Frage: "Mit einander reden, wie geht das?", Äh ... plus einem (oder mehr) schreiendem Kind, sau teuren Kindergärten, und zu wenig Geld für die täglichen Lebenshaltungskosten, plus RTL und "wer wird Millionär".
Was ist das? Ein Computerspiel? Das Leben ist schön. Training für Hausvernunft?
Wenn man das durchhält, (wie lange auch immer), hat man dann an sich gearbeitet?, ist man dann erwachsen?. Wenn man da aussteigt, ist man da ein egozentrisches Etwas? Oder ist diese Angelegenheit zu tiefst unmenschlich?
Eventuell sabotiert der Kapitalismus die Kleinfamilie. Eventuell gab es nie wirklich die Kleinfamilie. Ist nur ein romantisiertes Ziel.
Na ja ... wie auch immer ... is schon spät und so ...