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Dieses Thema hat 169 Antworten
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vassula Offline

Gast*


Beiträge: 19

04.11.2007 15:24
#111 RE: Berufe - Berufung Zitat · Antworten
Zitat von vassula
Damit er das Wesentliche erfährt. Solange der Arsch nicht auf Grundeis läuft, erfährt der Mensch seine selbst erwirkte Geschichte, die auf Irrtümern beruht.


Zitat von Bonobo

Wie kannst du Dir da sicher sein?


Ich weiß, wie es ist, wenn der Arsch auf Grundeis läuft. Er lief auf Grundeis, als ich beispielsweise finanziell völlig pleite war und im Grunde hätte ich hops gehen müssen, denn für mich war es unmöglich, irgendetwas von anderen anzunehmen. Unmöglich, verstehst du? Es war unmöglich, weil es in meiner Vorstellung dann um eine Abhängigkeit ging, die ich nicht zulassen konnte. Das sagten mir meine erwirkte Welt. Diese musste in jenem Detail aufgegeben werden, denn ich wurde nicht etwa krank oder von einem Unglück überfallen, sondern ich hatte Hilfe bekommen. Du musst dir das aber eher so vorstellen, dass das für damalige Verhältnisse auch wie ein Unglück auf mich wirkte, denn es war etwas, was absolut schrecklich war. Ich war nicht mehr mein eigener Herr. Hätte ich an meinem Bild der Abhängigkeit weiter festgehalten, hätte ich die Hilfe nicht angenommen. So aber ging der Arsch auf Grundeis, was meine Vorstellung, die Lage zu beherrschen, betraf.

Zitat von Bonobo

Das könnte auch ein Glaubenssatz sein, der Dich unbewusst dazu bringt deinen "Arsch auf Grundeis" zu bringen.


Möglich ist alles. Den Arsch auf Grundeis laufen lassen, bedeutet für mich nicht, sich irgendwie zu erniedrigen oder zu vernichten. Vernichtet werden lediglich Bilder und Vorstellungen, die aufgrund von Angst entstanden sind. Daraus hervor, sofern entfernt, geht ein Mensch ohne Verbindlichkeiten.

Zitat von vassula
Viel witziger aber ist zu fragen, was ist denn, wenn der Mensch diese erwirkte Geschichte verliert und eine Geschichte erlebt, die nicht selbst erwirkt ist aufgrund von Befürchtungen und Erwartungen, sondern wesentlich ist.


Zitat von Bonobo

Wenn Du sagst "nicht SELBST erwirkt", wer hat sie denn dann erwirkt?


Es ist selbst erwirkt im Sinne von "Die Natur erwirkt sich selbst."

Der Fälscher ist arbeitslos, weil man das Original ist.

Zitat von vassula
Aus eigener, unterbrochener Erfahrung ist das eine Implosion, der ich nicht standhalte bzw. die ich nicht aushalte, weswegen ich flüchte und in die erwirkte Geschichte zurückkehre.

Zitat von Bonobo

Mmmmh...möchtest Du das näher erklären...


Ich kann es nicht besonders gut erklären. Ich erlebe es nur als sehr groß. Ich erlebe mich in Bezug darauf als klein, das bereitet mir Mühe, weil in mir Herrschsucht und Machtwille sind. Die Implosion würde diese fortnehmen, was aber ebenso auch bedeuten würde, dass all mein Tun nicht mehr sein wird. Dieses Tun hier ist meine Sucht. Ich halte an ihr fest wie ein Alkoholiker.


Zitat von vassula
Es gibt also Menschen, die absichtlich der Befreiung entgegenwirken, weil nämlich Befreiung von erwirkter Geschichte ebenso auch heißt, nicht mehr sicher zu sein.


Zitat von Bonobo

Wie macht man das...also der Befreiung entgegen zu wirken?


Denken.

Zitat von Bonobo

Was macht denn die selbst erwirkte Geschichte sicher?


Wie meinst du das?


Zitat von Bonobo

Du lebst also lieber unsicher, wie sicher?


Es ist keine Unsicherheit. Es scheint der Sicherheit nur so, als wäre es so. Die Sicherheit ist absolut unsicher, weswegen ich lieber auf das schauen möchte, was sich zeigt. Sicherheiten und Unsicherheiten brauchen den Vergleich. Vielleicht ist es auch nur gerade nicht mein Thema, jetzt zu der Stunde.


Zitat von Bonobo

Was ist deine Vorstellung von "Gott"?


Gott ist Natur, der Träger der Dinge. Gott ist natürlich auch die Sucht, von der ich meine, das sie mich entfernt von ihm. Aber Entfernung trägt immer auch die Annäherung in sich. Ich werde mich solange entfernen, bis ich wieder angekommen bin.
sat naam ( Gast )
Beiträge:

04.11.2007 15:51
#112 RE: Berufe - Berufung Zitat · Antworten

Zitat von DieWölfin

Hey Sat...
Würdest du das eigentlich so sehen, daß dieser "Ruf" den du als wichtigen Bestandteil
des Wortes Berufung siehst, immer von jemandem ausgerufen wird? Oder aus welcher Gegend
kommt dieser Ruf?

Aus dem Wald - indem man immer reinschreit.

DieWölfin Offline




Beiträge: 1.751

04.11.2007 16:50
#113 RE: Berufe - Berufung Zitat · Antworten
Zitat von sat naam
Zitat von DieWölfin

Hey Sat...
Würdest du das eigentlich so sehen, daß dieser "Ruf" den du als wichtigen Bestandteil
des Wortes Berufung siehst, immer von jemandem ausgerufen wird? Oder aus welcher Gegend
kommt dieser Ruf?

Aus dem Wald - indem man immer reinschreit.


Danke, das war genau die erwartete Antwort...wie du sicher schon wußtest...

Und würdest du dann weiter sagen...daß man einem solchen Ruf immer Folge leisten sollte?
Oder dreht man sich dann innerhalb einer sogenannten Berufung immer im Kreis?
Und bitte stell mit jetzt nicht die Gegenfrage, wer ZUERST in den Wald schrie...
denn dir dürfte genauso wie mir klar sein, daß das für den besagten Kreislauf letztendlich
völlig unerheblich ist...

Gruß, die Wölfin
____________________________________________________________________
Weisheit ist, wenn du gelernt hast, jeden Schmerz zu überleben und wieder zu lachen....

Simi Offline



Beiträge: 40

04.11.2007 16:52
#114 RE: Berufe - Berufung Zitat · Antworten

Zitat von vassula
Zitat von Simi
Dann bin ich krank geworden- so krank, dass ich ihn nicht mehr ausüben konnte. Ich musste ihn aufgeben- und ich sag's dir- mir ging der Arsch auf Grundeis dabei. Wovon sollte ich leben? Von Sozialhilfe? Im Laufe dieses Prozesses ist mir klargeworden, was mir wirklich fehlte: die Liebe. Kein Mensch kann seine Berufung erfüllen, wenn er nicht ein liebender Mensch ist.


War es dann nicht eigentlich die Krankheit, die dich in die Einsicht oder letztlich in die Liebe gestoßen hat? Es hört sich nämlich so an, als müsse der Arsch auf Grundeis gehen und noch konkreter, als könne man sich dafür entscheiden, dass der Arsch endlich auf Grundeis geht. Wie soll das funktionieren? Das ist fast unmöglich. Ist es nicht immer das äußere Ereignis, das dem Menschen Hilfe gibt? Und zwar deswegen das äußere, weil es identisch mit dem Innersten ist, jedoch abgedeckelt vom Zweifel?

Gibt es einen Menschen, der aus innerster Überzeugung ganz stillhält und seinen Arsch auf Grundeis laufen lässt? Ich wäre gerne der erste, den ich kenne, ich gebe es zu. Aber es ist unmöglich, dass der Mensch sich selbst den Boden unter den Füßen fortzieht. Es sei denn, er ist bereit zu sterben.

Ja sicher- es war die Krankheit, die mich in die Einsicht und damit in die Liebe getrieben hat. Der Witz daran ist- die Einsicht bezog sich auf die Ursache der Krankheit, die in meinem Denken lag. Ich hatte mir die Krankheit gewünscht, unbewusst natürlich. Als ich sie dann hatte und unter ihr litt, da wollte ich bloss eins- sie weghaben. Sie wegzumachen lag aber nicht in meiner Kraft- da ging mir der Arsch auf Grundeis.

Ich weiss nicht, ob dazu immer erst eine äussere Katastrophe nötig ist, damit man innerlich seine falschen Vorstellungen und Bilder aufgibt- hilfreich ist es allemal. Zufällig ist es natürlich nicht- die Katastrophe ist gewünscht, wenn auch unbewusst. Bewusst sag' ich mir auch immer: geht das nicht auch anders? Und trotzdem ist es so, dass ich immer erst in eine völlig ausweglose Situation komme, in der ich absolut hilflos bin- dann bleibt mir nix anderes mehr übrig, als tiefer hinzuschauen. Oder anders gesagt: neue Bilder gibt's erst dann zu sehen, wenn die alten gestorben sind.

Aber ist nicht genau dieser Vorgang die Bereitschaft aus innerster Überzeugung, ganz stillzuhalten und es leerlaufen zu lassen? Ich meine- ich hätte mich ja auch innerlich mit meinem Job arrangieren können. Motto: das ist eben so, es gehört zum Leben dazu, sich seine Brötchen zu verdienen- also eine Art der Schicksalsergebenheit. Nö, konnte ich einfach nicht. Ich hatte so die innere Kampfeshaltung: erst ruft Gott mich- dann soll er mir auch gefälligst zeigen, was mir fehlt, damit ich's hinkriege. Postwendend kam die Krankheit. So hatte ich mir das natürlich nicht vorgestellt, aber Früchte getragen hat's doch.

Zur Berufung ist mir noch was eingefallen: Berufung nennt man das deshalb, weil das Ich in der Vorstellung noch sehr mit dem Tun verbunden ist. Ich bin, was ich tue und leiste. Später wandelt sich die Berufung zur Bestimmung: Ich bin, was mir bestimmt ist, zu sein. Zu tun gibt's da nix mehr, lach.

Simi Offline



Beiträge: 40

04.11.2007 17:21
#115 RE: Berufe - Berufung Zitat · Antworten

In Antwort auf:
[vor allem diesen letzten Satz hätte Abraxas gern gelöscht gehabt,...
...gruß Green]


Green, mal was Technisches am Rande- ich kann meine Beiträge immer noch editieren ohne zeitliche Begrenzung. Kann nur ich das und Abraxas nicht?

green Offline

Ad-mini-strator


Beiträge: 3.060

04.11.2007 17:39
#116 RE: Berufe - Berufung Zitat · Antworten

Zitat von Simi
Green, mal was Technisches am Rande- ich kann meine Beiträge immer noch editieren ohne zeitliche Begrenzung. Kann nur ich das und Abraxas nicht?

...wenn's richtig funktioniert solltest Du eigentlich Deine Beiträge entweder 30Minuten lang oder bis jemand geantwortet hat editieren können.
Ist das nicht so?



sat naam ( Gast )
Beiträge:

04.11.2007 18:05
#117 RE: Berufe - Berufung Zitat · Antworten

Zitat von DieWölfin

Und würdest du dann weiter sagen...daß man einem solchen Ruf immer Folge leisten sollte?

Nicht IMMER aber in ganz bestimmten Situationen schon. Nur sind die nicht vorhersagbar und keinem Konzept unterworfen.

vassula Offline

Gast*


Beiträge: 19

04.11.2007 18:07
#118 RE: Berufe - Berufung Zitat · Antworten

Zitat von Simi

Ich weiss nicht, ob dazu immer erst eine äussere Katastrophe nötig ist, damit man innerlich seine falschen Vorstellungen und Bilder aufgibt- hilfreich ist es allemal.


Wird der Mensch wohl auch eher nicht herausfinden können, denn um überhaupt feststellen zu können, ob eine Katastrophe notwendig zur Selbsterkenntnis ist, muss diese erst existent geworden sein, um eine entsprechende Frage zu formulieren. Ich vermute fast, der Mensch braucht die Katastrophe, weil das bewusst werden wollende "Material" vom Menschen erkannt werden will und deshalb auch dort ankommen muss. Im Menschen, als weltlich wahrnehmbares Phänomen. Was ist denn der Geist, der die Erkenntnis schöpft? Ich weiß nicht mehr, warum der Mensch die Katastrophe will. Weil er sie meistern und darüber lernen möchte, über sie zum Geist "zurück"zugelangen? Wenn er aber sowieso den Zugang zum Geiste hat, dann ist es tragisch, dass er sein Wissen ignoriert und sich selbst missbraucht. Bis zur Katastrophe.

In Antwort auf:

Aber ist nicht genau dieser Vorgang die Bereitschaft aus innerster Überzeugung, ganz stillzuhalten und es leerlaufen zu lassen?


Ja, diesen Prozess oder besser gesagt dieser Entschluss ist irgendwie wahnsinnig schwer zu fassen. Wie kann solch ein Entschluss gefasst werden? Kann er überhaupt willentlich gefasst werden oder ist es nicht eher so, dass einem nichts anderes übrig bleibt, was soviel heißen würde, dass man nicht mehr derjenige ist, der irgendwas beschließt. Es kann ja nur zu einer hundertprozentigen Entscheidung werden, wenn der Beschluss ohne jede Angst getroffen wird. Die Angst steckt aber bereits schon in der Tatsache, dass der Entschluss notwendig ist, wenn man darum weiß.






Saraswati Offline




Beiträge: 638

04.11.2007 18:33
#119 RE: Berufe - Berufung Zitat · Antworten
In Antwort auf:
In Antwort auf:


Aber ist nicht genau dieser Vorgang die Bereitschaft aus innerster Überzeugung, ganz stillzuhalten und es leerlaufen zu lassen?


Ja, diesen Prozess oder besser gesagt dieser Entschluss ist irgendwie wahnsinnig schwer zu fassen. Wie kann solch ein Entschluss gefasst werden? Kann er überhaupt willentlich gefasst werden oder ist es nicht eher so, dass einem nichts anderes übrig bleibt, was soviel heißen würde, dass man nicht mehr derjenige ist, der irgendwas beschließt. Es kann ja nur zu einer hundertprozentigen Entscheidung werden, wenn der Beschluss ohne jede Angst getroffen wird. Die Angst steckt aber bereits schon in der Tatsache, dass der Entschluss notwendig ist, wenn man darum weiß.

Die Kathastrophen helfen einfach über diese Schwelle hinweg. Dann muss kein wahnsinnig schwerer Entschluss mehr fallen, sondern es geschieht, wovon zB die Angst abgehalten hätte...

Saraswati


Sphäre der Meditation

vassula Offline

Gast*


Beiträge: 19

04.11.2007 18:44
#120 RE: Berufe - Berufung Zitat · Antworten
Zitat von Saraswati

Die Kathastrophen helfen einfach über diese Schwelle hinweg. Dann muss kein wahnsinnig schwerer Entschluss mehr fallen, sondern es geschieht, wovon zB die Angst abgehalten hätte...


Nee klar, ich habe auch keine Schwierigkeiten damit, das nachzuvollziehen und ich kann es auch aus eigener Erfahrung befürworten. Zumindest wenn man es noch nicht besser weiß.

Jetzt frage ich mich trotzdem, ob der Mensch nicht willentlich bewusst werden kann. Muss er auf seine unbewussten Anteile aufmerksam gemacht werden bzw. provoziert es? Denn wie kommt er sonst auf den konkreten Inhalt dessen, was ihn beherrscht bzw. ihm unbewusst ist? Das, was nicht gewussst wird, dann eben bewusst machen zu wollen. Das, was im Unbewussten schwelt: Wie hole ich das ohne Weisung, ohne Bild (z. B. Katastrophe) ins Bewusstsein.

Denn das würde - wenn es unmöglich ist - tatsächlich bedeuten, dass das Leid (wenn man es so nennen will) maßgeblich ist für Erkenntnis.
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