Zitat von BonoboAlso der Menschheit zu dienen ist gleichbedeutend mit bitterer Armut? Und an der Stelle muss man sich dann entscheiden, ob man lieber arm ist und der Menschheit dient oder ob man nur einen Beruf ausübt, um nicht zu verhungern?
Wie kommst du eigentlich darauf, das, wenn man der Menscheit in der Berufung dient, automatisch in bitterer Armut leben muß ? Außerdem wieso bitter ?? Abgesehen jetzt von der Berufung..... Ich habe jahrelang in Brasilien gelebt - Da habe ich tiefste Armut kennengelernt. Komischerweise hatten diese Leute aber fast alle ein strahlendes Lachen in ihren Augen. Wieso ist dann Armut bitter ??
Hi Sat
Ich bin da nicht darauf gekommen, sondern habe Simis Aussage noch mal zusammen gefasst. Ich bin viel mnehr der Meinung, dass nur diejenigen die Menschheit weiter bringen, die auch über ein Mindestmaß an materieller Sicherheit verfügen.
Wenige von denen, die wirklich hungern oder sich jeden Tag Sorgen um ihren Lebensunterhalt machen, werden sich darum Gedanken machen ihrer "Berufung" zu folgen.
Was die "Armut" anbelangt, so ist das ja auch eine sehr relative Geschichte.
Also, wenn alle meine Nachbarn in Bretterverschlägen und Wellblechhütten leben würden, dann wäre ich sicher ganz glücklich mit einer 3 Zimmer Wohnung mit fliessendem Wasser und Zentralheizung.
Würde ich aber inmitten eines Vilenviertels in einem möblierten Zimmer zur Miete wohnen, dann sähe es schon wieder anders aus.
Mir ging es nur darum, dass Beruf und Berufung sehr wohl zusammen gehen können, also dass das Eine nicht das Andere ausschließt.
Warum auch?
_________________________________________________ DIE WAHRHEIT ÄNDERT SICH NICHT, NUR WEIL SIE VON DER MEHRHEIT GEGLAUBT, ODER AUCH NICHT GEGLAUBT WIRD !
Hm, müßte man vielleicht mal die Tausende fragen, die täglich kurz vorm Verhungern stehen.
Also in Armut zu leben und kurz vor dem Verhungern zu stehen sind meiner Ansicht nach zwei verschiedenen Zustände.
In Armut zu leben ist etwas anderes, wie an Unterernährung zu sterben, oder?
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Zitat von Bonobo Ich bin da nicht darauf gekommen, sondern habe Simis Aussage noch mal zusammen gefasst. Ich bin viel mnehr der Meinung, dass nur diejenigen die Menschheit weiter bringen, die auch über ein Mindestmaß an materieller Sicherheit verfügen.
Ich halte denke das das unabhängig von äußerlichen umständen ist. Die können dazu beitragen ja - aber sie sind dafür nicht notwendig. Es werden immer nur die Leute die Menschheit wirklich weiterbringen, die eine innere Sicherheit besitzen, die sie auch selbst weiter bringt. Das ist ein Teilaspekt von Berufung und Konsequenz. Und das geht nur, wenn du dir vollkommen darüber im klaren bist das es keinerlei Sicherheiten gibt. Jeder Atemzug kann dein letzter sein. Was ist also sicher ?
In Antwort auf:Also, wenn alle meine Nachbarn in Bretterverschlägen und Wellblechhütten leben würden, dann wäre ich sicher ganz glücklich mit einer 3 Zimmer Wohnung mit fliessendem Wasser und Zentralheizung.
Vorausgesetzt du weißt überhaupt das es sowas gibt. Menschen am Amazonas leben in solchen Hütten, die wissen garnicht was das ist, weil die anderes noch nie gesehen haben. Du setzt in deinem denken *Selbstverständlichkeiten* voraus, die bei anderen garnicht existieren. Verstehst du was ich meine ?
In Antwort auf:Mir ging es nur darum, dass Beruf und Berufung sehr wohl zusammen gehen können, also dass das Eine nicht das Andere ausschließt.
Das tut es ja auch nicht - Genausowenig man unbedingt arm sein muß um einer Berufung zu folgen. Das mit dem Arm und Reich materiell wie geistig ist sowieso relativ. Es gibt Leute die sind reich aber ganz arm dran - Sowie es Arme Leute gibt die reich sind.
Mein Reichtum begründet sich z.B. darauf, JEDERZEIT zu jedem Augenblick im Rahmen meiner Möglichkeiten und des Momentes das zu tun, wozu ich mich endscheide - ohne das ich mich nach irgendwelchen äußeren Reglementierungen oder Vorschriften richten muß - Ich bin FREI - einen größeren Reichtum gibt es nicht. Darin finde ich meine Sicherheit. Das läßt mich auch durch jede x-beliebige Lebenssituationen gehen, egal wie die auch aussehen mag. NICHTS ist von Dauer.
Zitat von Amon Urmelihm, ein Blick auf die Worte: wenn Beruf=Berufung ist und dann ist es optimal dargestellt im Leben, dann hat Gott ein Wort zuviel erfunden. Berufung ist etwas, das einem geschieht, während des Lebens. Da wird man berufen. Als Kind hat man Talent, allenfalls die Eltern können es so formulieren, daß das Kind zu etwas berufen sei. Die Berufswahl sollte in der Lage sein, das Talent des Kindes zu entwickeln.
Und was ist "Talent" anderes als "Berufung"?
Jaja, Talent ist Berufung, so gesehen haste natürlich recht- Gott beruft niemanden zu etwas, wozu derjenige kein Talent hat. Der Unterschied zwischen Beruf und Berufung zeigt sich anders: beim Beruf ruft das Geld, sprich der Lebensunterhalt. Bei der Berufung wirste von Gott aufgerufen, der Menschheit zu dienen, entsprechend der gegebenen Begabung natürlich- von Bezahlung dafür ist nicht die Rede. Und das ist der Punkt, Abraxas, von dem Sat hier spricht- von der Konsequenz. Jeder von Gott berufene Mensch kommt an den Punkt, an dem er sich entscheiden muss: Beruf oder Berufung, Broterwerb oder der Menschheit dienen. Es geht nur eins an diesem Punkt- da ist eine konsequente Entscheidung fällig.
auch da kenne ich Berufene, die das ganz anders erleben. Denk nur nochmal drüber nach.
Was für ein supertolles Totschlagargument: "Denk nur nochmal drüber nach."
Richtig, und die ESSENTS ist von Ewigkeit. (die blöden schraiberlinge nennen äs Essänz, aber di(e) hören nicht, was si(e) schraiben, die dänken äs nur.)
Jaja, Talent ist Berufung, so gesehen haste natürlich recht- Gott beruft niemanden zu etwas, wozu derjenige kein Talent hat. Der Unterschied zwischen Beruf und Berufung zeigt sich anders: beim Beruf ruft das Geld, sprich der Lebensunterhalt. Bei der Berufung wirste von Gott aufgerufen, der Menschheit zu dienen, entsprechend der gegebenen Begabung natürlich- von Bezahlung dafür ist nicht die Rede. Und das ist der Punkt, Abraxas, von dem Sat hier spricht- von der Konsequenz. Jeder von Gott berufene Mensch kommt an den Punkt, an dem er sich entscheiden muss: Beruf oder Berufung, Broterwerb oder der Menschheit dienen. Es geht nur eins an diesem Punkt- da ist eine konsequente Entscheidung fällig.
Hallo Simi
So, wie Du das schreibst hört sich das wie ein Grundgesetz an.
Hallo Bonobo
*schmunzel* Das hört sich nicht bloss so an, das ist tatsächlich ein Grundgesetz.
Zitat von BonoboAlso der Menschheit zu dienen ist gleichbedeutend mit bitterer Armut?
Nein, natürlich nicht.
Zitat von BonoboUnd an der Stelle muss man sich dann entscheiden, ob man lieber arm ist und der Menschheit dient oder ob man nur einen Beruf ausübt, um nicht zu verhungern?
Ja- an der Stelle des Entwicklungsweges ist diese Entscheidung fällig. Wobei arm zu sein und zu verhungern relativ ist, Bonobo. Dass das dann so sei, flüstert einem die Angst ein, die man hat.
Zitat von BonoboWie kannst Du Dir sicher sein, dass das tatsächlich so ist und nicht nur ein begrenzender destruktiver Glaubenssatz?
Weil ich das persönlich so erlebt habe. Ich stand genau vor derselben Entscheidung und musste sie treffen. Mein Beruf frass meine Zeit, da blieb für meine Berufung nix übrig. Also habe ich versucht, mit meiner Berufung meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Bei diesem Versuch ist mir klargeworden, dass ich in Wirklichkeit nur auf's Geld schaute- ein Sicherheitskonzept, wie Sat schon sagte. Es gibt aber keine Sicherheit- das zu erkennen, befreit.
In Antwort auf:So, wie Du das schreibst können ja beruflich erfolgreiche Menschen keinesfalls "berufen" sein
Ah, nein, das ist ein Missverständnis, Bonobo. Die meisten beruflich erfolgreichen Menschen sind tatsächlich nicht berufen, das siehste schon daran, dass ihre Tätigkeit nicht der Menschheit dient, sondern ihrem Geldbeutel. Das heisst aber im Umkehrschluss nicht, dass ein Berufener nicht auch seinen Lebensunterhalt verdient mit dem, was er tut. Bloss eben nicht an der Stelle des Weges. Später, wenn er weiter fortgeschritten ist, dann ist das sehr wohl möglich, nur eben nicht da.
Ich mach' dir zwei Beispiele: Mutter Teresa. Ihre Tätigkeit, nämlich Sterbehäuser zu bauen, diente der Menschheit. Reich geworden ist sie selbst damit sicher nicht, aber sie hatte zu essen. Verdient hat sie auch nix, sie lebte von Spenden- und die flossen reichlich. Weltlich gesinnte Menschen haben ihr vorgehalten, warum sie das Geld nicht lieber nutzt, um Krankenhäuser o.ä. zu bauen, aber das war eben nicht ihre Berufung. Ein anderes Beispiel ist Jürgen Fliege, ein Prediger mit eigener Fernsehshow. Auch einer, der berufen ist. Allerdings hat er versucht, Beruf und Berufung zu verbinden, was ihm scheinbar auch gelungen ist. Scheinbar- denn tatsächlich ist dann an der Stelle Schluss mit dem weiteren Fortschritt auf dem Weg. Das Wesentliche- nämlich die Liebe- wird nicht erfahren.
Zitat von BonoboUnd wie kann ich erkennen, dass tatsächlich Gott von mir verlangt keinen Beruf auszuüben und stattdessen seinem "Ruf" zu folgen.
Wie kann ich mir in diesem Fall sicher sein, dass ich mir nicht selbst etwas vormache?
Man kann nicht sicher sein, das ist es ja gerade- es gibt keine Sicherheit. Im Wesentlichen ist es eine Frage des Vertrauens- des Vertrauens in das, was man bereits erlebt hat. Bist du berufen oder nicht, Bonobo? Das kann dir niemand beantworten- nur du dir selbst. Ja klar bin ich das, wirste sagen. Warum funktioniert es dann nicht, sie zu erfüllen? Was fehlt dir? Die Zeit, weil dein Beruf sie frisst, so wie bei mir damals? Ich wusste nicht, was mir fehlt- und ich hab' mich auch nicht getraut, meinen Beruf hinzuschmeissen, obwohl er mich zu Tode gelangweilt hat. Dann bin ich krank geworden- so krank, dass ich ihn nicht mehr ausüben konnte. Ich musste ihn aufgeben- und ich sag's dir- mir ging der Arsch auf Grundeis dabei. Wovon sollte ich leben? Von Sozialhilfe? Im Laufe dieses Prozesses ist mir klargeworden, was mir wirklich fehlte: die Liebe. Kein Mensch kann seine Berufung erfüllen, wenn er nicht ein liebender Mensch ist.
Im Nachhinein kann ich nur sagen: wer in einem Beruf arbeitet, nur um des Lebensunterhalts Willen, der liebt sich selbst nicht- der prostituiert sich. Gott lässt einen berufenen Menschen nicht verhungern, das garantiere ich dir. Allerdings sollte ein berufener Mensch aufhören, weltliche Vergleichsmaßstäbe anzulegen bezüglich Einkommen, Wohnung und ähnlichem.
Zitat von Simi Jaja, Talent ist Berufung, so gesehen haste natürlich recht- Gott beruft niemanden zu etwas, wozu derjenige kein Talent hat. Der Unterschied zwischen Beruf und Berufung zeigt sich anders: beim Beruf ruft das Geld, sprich der Lebensunterhalt. Bei der Berufung wirste von Gott aufgerufen, der Menschheit zu dienen, entsprechend der gegebenen Begabung natürlich- von Bezahlung dafür ist nicht die Rede. Und das ist der Punkt, Abraxas, von dem Sat hier spricht- von der Konsequenz. Jeder von Gott berufene Mensch kommt an den Punkt, an dem er sich entscheiden muss: Beruf oder Berufung, Broterwerb oder der Menschheit dienen. Es geht nur eins an diesem Punkt- da ist eine konsequente Entscheidung fällig.
auch da kenne ich Berufene, die das ganz anders erleben.
Ja, schon- später, aber nicht an der Stelle des Weges. Wann hast du denn deinen Broterwerbs-Job hingeschmissen? Das haste doch, oder nicht?
Zitat von Amon UrmeliDenk nur nochmal drüber nach.
Zitat von SimiWeil ich das persönlich so erlebt habe. Ich stand genau vor derselben Entscheidung und musste sie treffen. Mein Beruf frass meine Zeit, da blieb für meine Berufung nix übrig. Also habe ich versucht, mit meiner Berufung meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Bei diesem Versuch ist mir klargeworden, dass ich in Wirklichkeit nur auf\\'s Geld schaute- ein Sicherheitskonzept, wie Sat schon sagte. Es gibt aber keine Sicherheit- das zu erkennen, befreit.
..... befreit von was? von einem sorgenfreien, unbeschwerten Leben?