Dieser Thread war ja lange Zeit verschollen. Bei den provokannten und arroganten Äußerungen kein Wunder.
Vielleicht ist es, ja wirklich nicht sinnvoll sich sachlich über Dinge auszutauschen, die mit so viel Emotionen beladen sind.
Mir ist es eigentlich egal, ob Valentin Andreae nun der Gründer der RC war oder nicht und ob es die RC nun gab oder nicht. Ich stelle nur Fakten gegenüber und denke es müßte mit erwachsenen Leuten möglich sein darüber zu diskutieren.
Zu Johann Valentin Andreae habe ich also folgendes gefunden.
Johann Valentin Andreae war vermutlich nicht der Autor der Rosenkreuzerischen Manifeste.
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Wäre nun Andreae selbst der Urheber der Fama und der Confessio, also der ganzen Mischung aus Wahrheit und Dichtung gewesen, welche er darin anerkennt, so müßte man annehmen, daß er, was Fiktion darin war, die Geschichte vom Vater Rosenkreuz und seinen Geheimnissen, nur als Vehikel hinzugetan habe zu größerer Aus-breitung dessen, um was es ihm allein zu tun war, zur Empfehlung des Gedankens seiner engeren Verbindung eifrigerer Christen und daß er erwartet habe, die erdichtete Zutat werde, nachdem sie ausgedient, von selbst in ihrer Nichtigkeit erkannt werde. Aber da Andreae sich nicht nur niemals zu der Fama und der Confessio bekannt, wohl aber sie oft als verwerfliche ludibria bezeichnet hat, so ist doch noch wahrscheinlicher, daß er in der ganzen Mystifikation, von deren Entstehungsart etwa im Tübinger Stift er immerhin Mitwissenschaft gehabt haben kann, bloß das, was er darin billigen konnte, die Einladung zu einer christlichen Gesellschaft, von der Fiktion dabei unterschieden habe, aber nicht selbst der Urheber des Ganzen gewesen sei.
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Zitat aus
http://home.arcor.de/ustark/giengen/portrait/andr_jv.htm[Allg. Deutsche Biographie, Leipzig, 1875]
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Den Reigen eröffnete R. Kienasts Arbeit über „Johann Valentin Andreae und die vier echten Rosenkreuzer-Schriften“. (1) Anders als seine Vorgänger, „die von den Resultaten der R.C.-Bewegung aus, d. h. etwa vom Jahre 1614 an, aus direkten Zeugnissen und mit mehr oder wenigen subjektiven Rückschlüs-sen aus dem zusätzlichen Material Klarheit zu schaffen“ suchten, setzt Kienast den Hebel bei den ersten Anfängen an, um mit den Mitteln philologischer Me-thode dem Rätsel der Urschriften, also der „Chymischen Hochzeit“, der „Fama Fraternitatis“ und der „Confessio“, in Verbindung mit der Generalreformation Boccalinis, auf die Spur zu kommen. Da sich Andreae als Verfasser der „Chy-mischen Hochzeit“ selbst bekannt hat, so handelte es sich hier nur darum, aus Sprache und Stil seiner übrigen anerkannten Schriften diese These zu erhärten. Die zu diesem Zweck angestellte Untersuchung ist, soweit ein Nicht-Germanist das beurteilen darf, einwandfrei geführt und wirft sicher auch über ihren nächs-ten Zweck hinaus beachtendwerte Ergebnisse sprachlicher Art ab. Weitergehend aber glaubt nun Kienast sagen zu dürfen, dass Stil und Sprache von „Fama“ und „Confessio“ zwar oberdeutsche, speziell schwäbische Besonderheiten aufzeigen, dass sie sich aber von der „Chymischen Hoch-zeit“ und allen anderen Andreaeschen Werken so stark unterscheiden, dass von Identität des Verfassers nicht die Rede sein kann. Die „Fama“, meint Kienast, stammt vielleicht von einem älteren Mitglied der Tübinger Genossenschaft, dessen Person nicht mehr zu ermitteln ist, die Confessio sei von Besold gegen Ende 1614 verfasst worden, von jenem älteren Freunde Andreaes, der auch die Generalreformation aus Boccalinis „Raggugli di Par-nasso“ übersetzte.
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http://www.lohengrin-verlag.de/Rosenkreutz/Rosenkreuzer.htmGustav Krüger
Zur Literatur über die Rosenkreuzer
(Ein Artikel aus dem Jahre 1932)
Ich muss auch sagen, dass mir die Chymische Hochzeit bisher verschlossen geblieben ist, so dass ich nichts dazu sagen kann. Aber das mag noch lange nichts heißen. Ich maße mir nicht an über Dinge zu urteilen, die ich nicht beurteilen kann.
Die Zeit der RC-Manifeste fiele bei Andreae in folgende Periode:
"Nach dem Schlussexamen 1614 wurde er zum Diakon in Vaihingen an der Enz berufen. Als solcher heiratete er am 2. August 1614 Agnes Elisabeth Grüninger. 1620 avancierte er zum Superintendent in Calw." Siehe Wikipedia
Es scheint mir daher zweifelhaft, dass es sich bei den RC-Manifesten um einen Jugendscherz gehandelt haben soll.
Um 1610
In einem kleinen Kreis akademischer Nonkonformisten um Tobias Heß, Christoph Besold und Johann Valentin Andreä entstehen die Rosenkreuzer-Manifeste mit ihrer europaweiten Resonanz.
http://www.uni-tuebingen.de/UAT/zeit0.htmEs wäre jedenfalls sehr amysant, wenn dieser "europaweite(n) Resonanz" ein Jugendstreich zugrundeläge. Das mag einigen vielleicht desshalb interessant erscheinen.
Es wäre nun für mich interessant, wo konkret, also mit Zitaten belegt FIST, die Ironie in der Chymischen Hochzeit findet. Lass uns doch mal konkret werden, statt uns mit sinnlosen Spiegelfechtereien zu beschäftigen.
Gruß Willibald