Federnlassen nennt sich der Prozess auch ... Mama ist meine ... Papa ist meine ... mein Freund ist meine ... meine Freundin ist meine ... aus der erstickenden Symbiose ...
In Antwort auf:...irgendwie schaudert's mich bei der Vorstellung ... Freunde von mir nahestehenden Personen, die ich nicht mag, repräsentieren doch genau den Aspekt, den ich gerade nicht lebe, sie sind also genau eine Ergänzung zum Kontakt mit mir. Ich würde mir nicht anmaßen, das ich Frage zu stellen oder gar Versuche zu unternehmen, das zu unterbinden.
Ich höre bei dir sehr stark heraus, dass Autonomie für dich sehr wichtig ist. Ich lege sehr viel Wert auf Gemeinsames, mir wäre es also sehr wichtig, gemeinsame Freunde zu haben. Über diese Unterschiede lässt sich nicht streiten, denn Menschen sind unterschiedlich gestrickt, was mit unterschiedlichen Bedürfnissen verbunden ist.
Zitat von LilithEigentlich sollte man als Paar schon gemeinsame Freunde haben. Deine Einstellung erscheint mir wiederum ein bisschen lieblos und egoistisch, denn als Partner gehen ihm meine Freunde sehr wohl etwas an.
..mhmh. Tja, ich habe eigentlich immer eher erlebt, dass Freunde eben schon da waren. Bei mir und bei ihr. Oder auch bei Menschen, die zu meinen Freunden geworden sind. Ich habe sehr unterschiedliche Freunde, die ich auf meinen Fahrten durch verschiedene soziale Welten gefunden habe.
Klingt so ein bisschen nach "Dorfehe" oder "Cliquenbeziehung", wie Du das beschreibst ... täusche ich mich da?
Zitat von LilithEigentlich sollte man als Paar schon gemeinsame Freunde haben. Deine Einstellung erscheint mir wiederum ein bisschen lieblos und egoistisch, denn als Partner gehen ihm meine Freunde sehr wohl etwas an.
..mhmh. Tja, ich habe eigentlich immer eher erlebt, dass Freunde eben schon da waren. Bei mir und bei ihr. Oder auch bei Menschen, die zu meinen Freunden geworden sind. Ich habe sehr unterschiedliche Freunde, die ich auf meinen Fahrten durch verschiedene soziale Welten gefunden habe.
Klingt so ein bisschen nach "Dorfehe" oder "Cliquenbeziehung", wie Du das beschreibst ... täusche ich mich da?
Ich würde es "Gesinnungsfamilie" nennen. Ja, genau, das ist es.
Hab mich eben an einen Kinofilm erinnert, Ende Siebzigerjahre in Frankreich:
Pour quoi pas!
Pourquoi Pas! Alexa, Fernand und Louis lieben sich alle drei - körperlich und herzlich. Dieser paradiesische Zustand wird durch die Liebesgeschichte zwischen Fernand und der bürgerlichen Sylvia in Frage gestellt: Wie sag ich's meiner neuen Freundin, ohne sie zu verlieren...?
Ich fand den Film damals klasse! Leider fand ich jetzt keinen Trailer dazu...
Aber da geht es genau darum: Eine Frau und zwei Männer haben ein sehr liebevolles Verhältnis zu dritt, leben zusammen in einem Haus und haben es erst mal richtig gut miteinander. Dadurch, dass alles offen geschieht, fühlt sich auch niemand ausgeschlossen...
Zerstört wird die Konstellation, als da eine bürgerliche Frau mit ins Spiel kommt, in die sich einer der Männer dann auch noch verliebt und die die Werte der ausschließlichen Beziehung zwischen zwei Menschen vertritt.
So genau weiß ich das im Einzelnen auch nicht mehr... Aber ich war angenehm berührt von der Idee der Offenheit, daran erinnere ich mich gut...
Zitat von green Autonomie (im Sinne von Entscheidungsfreiheit) ist die Basis für Liebe und Gemeinsamkeit.
Also green, heute sprichst du mir mit jedem Post aus der Seele ...obwohl ich das Modell Kleinfamilie von A bis Z durchlebt habe... und darin auch was finde, das sehr wertvoll ist...
Es kann hier auch nicht darum gehen, sich nur für eine Form zu entscheiden, sondern rauszufinden, wo Wahrheit und wo Selbstbetrug zu finden ist...
Treue bezeichnet für mich etwas, was ich mit "autentisch gegenüber mir selbst und den anderen" begreife.
Loyalität...sozusagen.
Es ist etwas, was nicht von Sex ausgeht, sondern von "den eigenen Gesetzen", an denen man so im Laufe seines Lebens bastelt. (...also demnach bin ich auch Treu, wenn ich untreu bin..vorausgesetzt diese "Untreue" ist echt.)
Ein "gesunder Machismo" zB zeigt das schön vor. (Ich bin mein eigener Scheriff ) Auch eine gewisse Ausgeglichenheit zw. Geist und Psyche.
Sexuelle Freiheit bedeutet für mich auch die Freiheit "nicht fremdzugehen". Denn das meiste Fremdgehen ist ja eher gezwungen, als frei...also ein Zwang...
Freiheit ist auch die Voraussetzung dafür, dass man liebt und das bedarf genauso einer freien Ökonomie oder zumindest das Bewusstsein, also zu wissen WARUM man es nicht ist und die eigenen Verstrickungen genau zu kennen.
Da der Mensch ein Wesen ist dass extrem intelligent ist und auch extrem viel lernt ist er ja eher nicht monogam er muss eben viel üben.
Sex ist wie Geld, Materie.
Eine Idee, die man wunderbar verwirklichen kann ganz v e r b i d l i c h und ekstatisch oder dazu benutzen andere zu kontrollieren und zu missbrauchen...
Nicht das ENDE DER MONOGAMIE sondern das ENDE DER VORSTELLUNG, WIE ES FÜR DEN ANDEREN SEIN MUSS (die Symbiose)... und das ist halt ein sehr individueller Lernprozess...
Zitat von Saraswati...obwohl ich das Modell Kleinfamilie von A bis Z durchlebt habe... und darin auch was finde, das sehr wertvoll ist...
...das "obwohl" ist ganz in meinem Sinne: das Modell Kleinfamilie ist nur so "verkehrt" oder "richtig" wie die, die es leben und ausfüllen.
Edit: mir fällt gerade auf: wenn das "Klein-"bedeutet, dass eine Familie eben nur aus VaterMuttereinzweikindern besteht, halte ich das durchaus für nicht ausreichend. Ich glaube an die Familie im Generationszusammenhang.